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Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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glaube ich, dass Sie klug gehandelt haben, Miss de Vries. Sie haben Ja zur Liebe gesagt, und ich bin sicher, Sie werden mit James Sanderson sehr glücklich sein.«
    »Ja, das glaube ich auch«, sagte Kate strahlend. »Ich danke Ihnen sehr für Ihre freundlichen Worte. Und wenn Sie mich jetzt bitte alle entschuldigen wollen, ich muss zurück ins Labor.«
    Ich hatte Dienst bis Mitternacht und ging danach hinunter auf Deck B in der Hoffnung, Kate dort anzutreffen. Doch der abgedunkelte Salon war leer. Wie ein liebeskranker Wal trieb ich auf dem kreisförmigen Deck herum und beschwor Kate in Gedanken, zu mir zu kommen. Wenn sie mich liebte, würde sie kommen. Sie würde wissen, dass ich ihre Nähe brauchte. Ich wartete bis ein Uhr morgens und beschloss dann, noch ein bisschen länger zu warten.
    Ich wachte davon auf, dass ich gegen die Decke stieß, und da war es fast sechs Uhr. Meine Schicht auf der Brücke würde in wenigen Minuten beginnen.
    Ich wollte gerade die Treppe hinaufeilen, um mein Gesicht mit einem feuchten Waschlappen abzureiben, als ich ein Geräusch von Deck C hörte. Ich schwamm hinüber zur Treppe, sah Licht und glitt leise nach unten. Kate war bereits auf und an der Arbeit und stand über ein Mikroskop gebeugt da.
    »Heirate mich«, sagte ich.
    Mit einem erstickten Aufschrei fuhr sie herum. »Du hast mich erschreckt!«
    Ich hatte mich selbst erschreckt. Ich hatte meine Worte nicht geplant und sie waren mir einfach so herausgeplatzt. Aber jetzt konnte ich sie nicht mehr zurücknehmen. Kate starrte mich mit offenem Mund an.
    »Was hast du gesagt?«
    Ich schluckte. »Willst du mich heiraten?«
    Ihr Blick glitt von mir weg. »Bitte frag mich das nicht«, murmelte sie.
    »Warum nicht?«
    Sie lachte nervös. »Ich bin schon verlobt. Ich kann doch nicht gleichzeitig mit zwei Leuten verlobt sein, oder?«
    »Für jemanden mit deinen Talenten dürfte das kein Problem sein.«
    »Und was genau soll das nun wieder heißen?«, fragte sie böse.
    »Du weichst meiner Frage aus«, gab ich zurück. Immer noch trudelte ich in der Luft herum, hielt mich mit kleinen Schwimmbewegungen meiner Hände aufrecht und fühlte mich extrem lächerlich. Ich wünschte, ich hätte mich vorher angeschnallt.
    »Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich überhaupt heiraten will.«
    »Damit es dir so ergeht wie Miss Karr?«, flüsterte ich. Auf dem Schiff würde es nun bald lebendig werden, und ich hatte Sorge, jemand könnte von oben mithören.
    Kate schob ihr Kinn vor. »Ich habe für Miss Karr nur die größte Bewunderung.«
    »Sie schiebt einen Affen im Kinderwagen durch die Gegend!«
    »Sie ist eine erstaunlich fähige Frau, die ihre eigenen Ziele verfolgt.«
    »Ja, ich weiß, wie wichtig das für dich ist. Vielleicht wichtig genug, dass du deshalb James Sanderson heiratest.«
    Kate schnaubte wütend. »Ich hab dir doch schon gesagt, dass ich nicht die Absicht habe, den Kerl zu heiraten.«
    »Ach wirklich?«, sagte ich und ließ dann den Hammer niedersausen. »Und warum hast du ihn dann gefragt, ob er dich mit deiner Arbeit weitermachen lässt, wenn ihr erst einmal verheiratet seid?«
    Sprachlos starrte sie mich an. Dann verengten sich ihre Nasenlöcher. »Du hast meinen Brief gelesen.«
    Ich nickte.
    »Wie bist du an ihn gekommen?«
    »Er ist durch den Gang vor deinem Zimmer gesegelt.«
    »Es war sehr unfein von dir, dass du ihn geöffnet hast.«
    Ich stieß ein schroffes Lachen aus. »Wie ungezogen von mir! Fast so schlimm, wie Leute zu betrügen, damit man das bekommt, was man will.«
    »Ich habe dich nicht betrogen«, protestierte sie.
    »Nein? Hast du tatsächlich geplant, die Verlobung aufzulösen, oder hast du mich nur angelogen, damit ich kein Theater mache?«
    Sie wurde blass. »Denkst du das wirklich von mir?«
    Sie sah fast aus, als wäre sie verletzt, doch ich vertraute ihr nicht mehr und sagte: »Ja, das denke ich.«
    »Dann tut es mir sehr leid«, sagte sie kalt.
    Wir funkelten uns einen Augenblick lang an, dann hörte ich Schritte und Sir Hugh kam metallisch klackend die Treppe herunter.
    »Sie sind aber früh auf den Beinen, Miss de Vries«, rief er. »Oh, hallo, Mr Cruse.«
    »Scheint eine sehr interessante Arbeit zu sein, Miss de Vries«, sagte ich zu Kate und trat den Rückzug an. »Ich bin gespannt, mehr darüber zu erfahren. Guten Morgen, Sir Hugh.«
    Ich verließ das Labor, trieb schwerelos dahin, doch mein Herz war so schwer wie der Planet Erde.

24. Kapitel
Die Ätheriolen
    Unwirklich

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