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Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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haben.
    »Nett, euch zwei kennengelernt zu haben«, sagte Bronfman und folgte seinem Captain. »Wir sehen uns morgen – falls ihr noch dabei seid.«
    »Das ist mir vielleicht ein Paar«, sagte Tobias, nachdem die beiden fort waren. Er schüttelte angewidert den Kopf. »Ich weiß nicht, wen von beiden ich weniger leiden kann. Doch, ich weiß es, Bronfman.«
    »Der ist nur voll mit heißer Luft«, sagte ich. »Shepherd ist derjenige, der einem Angst machen kann. Wie er einen anguckt, als wär man nur reine Platzverschwendung.«
    »Ich hab gehört, er wär auf der Rührmaschine fast perfekt gewesen.«
    »Wie soll das irgendjemand wissen?«, fragte ich gereizt.
    »Wahrscheinlich ist er unter der Dusche nicht mal blau geworden.«
    Ich grinste. »Wahrscheinlich hat er nur stur geradeaus geblickt und gesagt: ›Das ist mächtig erfrischend.‹«
    Das brachte uns beide zum Lachen.
    »Meinst du, ich sollte mit dem Rauchen aufhören?«, fragte Tobias.
    »Man sagt, es sei schlecht für die Lungen«, antwortete ich. »Andererseits hat’s dich nicht daran gehindert, mich beim Hindernisrennen zu schlagen. Vielleicht sollte ich damit anfangen.«
    Wir schlenderten rüber zu ein paar Jungs aus unserer Gruppe und setzten uns. Fast alle wirkten müde, doch als die Sterne heller funkelten, wurden sie gesprächiger und ihre Stimmen stiegen in die Dunkelheit hinauf. Reg Perry sagte, er wolle die Marskanäle sehen. Tim Douglas meinte, er sei es leid, Feuerwehrmann zu sein, und brauche neue Herausforderungen. Ein anderer, ein Chirurg, erzählte, er habe als Kind ein Bild gesehen von einem Zug, der den Bahnhof auf einem Gleis verließ, das sich direkt bis zum Mond erstreckte – und das habe er niemals vergessen. Wieder ein anderer der Kandidaten sagte, er wolle seinen Namen in den Geschichtsbüchern sehen.
    »Was ist mit dir, Captain Shepherd?«, fragte jemand den Testpiloten, als der auf dem Weg nach drinnen vorbeiging. »Was hat dich hergebracht?«
    Shepherd zuckte mit den Schultern. »Sie haben mich gefragt. Es ist mein Job, die Höchsten und die Schnellsten zu fliegen. Irgendjemand muss es ja machen.«
    Er tat mir fast ein bisschen leid, so aufreizend er auch war. Ein Sternenschiffer zu sein beinhaltete offensichtlich nichts Romantisches für ihn. Er war nicht neugierig, er war kein Forscher, er war einfach nur Pilot und sah das als Chance, ein neues Schiff zu fliegen. Ich fragte mich, ob es ihm vielleicht sogar egal war, was sich vor dem Cockpit befand. Ich mochte die Vorstellung von dem Schiff schon sehr, aber was mich wirklich reizte, war viel mehr, wo es mich hintragen würde.
    Von der Erde, von dieser Terrasse aus war der Blick in den Himmel schon wunderbar genug. Man musste sich einmal vorstellen, wie viel mehr man sehen konnte, wenn man sich Tausende von Meilen weiter oben befand. Ich legte den Kopf zurück und sah zu den Sternen hinauf, die nun mit voller Kraft leuchteten. Ich fand den Schwanz des Drachen und mit einem Lächeln richtete ich den Blick auf Kate de Vries.

8. Kapitel
Unter Wasser
    Auf dem Türschild stand nur Raum F.
    Normalerweise waren die Schilder aufschlussreicher und gaben uns eine gewisse Vorstellung davon, was man drinnen erwarten konnte.
    »Raum F«, sagte Tobias. »Mir gefällt nicht, wie das klingt.«
    Es war der dritte Tag des Testtrainings und inzwischen waren wir auf dreiundachtzig Kandidaten zusammengeschrumpft. Mein Name war bisher noch nicht auf dem Brett aufgetaucht, auch der von Tobias nicht. Es war das Erste, was man jeden Morgen machte: am Anschlagbrett nachsehen, erleichtert aufseufzen und einen mitfühlenden Blick denen zuwerfen, die geschasst waren. Und dann unter die Dusche. Vielleicht hätte ich stolz auf mich sein sollen, doch einige der Prüfungen waren so seltsam, dass man schlecht einschätzen konnte, wie gut man sie überstanden hatte. Bisher hatte ich es geschafft mitzuhalten, aber es waren ja auch erst wenige Tage vergangen. Und nun hatten wir es mit Raum F zu tun.
    Ich holte tief Luft, trat ein und blieb sofort stehen.
    Raum F war ein Hörsaal mit einer Tafel vorn und Reihen von kleinen Pulten, hinter die sich jetzt die ganzen Kandidaten quetschten. Es schien so, als ob für diese Sitzung alle Gruppen zusammengebracht worden wären. Einige der Jungs schauten genauso verwirrt drein, wie ich mich fühlte. Wir waren an teuflische Maschinen und Durchhalteprüfungen gewöhnt.
    Vorne standen Kapitän Walken und ein kleiner, schwermütig wirkender Mann mit Brille, der sich auf einen

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