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Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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abgestürzt. Der Ozean ist mit ihnen übersät. Aber nachdem ich Sergej miteinbezogen hatte, machten wir einen großen Sprung nach vorne. Wir brachten die Raketen dazu, länger oben zu bleiben. Und eines Tages kamen sie gar nicht mehr zurück.«
    Ich sah, wie Tobias hinauf in den Himmel blickte, als würde er vielleicht eine niederstürzen sehen.
    »Also haben Sie eine Rakete benutzt, um das Sternenkabel in den Weltraum zu ziehen?«, fragte ich.
    Dr. Turgenev nickte. »In Rakete ist Sternenkabel auf großen Trommeln. Rakete steigt auf und lässt Kabel laufen. Im Weltraum geht Rakete Treibstoff aus, aber bleibt befestigt an Kabel.«
    »Dann ist die Rakete also das Gegengewicht?«, fragte Kate.
    »Ja. Ist ein und dasselbe.«
    »Das Gegengewicht befindet sich im geosynchronen Umlauf«, erklärte Mr Lunardi aufgeregt. »Es bleibt die ganze Zeit an genau derselben Stelle über der Erde. Verstehen Sie? Es ist unsere Himmelsleiter.«
    »Hans und die Bohnenranke«, murmelte ich und schüttelte den Kopf. Als ich ein kleiner Junge war, hatte ich mich gefragt, ob ich bis zu den Sternen klettern könnte, wenn ich nur eine Leiter hätte, die hoch genug wäre.
    »Genau das«, sagte Mr Lunardi. »Und Sie werden ganz bis zum Ende steigen.«
    »Fünfundzwanzigtausend Meilen?«, fragte Sir Hugh.
    »Ja, bis zum Gegengewicht«, sagte Kapitän Walken. »Das ist die Höhe, die wir derzeit erreichen können. Der Aufstieg sollte etwa acht Tage dauern.«
    »Und diese Reise wird nur die erste von vielen sein«, verkündete Mr Lunardi. »Wir planen, da oben eine Raumstation zu bauen. Und von dort aus können wir Expeditionen ins Sonnensystem und darüber hinaus starten!«
    Alle waren einen Augenblick lang still. Es war fast zu viel, um es so schnell wirklich zu begreifen.
    »Ich hoffe, Ihr Kabel ist gut festgebunden«, sagte Miss Karr unverblümt, und Haiku sprang auf und nieder, als teilte er ihre Besorgnis.
    »Sehr gut festgebunden«, versprach Lunardi ihr. »Es ist mit einem Anker verschweißt, der tief in der Erde sitzt. Und es wird durch eine Reihe von Rollen geführt, die die Spannung abfangen.«
    »Aus was ist es hergestellt?«, fragte Shepherd.
    »Und wer garantiert uns, dass es nicht reißt wie ein Faden?«, fragte Sir Hugh. »Ist es von den zuständigen Behörden geprüft worden?«
    »Ist es eine Art von Alumironlegierung?«, fragte ich, »wie sie die Franzosen für den Turm benutzen?«
    Lunardi schüttelte den Kopf. »Kein Metall der Erde ist fest genug, um die Spannung auszuhalten, die unser Kabel aushalten muss.«
    »Und was ist es dann?«, fragte Sir Hugh.
    »Es ist ein Metall aus einer anderen Welt.«
    »Wie?«, fragte Kate und klang genauso überrascht, wie ich es war.
    »Sie haben vielleicht schon vom Badlands-Krater gehört?«, fragte Mr Lunardi.
    Tobias nickte aufgeregt. »Es heißt, er stammt von einem Meteoriten vor Millionen von Jahren.«
    »Genau«, sagte Mr Lunardi. »Man hat da ein Metall gefunden, das auf der Erde bis dahin völlig unbekannt war. Es ist leicht, elastisch und kann in geschmolzenem Zustand feiner als ein Spinnenfaden gesponnen werden. Nur dass es tausendmal stärker ist.«
    »Hier, das ist es«, sagte Tobias und zog seinen Weltraumstein aus der Tasche.
    »Lassen Sie mal sehen«, sagte Lunardi und wog den Stein in der Hand. »Das ist es wirklich. Genau das Material.«
    Während die Bluenose zur Landung ansetzte, blickte ich ehrfürchtig nach draußen zu dem Sternenkabel.
    »Bis hoch in den Weltraum«, sagte Kate leise neben mir.
    Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen und hätte mit ansehen können, wie die Rakete von der Insel abhob, hoch in den Himmel aufstieg und dabei das goldene Kabel hinter sich abspulte. Eine Leiter, die von den Sternen herabfiel.
    Ich konnte mir vorstellen, wie die Bodenmannschaft das Ende des Kabels ergriff und sich beeilte, es an dem Anker zu verschweißen, der tief im Fels der Insel saß. Und dann mussten die Leute zurückgetreten sein und zu dem Metallfaden hinaufgeblickt haben, wie er sich, gerade wie die eingezeichnete Linie eines Navigators, hoch in den tropischen Himmel und die Zirruswolken erstreckte, bis er nicht mehr zu sehen war. Und sie mussten sich angeblickt haben, vielleicht ein bisschen ängstlich, voller Staunen darüber, dass sie gerade den Himmel an die Erde gekettet hatten.

15. Kapitel
Die Starclimber
    Da hing sie im Hangar wie eine riesige Metallspinne an ihrem Faden, ganze fünfzig silberne Fuß über uns aufragend. Sie war zylindrisch, beulte sich in der

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