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Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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silberhaariger Militär. Gemessen an den Reihen mit bunten Abzeichen an seiner Uniform hatte er einen hohen Rang.
    Shepherd salutierte zackig und sagte: »General, Sir!«
    »Ah, Captain Shepherd, erfreut, Sie zu sehen. Ein Jammer, dass Bronfman nicht bei Ihnen ist.«
    »Ja, Sir.«
    Gerade mal eine Sekunde ruhte der Blick des Generals auf mir, bevor er ihn wieder auf Shepherd richtete. »Trotzdem bin ich erleichtert zu wissen, dass wir einen Mann Ihres Kalibers an Bord haben. Ausgezeichnet.«
    »Meine Herren, darf ich Ihnen General Lancaster vorstellen«, sagte Lunardi eine Spur zu fröhlich. »Der Verteidigungsminister dachte, wir könnten etwas Hilfe gebrauchen.«
    »Ich war mir nicht bewusst, dass dies ein militärischer Einsatz ist«, sagte Kapitän Walken kalt.
    Der General lachte. »Ist es auch nicht, Kapitän Walken. Wir sind nur hier, um gegebenenfalls zu helfen. Nur um sicherzugehen, dass alles paletti ist.«
    Ich fand seine Formulierung so albern, dass ich Mühe hatte, mein Lächeln zu unterdrücken. Doch als er weitersprach, wirkte der General völlig ernst.
    »Ich will ganz offen sein, meine Herren. Der Minister befürchtet, dass Ihre Sicherheitsmaßnahmen ungenügend sein könnten.«
    »Wir haben sie verstärkt«, sagte Mr Lunardi.
    »Nicht genug für mein Dafürhalten«, sagte General Lancaster. »Grendel Eriksson ist immer noch auf freiem Fuß und unsere Informanten hören von neuen drohenden Aktivitäten der Babelites. Wir werden das Sternenkabel und die Bodenstation bewachen. Insbesondere Ihr Kraftwerk, das ein bevorzugtes Anschlagsziel darstellen dürfte. Meine Mannschaft wird außerdem dafür sorgen, dass nichts Verdächtiges auf Ihr Schiff geladen wird. Falls die Babelites es irgendwie auf die Starclimber abgesehen haben sollten, sind wir gewappnet.«
    Das schien mir gar nicht so schlecht zu sein, doch es war unübersehbar, dass sowohl Kapitän Walken als auch Mr Lunardi darüber nicht glücklich waren.
    »Nun, wir sind Ihnen sehr dankbar, General«, sagte Lunardi.
    »Nichts zu danken. Der Minister hält dies für eine Angelegenheit der nationalen Sicherheit. Und was das betrifft, so habe ich Ihnen noch einige andere Neuigkeiten mitzuteilen. Allerdings vielleicht nicht ganz so in der Öffentlichkeit.«
    »Natürlich«, sagte Mr Lunardi und ging voran in sein Büro.
    Sobald wir alle saßen, kam der General zur Sache. »Vor rund vier Wochen haben unsere Astronomen auf dem Mount Steele einige ungewöhnliche Dinge beobachtet. Es hat sich herausgestellt, dass sie nicht die Einzigen waren. In Zürich hat es erst kürzlich eine spezielle Konferenz gegeben, und eine ganze Reihe von Astronomen berichteten von seltsamen Lichtern, die sich am nächtlichen Himmel bewegen.«
    »Ich glaube, ich hab die Lichter auch gesehen«, platzte ich heraus.
    »Du hast sie gesehen?«, fragte Tobias überrascht.
    »Im Pariser Observatorium«, sagte ich und erzählte von den blauen und grünen Lichtern, die ich durch das Teleskop beobachtet hatte. Natürlich erzählte ich ihnen nicht, dass ich dabei mit Kate zusammen war.
    »Das entspricht ziemlich dem, was unsere Wissenschaftler berichten«, sagte der General. »Sie wissen nicht, was es für Lichter sind. Wenn es lediglich Meteoroiden wären, würden wir uns darüber keine Gedanken machen. Aber wenn es sich um eine Art von Raumschiff handelt, möchten wir das wissen.«
    Lunardi schüttelte den Kopf. »Das kann nicht sein. Niemand sonst ist so dicht davor, ein Schiff in den Raum zu senden.«
    »Ich sage ja nicht, dass es von der Erde stammen muss«, meinte der General.
    Ich spürte, wie sich Gänsehaut auf meinem Nacken ausbreitete.
    »Ich möchte Ihnen noch etwas zeigen«, sagte der General. Aus einem Diplomatenkoffer holte er einige Fotografien hervor und breitete sie auf Lunardis Tisch aus. »Das sind Bilder vom Mars, aufgenommen über eine Zeitspanne von zwei Jahren. Natürlich geheim. Sehen Sie dieses Netz von Linien?«
    »Die Kanäle«, sagte Shepherd. »Ich habe darüber gelesen.«
    »Es sind keine wirklichen Kanäle«, bemerkte Mr Lunardi, »nur Schluchten.«
    »Auch da sind wir uns nicht mehr sicher«, sagte der General. »Schauen Sie sich die oben links an. Und dann hier, zwei Jahre später.«
    »Sie ist ein bisschen länger«, sagte Tobias.
    Auf dem Papier war der Unterschied gering, nicht mehr als ein Zoll, doch mit einem Schauder machte ich mir klar, wie groß der Unterschied wirklich war. »Das müssen an die tausend Meilen sein!«, sagte

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