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Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten)

Titel: Sternenjäger (Wolkenpanther & Wolkenpiraten) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kenneth Oppel
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ich.
    »Fünfzehnhundert«, präzisierte der General. »Und pfeilgerade. Das sieht nicht nach einer natürlichen Schlucht aus, meine Herren. Das wurde möglicherweise von intelligenten Geschöpfen gebaut. Von Geschöpfen, die unglaublich weit entwickelt sind.«
    »Genügend entwickelt, um Raumschiffe zu bauen«, warf Shepherd ein.
    Der General nickte. »Mag sein. Das wollen wir herausfinden. Diese blinkenden Lichter sind ein Rätsel, und wir brauchen Sie, um dieses Rätsel für uns zu lösen.«
    »General«, sagte Mr Lunardi, »wie Sie wissen, haben wir drei Wissenschaftler an Bord, und wir beabsichtigen, so viele Informationen über den Weltraum zu sammeln wie möglich. Sobald wir in der Lage sind, etwas über diese Lichter auszusagen, können Sie sicher sein, dass wir dies der Weltöffentlichkeit zur Kenntnis bringen.«
    Der General stieß ein grobes Lachen aus. »Aber wir wollen das zuerst wissen. Wir wollen wissen, mit was wir es dort oben zu tun haben.«
    Ich rutschte beunruhigt auf meinem Stuhl herum. Warum nahm er an, dass sie eine Bedrohung wären?
    »Ich will offen zu Ihnen sein«, fuhr der General fort. »Diese Expedition könnte gefährlicher werden, als Sie denken. Fremde Raumschiffe. Babelites. Der Verteidigungsminister hat einige Bedenken, wie sich Ihre Sternenschiffer in schwierigen Situation verhalten könnten.«
    Ich spürte, wie in mir der Zorn hochstieg, hielt aber den Mund. Es war ziemlich klar, dass der General mich meinte und vielleicht auch Tobias.
    »Es tut mir leid, wenn der Minister Bedenken wegen meiner Mannschaft hat«, sagte Kapitän Walken. »Ich selbst habe keine.«
    »Das freut mich zu hören«, antwortete der General. »Doch sollte sich irgendeine Extremsituation abzeichnen, möchte ich, dass mir Captain Shepherd direkt berichtet.«
    Ich spürte, wie die Temperatur im Raum abstürzte. Ich durchschaute nicht so ganz, was sich hier abspielte, aber es schien so, als wollte der General, dass Shepherd einige besondere Befugnisse zugeteilt bekam. Schlug er vielleicht sogar vor, dass der Testpilot Kapitän werden sollte? Ich blickte Shepherd an, doch dessen Gesicht verriet nichts. Ich fragte mich, ob er nicht bereits im Vorhinein davon gewusst hatte. Auf jeden Fall war er nicht besonders überrascht gewesen, als der General aufgetaucht war.
    So ernst hatte ich Mr Lunardi noch nie blicken sehen.
    »Tut mir leid, General«, sagte er, »aber das ist schlicht nicht akzeptabel. Wie Sie selbst bestätigt haben, ist dies keine militärische Expedition. Und ich muss Sie doch sicherlich nicht daran erinnern, dass Captain Shepherd keinerlei militärischen Rang an Bord der Starclimber hat. Er berichtet ausschließlich an Kapitän Walken.«
    Es gab ein kurzes frostiges Schweigen, doch dann lächelte der General einverständlich.
    »Wie Sie wünschen, Mr Lunardi. Ich hatte nie die Absicht, die Autorität des Kapitäns zu untergraben. Sehr gut. Wir sind lediglich hier, um zu helfen und um sicherzustellen, dass alles paletti ist. Dennoch sollten Sie unser Auge dort oben sein, und der Premierminister selbst wünscht, dass das Vorrang bei dieser Expedition hat.«
    Bis jetzt war der Premierminister nicht erwähnt worden und das wirkte nun wie eine Warnung.
    »Aber natürlich, General«, betonte Mr Lunardi.
    »Guten Abend, meine Herren«, sagte der General. »Und viel Glück morgen.«
    Shepherd stand auf und salutierte, als General Lancaster das Büro verließ.
    »Tut mir leid allerseits«, sagte Mr Lunardi. »Sir John hatte erwähnt, dass es vielleicht ein paar zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen geben könnte, aber ich wusste nicht, dass sie so nachhaltig sein würden.«
    »Die werden gut auf uns aufpassen«, meinte Shepherd.
    »Da habe ich keinen Zweifel«, sagte Lunardi trocken. »Was die Sache mit den Lichtern angeht, bleibe ich skeptisch. Doch Sie sollten auf jeden Fall ganz besonders Ausschau danach halten.«
    Tobias blickte mich an. »Glaubst du, dass diese Lichter Raumschiffe waren?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich kann es nicht sagen.«
    »Wenn sie da oben sind, werden wir es früh genug herausfinden«, meinte Shepherd gelassen.
    »Das werden wir sicher«, sagte Kapitän Walken. »Nun schlage ich vor, dass wir alle früh schlafen gehen. Wir starten Punkt sieben Uhr.«

16. Kapitel
Abheben
    Das Dach des Hangars unter dem leuchtenden Himmel war bereits geöffnet. Es gab nahezu keine Wolken und es wehte ein leichter Wind. Tobias, Shepherd und ich überwachten den abschließenden Ladevorgang und

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