Sternenjagd
passte oder nicht. Und egal, ob es Mitkanos passte oder nicht. Er hatte allerdings den Verdacht, es würde Mitkanos nicht passen.
Der Major hatte Rhis einen Gefallen getan, indem er alle Aufzeichnungen um die Abfluggenehmigung der Careless Venture gelöscht hatte. Aber Mitkanos hatte auch unmissverständlich klargemacht, dass er das ausschließlich auf Demariks Bitte hin tat. Zwischen ihnen gab es irgendein Problem aus Urzeiten. Rhis hatte ihn nie gefragt, worum es eigentlich ging. Außer der Geschichte mit Demarik war es Mitkanos ’ Sympathie für Captain Elliot zu verdanken, dass der Trick mit Lieutenant Luchos ›Beihilfe‹ zu Trilbys ›Flucht‹ funktioniert hatte. Captain Tivahr zu schützen war das Letzte, worum es Mitkanos dabei ging.
Zugegeben, für diese Nummer war Rhis Mitkanos noch was schuldig. Aber das machte die Aussicht, bei einer Mission mit dem Stegzarda -Chef zusammenarbeiten zu müssen, nicht gerade angenehmer.
Yavo Mitkanos nahm Rhis’ Angebot, sich zu setzen, mit beherrschter Höflichkeit an. Er lauschte Rhis’ Ausführungen mit berufsmäßiger Aufmerksamkeit. Aber Rhis spürte dennoch, was er sich schon gedacht hatte. Der Mann konnte ihn nicht leiden. Man merkte es deutlich – an der Art, wie er sich äußerst beherrscht gab. Wie er seine professionelle Fassade trug. Wie er gleichgültig über den breiten Tisch zwischen ihnen blickte.
Rhis war es gewohnt, dass die Leute sich, wenn sie schon nicht eingeschüchtert waren, wenigstens demütig verhielten. Doch Mitkanos hatte sich schon in der Offiziersmesse auf Degvar, als Rhis an seinem Tisch stehen geblieben war, gleichgültig und zugeknöpft gegeben. Er wirkte auch jetzt nur mäßig offener.
Das Einzige, was den Mann vielleicht motivieren konnte, war Trilbys Sicherheit.
»Sie ist bereit, mit Ihnen zusammenzuarbeiten?«, fragte Mitkanos.
»Ja.«
»Das überrascht mich. Ich überschreite mal meine Befugnisse und sage Ihnen, Sie sind äußerst übel mit ihr umgesprungen.«
Rhis setzte sich zurecht. »Sie haben ganz recht, Sie überschreiten Ihre Befugnisse, Major. Und ich habe ihr die Schwadron nicht auf den Hals geschickt.«
»Das ist mir sehr wohl bekannt. Ich sprach von Vorkommnissen, die etwas weiter zurückliegen.«
Zorn loderte auf und wurde gleich darauf von Beschämung gelöscht. Rhis wusste, er hatte Trilby verletzt, weil er ihr nicht gesagt hatte, wer er wirklich war.
Aber dass sie sich an einer Schulter wie der von Mitkanos ausweinte, hatte er nicht erwartet. »Ich bin nicht an Ihrer Einschätzung meiner Verbindung zu Captain Elliot interessiert. Ich sitze hier lediglich mit Ihnen, weil Commander Demarik der Ansicht ist, Sie könnten uns bei einer Operation unterstützen, bei der es darum geht, Grantforth und die ’Sko zur Strecke zu bringen.«
»Zak Demarik ist ein prima Bursche. Ich bin neben dem Handelskontor meiner Eltern aufgewachsen. Hab in dem Laden sechs Jahre als Frachtgutverwalter gearbeitet, bevor ich zur Stegzarda stieß. Das war es doch, was Sie wissen wollten, richtig?«
»Wie lange ist das her?«
»Dreiundzwanzig Jahre, aber meine Familie betreibt das Kontor nach wie vor. Und nach wie vor kenne ich mich im Geschäft gut aus.«
»Ich versuche, eine glaubhafte, arbeitsfähige, fünfköpfige Frachter-Crew zusammenzustellen. Ich und Captain Elliot sind Fixpunkte. Ich brauche also noch drei. Sofern Captain Elliot zustimmt, könnten Sie uns vielleicht mit Leuten unterstützen, die über militärische Ausbildung sowie Erfahrung mit Frachtguttransporten verfügen und den Anforderungen gewachsen sind.«
»Sie brauchen nur noch zwei, Captain Tivahr. Wenn Sie vorhaben, sowohl von Port Rumor als auch von Saldika aus zu operieren, brauchen Sie mich an Bord. Und ja, ich kann Sie auch mit Leuten unterstützen, die sich auskennen und den Anforderungen gewachsen sind.«
»Ich würde Mitglieder des Flottenbodenpersonals von Degvar bevorzugen.«
»Ich hab einige im Kopf, sowohl Flottisten als auch Stegzarda . Aber ich finde, Captain Elliot sollte das letzte Wort haben. Von uns allen hat sie schließlich am meisten zu verlieren. Und sie hat jetzt schon mehr verloren, als gesund ist. Kann sie mich eigentlich jetzt zurück nach Degvar begleiten, oder haben Sie sie in ihrer Kabine eingesperrt?«
Rhis ballte die Faust. »Sprechen Sie immer alles, was Ihnen gerade durch den Kopf geht, so offen aus?«
»Wenn ich das Gefühl habe, es ist notwendig.«
»Ich wiederum könnte es notwendig finden, Ihre Dienste doch nicht in
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