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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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führte sie um den Sessel herum. »Setz dich.«
    Seine Berührung schoss ihr wie Feuerwespen in die Adern, und sie zuckte zurück. »Moment noch.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und setzte die ausführliche Musterung der Kommandokonsole fort. Dann drehte sie sich nach rechts und betrachtete die Bildschirme des Kopiloten und die dahinterliegende Navigation.
    Dies war eine richtige Brücke. Mit Platz, begehbarem Raum zwischen den Stationskonsolen. Nicht wie auf der Venture , deren Brücke eher einem größeren Cockpit glich.
    Lebenserhaltung. Kommunikation. Waffen. In Bezug auf Letzteres konnte sie deutlich sehen, dass die Umbauten noch in vollem Gange waren. Kabel schlängelten sich über die Konsole und verschwanden in einem geöffneten Fach an der Unterseite.
    Sie hörte, wie er hinter sie trat. Rasch drehte sie sich um, weil sie nicht noch mal seinen Atem in ihren Haaren spüren wollte und erst recht nicht seine Wärme in ihrem Rücken.
    »Wem hast du das gestohlen?« Plötzlich fragte sie sich erschrocken, wie viele konklavische Crewmitglieder wohl ihr Leben hatten lassen müssen, als sie es zu verteidigen versuchten.
    Er schüttelte den Kopf. »Ist nicht gestohlen.«
    Oh ja, richtig. Das hatte sie vergessen. Während des Krieges hatte das Imperium jedem aufgebrachten Schiff den Stempel »Übertragenes Eigentum« aufgedrückt. »Okay, wer hat euch dieses Schiff gegen seinen Willen übertragen?«
    Seine Lippen formten sich zu einem schmalen Grinsen. Er packte die Rückenlehne des Kapitänssessels, wirbelte ihn herum und stoppte ihn ab. »Niemand.«
    Warum grinste er bloß so? Sie konnte beileibe nichts Lustiges daran finden, an einem Ort herumzustehen, an dem möglicherweise Landsleute von ihr ihre Freiheit bis zum bitteren Ende verteidigt hatten.
    »Du glaubst wirklich, das ist eine normale Endurance C-Zwo? Trilby, Trilby.« Er schüttelte den Kopf. » Komm schon. Noch mal drei Minuten. Ich geb dir noch mal drei Minuten Zeit.«
    Einen Moment lang kapierte sie nicht. Natürlich war das eine Endurance C-Zwo. Sie erkannte eine C-Zwo, wenn sie eine C-Zwo sah. Sie …
    … ließ die Arme sinken und schaute sich erneut auf der Brücke um.
    Dann stürmte sie von der Brücke den Korridor entlang. Tivahrs Stiefel donnerten ihr nach. Sie hörte sein Kichern. Verflucht!
    Sie sprang die Rampe hinunter, ließ die Hand übers Geländer gleiten, packte am Ende rasch zu und ließ sich durch die Wucht ihres eigenen Körpers herumschleudern. Sie bückte sich unter die dicken Landegestelle und betrachtete den Bauch des Frachters. Die quadratischen Versorgungsventile, die rot markierten Treibstoffstutzen, die Dockkrampen. Alles wohlvertraut.
    Verdammt, verdammt, verdammt!
    Sie tauchte auf der Steuerbordseite wieder auf und ließ ihren Blick über die Länge des Schiffs schweifen. Jetzt sah sie, was sie vorher übersehen hatte. Unterschiede. Es gab feine Unterschiede. Die Größe und die Anordnung der Platten an der Außenbordverkleidung. Die Fenster.
    Sie trat ein paar Schritte zurück und entdeckte, dass die Bremsfahnen sich nicht befanden, wo sie hingehörten. Dann stolperte sie rückwärts gegen etwas Festes, aber Weiches, Warmes.
    Tivahr schloss seine Arme um ihre Taille, zog sie an sich und lachte immer noch, dass ihm der Brustkorb bebte. Sie schlug mit der Faust halbherzig auf seine Hände in ihrer Bauchmitte. Sie war zu beeindruckt von dem Schiff, um sich ernsthaft über ihn aufregen zu können.
    »Okay, also es ist keine Endurance C-Zwo«, stimmte sie zu. Sie lehnte den Kopf gegen seine Schulter, um besser sehen zu können. Das Schiff war nicht mal in Konklavien gebaut. »Was ist es also?«
    Seine Stimme drang tief und sexy in ihr Ohr. »Ich würde es vielleicht als einen verbotenen, aber leidenschaftlichen Seitensprung bezeichnen. Verstehst du, es war einmal ein konklavischer Dasja -Frachter, der verliebte sich in ein imperiales Dasjon -Kampfschiff. Dies ist das Ergebnis ihrer Liaison.«
    »Ernsthaft, Rhis. Wo hast du das Schiff her?«
    Seine Arme zogen sich fester um sie. Seine Finger schlangen sich zwischen ihre. Plötzlich fiel ihr auf, was sie gesagt hatte. Sie hatte ihn nicht mehr Rhis genannt, seit sie herausgefunden hatte, wer er war. Seitdem war er Tivahr, vorzugsweise Captain Tivahr gewesen.
    »Tivahr«, sagte sie warnend, mehr zu sich selbst als zu ihm. Sie verfluchte ihre Zunge und wünschte, ihr Verstand würde nicht jedes Mal stillstehen, wenn er in ihre Nähe kam. Ihr Körper jedenfalls stand dabei

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