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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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hatte.
    Etwas, was ihn zur Missgeburt machte. Zu einem unseligen Experiment. Oder schlimmer. So, wie Malika ihn gesehen hatte. Eine Kuriosität, die man erobern konnte, mit der man dann prahlte – und über die man lachte.
    »Ich werde als Kopilot an Bord sein. Und als Leiter der Mission.« Er schaute auf den Bildschirm. »Ich denke, auf Mitkanos können wir uns einigen. Die anderen suchst du aus. Aber nur zwei.«
    Sie fixierte ihn einen Moment scharf. »Rimanava«, sagte sie. »Und Patruzius.«
    Er scrollte zu ihren Personaldaten, überflog sie. Patruzius kam von der Flotte und war zurzeit auf Degvar im Büro der Quartiersmeisterei tätig. Er hatte auf Saldika gearbeitet und sprach fließend Standard. Ja, Patruzius schien auch ihm eine gute Wahl. Als er das Foto betrachtete, kam ihm das Gesicht mit dem sauber gestutzten Dreitagebart und dem Kurzhaarschnitt irgendwie bekannt vor. Aber er konnte es nicht unterbringen.
    Rimanava beherrschte Standard zwar nicht fließend, passte andererseits aber gut in das, was man eine gemischte Crew nannte. Sie war in Port Balara aufgewachsen, hatte zwei Jahre auf den Marktdocks gearbeitet. Ihr Werdegang war makellos. Und ihre Anwesenheit würde Mitkanos besänftigen.
    »Gut«, sagte er. »Dann ist das geklärt. Ich geb Mitkanos Bescheid. Wir treffen uns in zwei Stunden bei ihm.«
    Er erkannte den Mann in der Sekunde, in der er und Trilby Mitkanos’ Büro betraten. Der Bart war ab, die langen Haare wurden im Nacken von einem schwarzen Band zusammengehalten. Schwarz wie die Uniform. Ein Versorgerkapitän der Flotte.
    Patruzius. Der Kerl, der in der Offizierslounge so dicht neben Trilby gesessen hatte, der seine Hand so plump vertraut auf Trilbys Arm gelegt hatte, das war Dallon Patruzius.
    Und Rhis hatte gerade seine Zugehörigkeit zum Team abgenickt. Auf Trilbys Schiff.
    Er unterdrückte ein Stöhnen. Nicht zum ersten Mal in den letzten Tagen fragte er sich, ob er jetzt eigentlich einen Dauerstammplatz auf der göttlichen Abschussliste hatte.
    Er nickte Mitkanos zu. Die junge Frau, die neben ihm stand, war Stegzarda -Korporal Farra Rimanava.
    Trilby schüttelte erst Rimanava die Hand. Dann Patruzius. Der Schweinehund zwinkerte ihr zu.
    »Schön, Sie wiederzusehen«, sagte sie.
    Nein, das ist es nicht. Nicht, soweit es Rhis betraf. In der Offizierslounge waren schlimme Dinge über ihn gesagt worden, und Patruzius und Rimanava waren da gewesen und hatten zugehört. Plötzlich war er von seiner Crew nicht mehr so angetan wie zuvor.
    Immerhin, Patruzius war Flottist. Einer von seinen Leuten. Seine Loyalität hatte Flottencommodore Tivahr zu gehören. Er würde dafür sorgen, dass Patruzius das nicht vergaß.

19
    Sie konnte sich einfach nicht überwinden, in diesem Kapitänssessel Platz zu nehmen. Noch nicht. Der Schmerz über den Verlust der Venture war noch zu frisch.
    Aber die Anziehungskraft dieses Schiffs, einer Endurance der Kleintransporterklasse, höchstens ein paar Jahre alt, war schon verführerisch. Das Imperium präsentierte ihr diese Schönheit auf dem Silbertablett. Tivahr hatte sich klar ausgedrückt. Sie durfte das Schiff nach Abschluss der Operation behalten. Unabhängig davon, ob es ein Erfolg oder ein Misserfolg wurde.
    Eine teuflische Belohnung für die Rückkehr ihres gelobten Commodores. Natürlich nur auszuzahlen, wenn sie am Leben blieb.
    Der arme Dezi lag wohl immer noch irgendwo in Einzelteilen herum. Keine Spur von ihm zu sehen.
    Sie fuhr mit der Hand über die Rückenlehne des Sessels. Hohe Lehne mit Kopfstützkissen, Bezug aus einem Material, das sich wie gewobenes Leder anfühlte. Kein Klebeband. Keine plumpen Punktschweißnähte, die die Armlehnen am Sitz festhielten. In der Konsole ein ultradünner Bildschirm, der auf Berührung sofort lautlos herausfuhr und eingeschaltet bereit stand.
    Sie spürte Tivahr hinter sich. Er wartete auf eine Reaktion. Sie war den ganzen Weg hierher gespannt gewesen. Ein Weg, der sie durch die großen Frachtareale Degvars geführt hatte, wobei er bewusst die Markt- und Warenumschlagshallen umging und auch die Docks der Stegzarda . Ein Weg, bei dem sie drei Kontrollpunkte hatten passieren müssen.
    Bis eben war sie noch davon ausgegangen, er würde sie zu einem einfachen, imperialen Frachtschiff führen. Jetzt musste sie sich regelrecht zwingen, nicht ein anerkennendes ›Verdammt noch mal!‹ auszustoßen.
    Eine Endurance, ein erstklassiger Kleintransporter. Verdammt heißer Ofen.
    Er fasste sie sanft am Ellenbogen und

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