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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Bildschirm vom Schreibtisch reißen und ihm ins Gesicht schleudern.
    »Ja, dein Verlobter. Rhis Vanur, Firmenboss von Vanur-Transporte.«
    Sie sprang auf. »Das bist du nicht!«
    »Hab ich ganz vergessen, dir von meiner Karriere zu erzählen? Gestern ein einfacher Lieutenant, heute Boss der eigenen Firma. Harte Arbeit zahlt sich eben aus.« Er zuckte mit den Achseln, dann duckte er sich schnell, weil eine leere Kaffeetasse auf ihn zuflog.
    Die Ruhe im Konferenzraum ging regelrecht unter die Haut. Die Deckenlampen waren gedimmt worden, um die hervorgehobenen Daten auf der Holokarte besser sehen zu können, die sich über dem großen Tisch ausgebreitet hatte. Rhis schlich um den Tisch herum und lugte auf Jankovas Datapad. Sie war mit Demarik verlinkt. Sein Erster Offizier hatte sich wieder auf seinem angestammten Platz am anderen Ende der Tischlänge niedergelassen. Der Platz, auf dem sich bei ihrer letzten Sitzung Kospahr gefläzt hatte.
    Aus irgendeinem Grund hatte Rhis glatt vergessen, den Minister zu dieser späten Sitzung zu bitten. Seltsamerweise hatten auch Demarik und Jankova nicht daran gedacht. Allerdings hatten sie sich auch in erster Linie darum zu kümmern, das neue Team in die Pflicht zu nehmen: Mitkanos, Rimanava und Patruzius. Als der Major der Stegzarda den Lapsus spontan mit einem unverhüllt zufriedenen Grinsen quittierte, tauschten alle Blicke aus und zuckten mit den Achseln. Gar keine Frage, sie hatten einfach alle zu viel zu tun gehabt. Ein erklärliches Versehen. Man verständigte sich darauf, dass der Minister zu dieser späten Stunde sicher nicht mehr behelligt zu werden wünschte.
    Sie hatten viel geleistet in den vergangenen vier Tagen. Die Übertragung der Datenbanken zur Shadows Quest und das Zuordnen der Sternenkarten hatte sie lediglich sechs zusätzliche Stunden gekostet. Vanur-Transporte würde – vorausgesetzt, es traten keine weiteren unvorhergesehenen Verzögerungen auf – morgen um 1200 an den Start gehen. Mit der Jungfernfahrt des Schiffs Shadows Quest, am Ruder Captain Trilby Elliot.
    Mit Captain Khyrhis Tivahr – Rhis Vanur – als Commander.
    Er blieb hinter Trilbys Stuhl stehen und strich eine abgeknickte Ecke ihres Jackenkragens glatt. Sie entzog sich ihm, aber nicht mehr so abrupt wie gestern, als er ihr seine Arme um die Taille geschlungen hatte. Oder am Tag davor, als er ihr die Hand auf die Schulter gelegt und ihr Gesicht berührt hatte.
    Ein Schritt nach dem anderen. Er würde sie zurückerobern. Eine kleine Berührung hier, ein weiteres Schrittchen da. Alles zu seiner Zeit.
    Er wollte damit außerdem eine Botschaft senden. Nicht an Demarik oder Jankova, Cosaros oder Bervanik. Demarik und Jankova hatten schon gewusst, was Trilby ihm bedeutete, noch ehe er die Razalka wieder betreten hatte. Sein Erster Offizier erhielt eben öfters Informationen, die sonst niemand erhielt.
    Und Jankovas Team folgte ihren Vorgaben. Wobei durchaus alle selber einen wachen Verstand besaßen und Augen im Kopf hatten.
    Ebenso wie Doc Vanko, der Rhis bei seinem ersten Auftauchen nach Trilbys Einlieferung auf der Krankenstation mit den Worten begrüßt hatte: ausgezeichnete Wahl .
    Sie kannten sich lange genug, um weitere Erörterungen überflüssig zu machen.
    Nein, die Nachricht, die er hier aussandte, richtete sich an zwei Adressen. Die Erste war Trilby. Er würde nicht aufgeben. Er würde dranbleiben und warten, auf sie und auf das, was sie miteinander haben konnten.
    Die zweite waren Mitkanos und Patruzius, die ihr am Tisch gegenüber saßen. Sie gehört mir. Ihr solltet nicht mal daran denken, an diesem Umstand zu zweifeln.
    Er bereute es bereits, Patruzius den Eintritt ins Team gewährt zu haben. Denn die lässige Kumpelhaftigkeit, die den jungen Versorgerkapitän im Umgang mit den Frachterleuten auf den Docks als Naturtalent auswies, machte ihn auf dieser Mission zum naturtalentierten Flirtpartner für Trilby. Und Farra Rimanava. Aber um Rimanava machte sich Rhis keinen Kopf.
    Er ging auch nicht davon aus, dass Mitkanos oder Trilby seine Bauchschmerzen verstanden hätten. Und jetzt hatten sie sich sowieso erst mal alle auf den geplanten Abflug um 1200 zu konzentrieren – nur noch gut zehn Stunden.
    »Da steckt irgendwas in den Datenbanken von Herkoid, daran gibt es keinen Zweifel.« Mitkanos fuchtelte auf die gleiche Art mit dem Finger zur Holokarte, wie Trilby ihm vorhin mit dem Finger vor der Nase herumgefuchtelt hatte. Es ging ja auch um die Beantwortung der gleichen Frage.
    »

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