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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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gleich darauf zu kommen.
    »Ich bin es nicht«, wiederholte sie. »Jagan. Er ist nicht und er war nie an mir interessiert. Es ist das Schiff. Die Venture . Er hat sich in der letzten Nachricht verplappert, weil er fürchtet, ich hätte die Sternenkarten-Datenbanken geschrottet.«
    Die Sternenkarten-Datenbanken, die nicht nur lückenlos Trilbys sämtliche Aufträge und Routen dokumentierten, sondern auch die aller anderen Kapitäne, die das Schiff in den vergangenen fünfundsechzig Jahren kommandiert hatten. Die ganzen alten Strecken, die keiner mehr flog, weil die Leuchttürme überholt waren.
    Keiner, außer vielleicht den ’Sko.
    Tivahr folgte ihr in den Fahrstuhl und drei Ebenen höher in ihr Büro. Sie drehte ihm den Bildschirm zu. Er hockte auf der Ecke des Schreibtisches, nippte am Kaffee, der eigentlich ihrer war, und folgte der Wiedergabe der Nachricht.
    »Tatsächlich. Würde es ihm darum gehen, dich zurückzugewinnen, würde er einfach nur ständig wiederholen müssen, wie leid ihm alles tut.«
    Ja, du kennst dich aus und weißt, wie man solche Spielchen spielt, nicht wahr? Sie beugte sich im Stuhl vor. »Jagan wusste nicht mal, dass ein Schiff überhaupt Navigationsdaten als Karten anlegt. Er kann ja nicht mal Bankdaten von Datenbanken, geschweige denn von Sternenkarten unterscheiden. Glaub mir. Das hat ihm irgendjemand gesteckt. Er hat doch von Kürzeln gesprochen. Was sollen denn Kürzel sein? Tastaturbefehle, Abkürzungen? Er hat alles falsch nachgeplappert, weil er nichts davon versteht. Er ist ein Sesselfurzer, bei allen Göttern!«
    »Seiner Familie gehört GGA …«
    »Und trotzdem ist er ein Sesselfurzer. Er war nicht beim Militär, er hatte keine einzige Flugstunde, hat nie als Händler gearbeitet oder irgendwelche Erfahrungen im aktiven Transportgeschäft gesammelt. Er düst mit der Privatjacht seiner Eltern zu den Warenlagern und zählt das Geld. Er würde eine Sternenkarte nicht mal erkennen, wenn sie ihn in die Nase beißt.«
    Sie sah, wie er nachdachte. Er nahm einen weiteren Schluck Kaffee. Sie fragte sich, ob er zum selben Schluss kommen würde wie sie. Sie taugte nicht als Köder, weil weder Jagan noch die ’Sko an ihr interessiert waren. Das Imperium konnte sie endlich laufen lassen. Wenn schon nicht mit der Shadows Quest – sie ging nicht davon aus, dass sie ihr das Schiff überlassen würden, wenn die Operation gar nicht erst stattfand –, dann wenigstens mit einer einfachen Fahrkarte nach Port Rumor. Dort würden eine Menge Leute bereit sein, ihr bei der Suche nach Carina zu helfen.
    Doch er zerschlug ihre Hoffnung mit dem nächsten Satz. »Wir können doch die Sternenkarten der Venture auf dieses Schiff übertragen. Das kostet uns höchstens noch mal sechs bis acht Stunden.« Er schlug sich die Hand an die Hüfte. »Zum Teufel, warum hab ich nicht gleich daran gedacht?«
    »Aber die Datenbanken sind hinüber.«
    »Die Daten der einzelnen Sternenkarten und der dazugehörigen Navigationsdateien schienen weitgehend in Ordnung zu sein. Nur die Leseprogramme und ein paar Datenkonverter sind hinüber. Es ist alles ein großes Durcheinander.« Er stellte ihre leere Tasse ab, zog einen Lichtstift aus der Jackentasche und tippte sich mit dem Stiftende gegen die Lippen, während er laut überlegte. »So könnten wir sie drankriegen. Wie laden die Daten so hoch, dass sie herankommen können. Aber ich baue einen Code ein, der uns jede Transaktion zurückverfolgen lässt. Dann können wir sehen, wo die Daten hingehen und zu wem.«
    Er drehte den Bildschirm zurück zu ihr. »Bereite eine Nachricht vor, die du in ein, zwei Stunden abschickst. Schwärme ein bisschen von deinem neuen Arbeitgeber, Vanur-Transporte, der mehr als glücklich war, die alten Sternenkarten der Venture in dein neues Schiff integrieren zu dürfen. Und dich dafür auch noch fürstlich entlohnt hat.«
    Er grinste, aber in seinem Lächeln lag etwas Animalisches.
    Sie sprach ihre Vermutung aus. »Die ’Sko sind scharf auf diese alten Strecken, weil sie auf ihnen ungesehen in Konklavien ein- und ausfliegen können. Und irgendwer bei GGA unterstützt sie nach Kräften.« Sie mochte selbst nicht so ganz glauben, was sie da sagte. GGA und ’Sko arbeiteten zusammen. Hatte Carina oder Vitorio davon gewusst? Vitorio hatte durch Chaser schon Kontakt zur GGA gehabt, lange bevor Trilby Jagan kennenlernte. Sie schob die unschönen Gedanken zur Seite.
    Tivahr schien ihr Unbehagen nicht zu entgehen. »Ich hatte schon lange den Verdacht,

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