Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
Vom Netzwerk:
aber jetzt haben wir den Beweis.«
    »Aber warum dann die ganzen Überfälle auf Rinnaker …« Sie schüttelte den Kopf. Dumm, dumm, dumm. Sie wusste ja längst warum, es war ihr nur noch nicht aufgefallen.
    Sie beantwortete sich die Frage selbst, bevor er es tun konnte. »Rinnakers Schiffe sind zum Teil noch älter.« Sie zeigte mit dem Finger auf ihn, als wollte sie ihm eine Standpauke halten. »Die sind seit mehr als achtzig Jahren im Geschäft. Länger als Norvind und GGA . Nur Herkoid war noch länger dabei.« Über hundertzwanzig Jahre. Und ihre Schiffe, sofern sie noch flogen, behüteten in ihren Datenbanken alles aus dieser Zeit. »Seit Herkoid Pleite gemacht und Rinnaker ihre Schiffe übernommen hat, verfügt Rinnaker also über Datenbanken mit den ältesten Sternenkarten der Branche.«
    »Die die ’Sko haben wollen. Und GGA will sie auch.« Tivahr steckte den Stift wieder in die Jackentasche. »Also bringen sie Rinnakers alte Frachter auf, um sie als Schrott verkaufen zu können.«
    »An die GGA . Die sich erkenntlich zeigt, indem sie ihnen neue Schiffe zu günstigen Sonderkonditionen verkauft.« Langsam fügten sich die Puzzleteile in Trilbys Gedanken zusammen. Aber nicht alle. »Wenn GGA aber Rinnakers Sternenkarten hat, was wollen sie dann noch mit meinen?«
    »Wir müssen uns diese Daten deshalb sehr eingehend anschauen.« Er rutschte vom Schreibtisch, drehte sich um, stützte die Handflächen auf die Tischplatte und sah sie an. »Du hast für Herkoid gearbeitet, war doch so?«
    Sie nickte. »Genau wie Vitorio, Carinas Bruder.«
    »Habt ihr jemals irgendwelche Navigationsdaten von ihren Schiffen mitgenommen?«
    Oh, Göttin. Sie schloss für einen Moment die Augen. »Shadow schon.«
    »Shadow?«
    Sie warf eine Hand in die Luft. »Der Namenspatron dieses Schiffs. Ich hab sie nach ihm benannt. Shadow war ein Genie. Schon als Kind konnte er sich Zusätze und Zugänge für das Zeug austüfteln, was Leute wie du so programmieren. Wir sind alle zusammen aufgewachsen: Carina, Vitorio, Shadow, Chaser und ich.«
    »Und die Herkoid-Datenbanken bekam er von dir oder Vitorio?«
    »Nein. Er arbeitete zusammen mit Vitorio und mir für Herkoid auf einem Langstreckenfrachter. Dort starb er auch. Bevor er getötet wurde, hatte er angefangen, alle möglichen Daten und Karten und Banken und Gott weiß was von Herkoid zu kopieren. Er hatte ein total ramponiertes Datapad. In seinen persönlichen Einträgen hat er mich als seine Schwester geführt. Herkoid händigte mir nach seinem Tod seine Sachen aus, inklusive des Datapads.«
    »Und die Daten?«
    »Als ich die Venture bekam, hab ich alles in ihre Datenspeicher überspielt. Nicht nur die Datenbanken von Herkoid, sondern alles. Alles, was Shadow sich jemals ausgedacht hat, jedes Programm, das er entworfen hat. Es gab beim Überspielen ein paar Fehlermeldungen –«
    »Ich habe sie gesehen.«
    Natürlich, zum Teufel, das hatte er. Manchmal fühlte sie sich ihm gegenüber geradezu nackt. In mehr als nur einem Sinne … Schlechte Wortwahl, Trilby-Girl. »Der Hauptfehler lag in seinem Programm. Ein paar meiner Diagnosetools lagen ebenfalls falsch. Also erweiterte ich sie und brachte sie auf den Stand, der nötig war. Und die Programme, die er nicht mehr fertig schreiben konnte, die habe ich vollendet.«
    »Und Jagan wusste davon?«
    »Er wusste, dass wir für Herkoid gearbeitet haben.« Sie dachte scharf nach. »Er hat Vitorio kennengelernt. Und Chaser. Er hat sicher so manche alte Geschichte mitgehört. Üblicherweise spuckte immer irgendeiner von uns große Töne über Shadow. Was er alles gemacht hat. Was alles aus ihm hätte werden können. Aber da war nichts dabei, was Jagan als brauchbare Informationen hätte verwerten können.«
    »Aber irgendjemand anders schon.« Er stieß sich von der Tischplatte ab und rieb mit der Hand übers Gesicht. »Und irgendwer will diese Daten immer noch haben. Jagan ist nur der Link. Schick ihm deine Nachricht über diese wundervollen Vorgesetzten von Vanur-Transporte. Ich bin sehr gespannt, wie er darauf reagiert.«
    Er blieb stehen, als die Tür zur Seite glitt. »Und nebenbei, informier doch Jagan Grantforth, dass weder dein Herz gebrochen ist, noch du allein oder einsam bist. Sag ihm, dein Verlobter passt sehr gut auf dich auf.«
    »Mein Verlobter?« Einen Moment lang dachte sie, er habe vielleicht Dallon Patruzius diesen Job zugedacht. Oder, oh Göttin, Mitkanos. Dann sah sie sein verschlagenes Grinsen und wünschte, sie könnte den

Weitere Kostenlose Bücher