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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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alles andere als still.
    Sie wand sich nachdrücklich. Er musste sie loslassen, was er zögernd tat.
    »Es wurde hier gebaut«, sagte er, als sie sich umdrehte. »Nein, nicht auf Degvar, aber auf einer Werft im Imperium, und ja, mit dem Ziel, einer Endurance C-Zwo zu gleichen. Verrückterweise haben es eure Militärs nie geschafft, die Fälschung zu entdecken, was mich in die Lage versetzt, sie einer Captain Elliot zu schenken.«
    Jetzt wusste sie also, wie das Imperium und Tivahr verdeckte Einsätze auf konklavischem Hoheitsgebiet durchführten.
    »Wie heißt sie?«
    »Sie hatte schon viele Namen, aber von denen können wir natürlich keinen verwenden, wenn wir außerhalb dieser Zone herumgondeln wollen.«
    Die gesiegelten ID s eines Schiffs zu wechseln war offenbar ganz selbstverständlich für Leute vom Schlage Tivahrs.
    »Sie muss einen Namen haben.« Es wäre geradezu ein Frevel.
    »Du bist der Captain. Die Ehre gebührt dir.«
    Der Gedanke reizte sie sofort und alarmierte sie gleichzeitig. Was immer dies für ein Schiff war, es war überwältigend. Zu überwältigend für Trilby Elliots Geschmack.
    Jagan hatte ihr Goldarmbänder, Seidenblusen und Luxusparfüms geschenkt. Tivahr schenkte ihr ein ganzes Schiff.
    Und genau wie bei Gold, Seide und Parfüm würde sie auch dieses Geschenk zurückgeben müssen. Nur würde sie es diesmal ihr Leben lang bereuen.
    Einen Augenblick lang, einen ganz kurzen, flüchtigen Augenblick lang keimte ein Name in ihrem Herzen auf. Ihre Kehle wurde trocken, sie fuhr sich mit der Hand über die Augen, um die aufsteigende Feuchtigkeit wegzuwischen.
    Sie starrte das Schiff an, eine Endurance C-Zwo, aber viel besser, mit Ausstattung und Möglichkeiten, die an der Grenze des Unfassbaren lagen.
    »Shadows Quest« , sagte sie leise.
    Das passte. Denn am Ende würde sie auch diesen Schatten verlieren.
    Es war schon die zweite Nachricht, die sie von Jagan erhielt, seit sie sich einverstanden erklärt hatte, mit Tivahr zu arbeiten. Aber die erste, die hier auf der Shadows Quest bei ihr eintraf. Sie saß in ihrem hinter der Brücke gelegenen Büro – klein, aber ihr eigenes – und sah sich die Nachricht zweimal an.
    Dann holte sie sich einen heißen Kaffee aus dem Replikator – ihrem Replikator – und nahm sich die Nachricht nochmals vor.
    Jagan Grantforth wirkte richtig durcheinander, weil sie nicht mehr im Besitz und somit nicht mehr Captain der Careless Venture war. »Ich mache mir Sorgen um dich. Du musst am Boden zerstört sein, Tril. Du bist allein. Ich weiß doch, was dir das Schiff bedeutet hat.«
    Er wusste einen Scheißdreck. Er hatte nie einen Gedanken an die Venture verschwendet, es sei denn, es war darum gegangen, dass ihm die Matratze in ihrer Kabine nicht weich genug war.
    »Lässt dich die Transportgesellschaft, für die du jetzt arbeitest, wenigstens die Bankkarten vom alten ins neue Schiff überspielen? Mach ihnen klar, wie nützlich deine jahrelange Erfahrung im Geschäft ist. Allein die ganzen Kürzel, die du kennst.«
    Bankkarten? Die Bankkarten der Venture ? Sie konnte für einen Augenblick nichts mit diesem Begriff anfangen, fragte sich, ob das ein Wortspiel sein sollte. Bankkarten? Bank, Karten, Daten, Datenkarten …
    Datenpläne. Kartenpläne. Navigationspläne. Navigationskarten. Sternenkarten. Dateien. Datenbank.
    Die Datenbanken mit den Dateien der alten Sternenkarten der Venture !
    Sie stürmte aus dem Büro, nahm zwei Stufen auf einmal. Der Lift war vermutlich schneller, aber daran dachte sie jetzt nicht. Davon abgesehen schien ihr der Rückstoß der Laufschritte eher zusätzlich Kraft zu verleihen.
    Tivahr war im Maschinenraum. Einem richtigen Maschinenraum. Zwei Techniker der Razalka und einer vom Degvar-Tower verrichteten in letzter Minute noch ein paar Handgriffe an den Hyperaggregaten und Schubkraftverstärkern. Geplante Startzeit war 0600 morgen früh. Dann würde sich die Shadows Quest mit amtlicher Zulassung in die Welt der Transportbranche einfügen.
    Sie entdeckte ihn auf dem Boden kniend, wie er einen Datalyzer in einen Kabelschacht hielt. »Vad« , rief er bestätigend dem Techniker in Grau am anderen Ende der Konsole zu. »Das Signal ist gleichmäßig.«
    Sie bemerkte kaum, dass sie seine zafharische Meldung auf Anhieb verstanden hatte, hockte sich neben ihn und packte ihn am Arm. »Ich bin es gar nicht. Es ist mein Schiff!«
    Er setzte sich auf seine Fersen und starrte sie an.
    Ihr war ganz schwindelig vor Erleichterung. Wie dumm von ihr, nicht

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