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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Crew-Unterkünften, die ein Deck unterhalb der Brücke lagen. Danach hatte Dallon ihm die kleine Messe der Quest gezeigt und wie man das Com-Terminal benutzte, damit die Verträge ganz offiziell aus Bagrond an GGA abgeschickt werden konnten.
    Sie hatte das Schiff extra verlassen, in der Absicht, ihm aus dem Weg zu gehen. Und jetzt stand er vor ihr in seinem teuren dunklen Anzug und dem hellblauen Hemd mit den farblich abgesetzten Säumen. Alles voll im Trend. Alles voll daneben, vor allem in einem Hangar für Sternenfrachter.
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust, ihre Finger ruhten auf den Kapitänsstreifen an ihren Ärmeln. »Wir werden gleich alle etwas essen müssen. Aber wenn du hungrig bist, geh doch schon vor. Dallon gibt dir einen Combutton. Wir sagen dir Bescheid, wenn wir uns auf den Weg machen.«
    Der Blick, mit dem er ihr in die Augen sah, deutete auf zweierlei Arten von Hunger. Er klopfte sich auf die Brusttasche. »Hab schon einen bekommen. Und wenn du die anderen einfach nachkommen lässt?«
    »Danke, aber nein danke, Jagan.« Das laute Knallen einer Ladeklappe lenkte ihn genau im richtigen Moment ab. Sie entfernte sich dankbar, denn sie verspürte nicht die geringste Lust, allein mit Jagan Grantforth irgendwohin zu gehen. Schlimm genug, dass er sich eine ganze Septi an Bord aufhalten würde. Nur zu ertragen, weil er, wie Tivahr sagte, ihrer aller Lebensversicherung war. Zumindest bis sie die Kolonien erreichten.
    Tivahr und Mitkanos sprachen mit einem Ladedroiden auf der anderen Seite des Hangars. Sie kehrten ihr den Rücken zu, aber anscheinend spürte Tivahr ihren Blick, oder vielleicht spürte er sogar, wen sie da am Hals hatte, jedenfalls schaute er sich kurz nach ihr um. Er packte Mitkanos ’ Arm, beugte sich zu dem bulligen Mann hinunter und sagte irgendetwas.
    Dann machte er auf dem Absatz kehrt und kam auf sie zugeeilt. Er trug die gleiche graue Jacke wie sie und den gleichen dunkelgrauen Fliegeranzug darunter. Einfache, funktionale Bekleidung für arbeitende Menschen. Nichts davon im Trend.
    An Tivahr sah das Zeug allerdings irgendwie … anders aus. Als wüsste der Stoff, dass da eigentlich noch ein Satz Kapitänsstreifen aufgenäht gehörte. Mit fünf Sternen. Commodore.
    »Willst du nicht, oder lässt er dich nicht?« Jagans Tonfall klang mit einem Mal ausgesprochen verdrießlich. Diesen Unterton hatte sie zuletzt gehört, als er loslegte: Mutter hat es ja immer schon gesagt …
    Sie sah ihn scharf an. »Wie geht es denn deiner Mutter? Ach, und überhaupt, wie geht es Zalia?«
    »Du verstehst das nicht …«
    »Ganz recht, ich verstehe das nicht«, schnappte sie.
    Er starrte zu Boden und kaute auf seiner Unterlippe herum, ein vollendetes Bild des Unbehagens. Sie mäßigte ihren Ton ein wenig, obwohl sie eigentlich fand, dass er ihren Zorn verdient hatte. »Du lebst dein Leben. Ich lebe meins. Dabei wollen wir es belassen, in Ordnung?«
    »Und ist er, dieser Vanur, jetzt fester Bestandteil deines Lebens?« Er reckte sein Kinn dem Mann entgegen, der eilig näher kam.
    »Es ist sein Schiff. Er ist … ein Freund.« Sie stolperte über das letzte Wort, weil es nicht passte, ihr aber auch nichts Passendes einfiel. »Er versteht, wie ich ticke.« Das zumindest war wirklich wahr. Denn Khyrhis Tivahr verstand die Liebe zu einem Schiff, die Verlockung des Reisens zwischen den Sternen und die Freiheit eines Lebens in den Bahnen des Universums. Und er verstand darüber hinaus auch, weshalb sie um jeden Preis herausfinden musste, was mit Carina geschehen war.
    »Möglicherweise nutzt er dich aus, Tril. Ich meine, Kleines, schau dir die Fakten an. Er besitzt ein Schiff, gut, vielleicht auch ein bisschen Geld, oder er hat einen Investor, denn er einseifen konnte. Wo hast du ihn überhaupt kennengelernt? Er beliefert Degvar, ja? Das ist überhaupt nicht dein Revier. Himmel, du sprichst nicht einmal deren Sprache. Und nachdem dein Schiff zusammengeschossen wurde, stand er rein zufällig mit diesem Jobangebot da. Stimmt’s?«
    Auch wenn Jagans Unterstellungen jeder Grundlage entbehrten, wurmte sie, was sie da hörte. Vermutlich lag es daran, dass er zwar mit den Fakten weit danebenlag, aber ihre Erinnerung an einen anderen Betrug noch zu frisch war. Tivahr hatte behauptet, er sei Rhis Vanur. Als sie hinter die Wahrheit kam, hatte sie sich ausgenutzt gefühlt. Eingeseift. Sie verbat sich die Opferhaltung. »Es spielt wirklich keine Rolle …«
    »Durfte er dich besteigen, bevor oder nachdem er dir den

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