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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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während Rhis sich durch die üblichen Werbebriefe und Handelsdownloads kämpfte.
    »Schätze, ich sollte jetzt doch mal mit Jagan sprechen.« Sie sah ihn an.
    Sein Gesichtausdruck verriet ihr, dass er die Idee nicht gut fand. Oder besser, dass er es nicht gut fand, sie und Jagan allein zu wissen. » Wenn es so weit ist, reden wir beide mit ihm.«
    Trilby gab sich für den Moment geschlagen. Sie hätte sowieso nicht gewusst, wie sie mit Jagan reden sollte. Wie fragt man denn jemanden, ob er ein Verräter ist, oder ob zufälligerweise jemand aus seiner Familie ein Verräter ist? Da sie Jagans Vorliebe für große Summen Geld und seine Tendenz zur Realitätsverleugnung kannte, war sie sich nicht mal sicher, ob Jagan ein Geschäft mit den ’Sko überhaupt als Verrat begreifen würde. Besonders, wenn es doch so herrlichen Profit brachte.
    In den nächsten drei Stunden würden sie an keinem Leuchtturm vorbeikommen. Kurz vor Schichtende. Einen Deuce entfernt von den Kolonien.
    Sie spürte, wie Rhis begann, ihr langsam mit behutsamen Fingern den Nacken zu massieren. Sie hatte nicht bemerkt, wie angespannt sie war. Sie schloss die Augen und hörte, wie er erst seinen Gurt löste, dann ihren.
    Sie öffnete die Augen, und er zog sie auf die Füße. »Komm her.«
    Er lehnte sich im Sessel zurück und zog sie sich auf den Schoß. »Ich weiß nicht, ob du das jetzt brauchst, aber ich brauch es.«
    Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und ließ sich in seine Wärme sinken. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass so ein Fehlverhalten auf der Brücke der Razalka zulässig wäre.«
    »Ich werde eine Änderung der Dienstvorschriften erwägen.«
    »Hana wäre begeistert.«
    Er kicherte erfreut. »Jankova hat sich nie zurückgehalten, mir mein Fehlverhalten unter die Nase zu reiben.«
    »Gilt imperiale Arroganz eigentlich als erlaubtes Fehlverhalten?«
    »Nein.« Er schwieg einen Moment und strich mit den Fingern in Mustern über ihr schmales Rückgrat. »Trilby- Chenka ?«
    »Hmmm?« Sie hätte auf der Stelle auf seinem Schoß einschlafen können.
    »Du hattest Angst vor mir.«
    Sie erinnerte sich, sah wieder die »Imperiale Arroganz« durch die düsteren Korridore der Careless Venture schreiten. Und später bedrohlich an der Rampe auf Degvar stehen. »Du hattest immerhin versucht, mich umzubringen.«
    »Nein. Ich hab dich nur unschädlich gemacht, weil ich nicht wusste, wo ich war und was los war. Aber danach. Du hattest später solche Angst vor mir. Warum?«
    Warum? Warum. Sie hatte hundert Antworten parat. Und zugleich keine einzige. Wie erklärte man mangelndes Selbstvertrauen gegenüber imperialer Arroganz? Wie erklärte man einem Commodore eine widerständige Grundhaltung gegen jede Art von Obrigkeit? »Weil ich nach einem Handtuch benannt wurde.«
    Die Finger verharrten. »Bitte?«
    »Ein Handtuch. Trilbyham Looms. Als die Bemijufa mich aufgesammelt und katalogisiert hat, hatte ich keinen Namen. Aber ich hatte ein zerlumptes Handtuch umgewickelt, an dem ein Herstellerschild pappte, auf dem Trilbyham Looms stand. Also haben sie kurz entschlossen Trilby in die Formulare geschrieben.«
    So langsam verstand er die Botschaft.
    »Und du nahmst an, das würde mir etwas ausmachen?«
    »Du hast ein der vor deinem Namen?«
    »Der?«
    » Der Khyrhis Tivahr.«
    Er lachte kurz und bitter auf. »Ich dachte, das steht dahinter. Tivahr der Teuflische.«
    »Das außerdem.«
    Sie spürte, wie er durchatmete. »Und unser … Freund. Ist er nicht der Jagan Grantforth?«
    »Von den Grantforths? Keine Frage. Wegen ihm hatte ich mir sogar geschworen, nie wieder etwas mit einem Kerl anzufangen, der ein der im Namen trägt.«
    »Und das hat dir Angst gemacht?«
    »Das hat mich sauer gemacht. Auf dich. Aber im Grunde auf mich selbst.«
    »Weil eine Frau, die nach einem Handtuch heißt, sich nicht … was? … verlieben darf?« Er schob sanft ihren Rücken herum, sodass sie ihn direkt ansah. »Darf ich das sagen? Dass du mich liebst?«
    Er wusste es nicht. Sie sah es sofort in seinen Augen. Seine Ängstlichkeit bewies, dass er wirklich nicht wusste, was sie für ihn empfand.
    Na gut, sie war ja auch nicht gerade mit ausgebreiteten Armen auf ihn zugestürzt. Oder besonders ausgeglichen zu ihm gewesen. Sie schenkte ihm ein selbstgefälliges Lächeln. »Jaa, das darfst du ruhig sagen.«
    Ein Grinsen nahm von seinem Gesicht Besitz und löste in ihr eine antwortende, sich ausbreitende Wärme aus.
    »Und jetzt hast du keine Angst mehr?«
    »Vor dir?

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