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Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
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der dabei zu Schaden kommen könnte. Niemand außer ein paar Geistern natürlich.«
    »Erstaunlich«, wiederholte Nilis, den Blick nach oben gerichtet. »Erstaunlich.«
    Eine Spiegelung des winzigen Lichtpunkts glitt über die Haut des Geistes. Pirius konnte einfach nicht glauben, dass dieses sternartige Objekt, dieses Stück Feuer, in Wahrheit noch viel kälter war als Charons Eis.
     
    Sie kehrten zur Kuppel zurück.
    Nilis zeigte Pirius eine Zusammenfassung von Draqs restlichen Informationen, und obwohl Pirius kaum an etwas anderes denken konnte als an seine Wut, versuchte er, sich in dem Jargon zurechtzufinden.
    »Aber, Kommissar, ich verstehe immer noch nicht, was uns das bringen soll«, meinte er schließlich. »Sie haben selbst gesagt, wenn man innerhalb des Horizonts eines Gravasterns festsäße, wäre man genauso abgeschnitten, als wenn man in ein schwarzes Loch fiele – und genauso tot.«
    »Natürlich. Eine Schockwelle in Form einer geschlossenen Fläche, kugelförmig oder nicht, wäre für uns zwecklos. Aber Draq und sein Team haben in Zusammenarbeit mit den Theoretikern der Geister eine andere Lösung gefunden.
    Stell dir vor, die Schockfront wäre nicht geschlossen, sondern offen – keine Kugel, sondern eine Kappe. Dahinter hast du dein expandierendes gefangenes Universum, genau wie vorher, und wo die Expansion auf den Materiezustrom trifft, bekommst du deine Schockwelle, die Kappe. Aber dieser Spielzeugkosmos ist nicht symmetrisch. Auf der Rückseite, gegenüber der Haube, flacht die Kurve ab, bis man einen asymptotischen glatten Übergang zu einer externen Lösung hat…«
    Pirius glaubte zu verstehen. »Sie haben also Ihre Kappe des Gravastern-Horizonts«, sagte er bedächtig. »Die ist tödlich; man kann nicht hindurch. Und dahinter liegt eine Zone, die immer noch effektiv ein anderes Universum ist. Aber wenn man sich ihr von hinten nähert, wechselt man über eine glatte Brücke von unserem Universum in das gefangene…«
    »Glatt, ja, abgesehen von den Details einer kleinen Gezeitenwirkung und so weiter«, sagte Nilis.
    Pirius fragte sich, wie viele Probleme ihnen diese »Details« bereiten würden.
    Nilis strahlte. »Jetzt erkennst du das Potenzial, Pirius, nicht wahr? Jetzt erkennst du die Anwendungsmöglichkeiten.«
    »Nein«, sagte Pirius unverblümt.
    »Das Spielzeuguniversum ist kausal nicht mit unserem verbunden. Und das bedeutet, dass es den Xeelee oder sonst jemandem selbst im Prinzip nicht möglich wäre, schon im Vorhinein zu wissen, was wir dort verbergen könnten, weil wir uns in einem ganz anderen Universum befänden, verstehst du!«
    Mit einer triumphierenden Handbewegung rief Nilis eine virtuelle Kopie von Pirius’ alter Skizze des Angriffs auf den Hauptradianten auf: der Anflug, erschwert vom Überlichtvorherwissen, der Feuerring der Xeelee um den Hauptradianten selbst, und dann der mysteriöse Radiant im Herzen des Ganzen, den Pirius als primitives Sternchen gezeichnet hatte. Alles war rot, doch nun schnippte Nilis mit den Fingern. »Dank Torecs GZK-Computer können wir die Xeelee überlisten, wenn wir dorthin gelangen.« Der zinnoberrote Ring um den Radianten wurde grün. »Mit der Gravastern-Technologie sollten wir imstande sein, das Durchsickern von Vorherwissen zu verhindern.« Der Weg zum Ziel färbte sich ebenfalls grün. »Jetzt brauchen wir nur noch die Möglichkeit, den Hauptradianten selbst anzugreifen.« Lächelnd sagte er: »Siehst du, was man erreichen kann, wenn man sich auf ein Ziel konzentriert, Pirius? Siehst du, wie die Hindernisse vor der Entschlossenheit dahinschmelzen? Nun – was würdest du als nächsten Schritt vorschlagen?«
    Pirius überlegte rasch. »Einen Testflug. Wir müssen ein Schiff modifizieren. Es mit dem Gravastern-Schild und GZK-Prozessoren ausrüsten. Und sehen, ob wir das Ding zum Fliegen bringen können.« Er grinste; für einen Piloten war das eine tolle Aussicht.
    »Ja, ja. Gut!« Nilis schlug sich mit der Faust in die offene Hand. »Dann werden sich diese selbstgefälligen Hanswurste in den Ministerien endlich aufrecht hinsetzen und Notiz von der Sache nehmen.«
    Mara hatte zugehört, die behandschuhten Hände hinter dem Rücken verschränkt. Nun sagte sie: »Der Gravastern ist eine Geistertechnologie, die sich nicht so schnell in rein menschliche Hände übertragen lässt. Sie werden einen der Geister brauchen.«
    Selbst Nilis machte ein skeptisches Gesicht. »Es wird schwer werden, das dem Großen Konklave zu verkaufen.«
    »Sie

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