Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
vielleicht auch hinunter – sie fuhren.
    Die Türen glitten zur Seite und gaben den Blick auf einen Konferenzraum frei. Nilis ging mit schnellen Schritten hinein und entschuldigte sich leise für seine Verspätung. Pirius und Torec folgten ihm langsamer, mit großen Augen.
    Sie befanden sich in einem weiteren riesigen Raum, einer rechteckigen Schachtel, die acht bis zehn Meter hoch und vielleicht hundert Meter lang war. Allein in diesem einen Raum mussten hunderte von Menschen sein. Er wurde von einem Tisch beherrscht, einem einzigen riesigen Möbelstück, groß genug für fünfzig Personen. Jeder Platz war besetzt.
    Die stattliche Gestalt von Minister Gramm thronte am Kopfende des Tisches; seine Beraterin Pila saß neben ihm. Hinter den Stühlen am Tisch waren weitere Stuhlreihen; die Ausschussmitglieder schienen Beraterteams dabei zu haben, die sich in manchen Fällen drei, vier Reihen hinter ihnen staffelten. Roboter hingen in der Luft und schwebten über die glänzende Tischplatte hinweg, servierten Getränke und füllten Schüsseln mit Speisen nach.
    Es war jedoch nicht die Größe der Versammlung, die Pirius überraschte, sondern das Dekor. Die glänzende Tischplatte war dunkelbraun und offensichtlich gemasert. Es war jene seltsame Substanz, die man Holz nannte. Vertäfelungen aus demselben Material bedeckten die Wände und sogar die Decke. Pirius hatte noch nie Holz gesehen, bevor er ins Sol-System gekommen war. Offenbar wuchsen irgendwo auf der Erde immer noch Bäume, die ihr seltsames Fleisch für solche Räume hergaben; es war schwer, sich eine eindrucksvollere Demonstration von Reichtum vorzustellen.
    Die Ensigns gerieten ins Trödeln, während sie all dies bestaunten. Die ersten Köpfe drehten sich zu ihnen um, blasierte Münder verzogen sich zu einem spöttischen Lächeln. Nilis winkte sie mit hektischen Gesten zu sich. Beschämt eilten Pirius und Torec zum Kommissar.
    Commander Darc war schon da. Er saß kerzengerade auf seinem Stuhl und fühlte sich offenkundig unwohl. Die Ensigns würdigte er keines Blickes. Die drei waren Nilis’ einzige »Berater«, und leere Sitzreihen erstreckten sich hinter ihnen. Aber wen hätte Nilis sonst mitbringen sollen? Luru Parz, die Jasoft? Einen Koaleszentenarchivar vom Mars? Einen Silbergeist? Die geringe Bedeutung von Nilis’ Projekt und seinem buntscheckigen Team von Außenseitern, Aliens und Illegalen war noch nie so deutlich zutage getreten wie jetzt, wo es vor seiner größten politischen Prüfung stand.
    Nilis sortierte seine Data-Desks. »Ich mache heute die Präsentation«, wandte er sich an die Ensigns. »Ihr braucht eigentlich nichts zu sagen.«
    »Gut«, antwortete Pirius inbrünstig.
    »Soweit es mich betrifft, seid ihr beide hier, um allein schon mit eurer Anwesenheit ein Statement abzugeben. In diesem Krieg geht es um euch. Kann sein, dass man euch Fragen stellt; dagegen kann ich nichts tun. Falls ja, beratet euch mit mir oder Commander Darc, bevor ihr antwortet. Das ist bei solchen Konferenzen ein durchaus akzeptables Verhalten.«
    Torec flüsterte: »Ich dachte, wir würden unsere Ergebnisse nur Minister Gramm vorführen.«
    Nilis seufzte. »Das Leben im Zentrum der Koalition ist leider ein bisschen komplizierter, mein Kind.«
    Als Minister für ökonomische Kriegsführung gehörte Gramm dem so genannten Kriegskabinett an. Unter dem Vorsitz eines Mitglieds des Großen Konklaves, das den Titel »Generalbevollmächtigte für den totalen Krieg« trug, befasste sich dieser Unterausschuss mit der organisatorischen Durchführung und Überwachung des Xeelee-Krieges und all seiner Aspekte. Nun war Gramm zum Leiter des behördenübergreifenden Ausschusses ernannt worden, den man mit der Aufgabe betraut hatte, Nilis’ Projekt Hauptradiant zu überwachen.
    »Aber die meisten großen Behörden haben Vertreter in unserem Überwachungsausschuss«, sagte Nilis zynisch, »wie in den meisten Initiativen, bei denen ihre Interessen betroffen sein könnten. An diesem Tisch sitzen Botschafter des Heeres und der Marine, der Wächter und des Ministeriums für psychologische Kriegsführung, das sein Bestes tut, die Absichten der Xeelee zu durchschauen – wenn auch ohne jeden sichtbaren Erfolg –, sowie einiger Spezialistengilden wie der Kommunikatoren, der Ingenieure und Navigatoren, des Weiteren Repräsentanten der Finanzinspektion und des Rechnungshofes. Selbst die Wohltäter sind da! Obwohl ich nicht verstehe, was unsere Grünschiffe mit ihren kostenlosen

Weitere Kostenlose Bücher