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Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Technologie am Rumpf abhob, schwankte es ein bisschen.
    »Durchqueren das Dach.«
    »Wende nach Backbord, Backbord Richtung 129. Zeigen wir ihnen mal, was wir können, Leute.«
    Jenseits des offenen Hangardachs, draußen im freien Raum, wirbelte das Grünschiff mit seinen drei Besatzungsblasen einmal, zweimal um seine Längsachse, eine triumphierende Geste. Dann verschwand es blitzartig außer Sicht.
    Eine Hand legte sich auf Hoffnungs Schulter. Es war Marshal Kimmer. »Fünfzehn Stunden«, sagte der Marshal. »Sechs Stunden hin, drei vor Ort, sechs zurück. Dann ist es vorbei, so oder so.«
    »Ja, Sir.«
    Überall im Hangar stiegen nun die Grünschiffe auf.
     
    Cohl hatte es nicht für möglich gehalten, dass sie einschlafen würde. Aber Blayle musste ihr einen Rippenstoß versetzen, um sie aufzuwecken.
    Als sie zum Himmel schaute, brannten die leuchtenden Gaswolken weg, und ein dichter Schwarm heißer, leuchtend blauer Sterne stand über ihr. Nach einem Milliarden Jahre währenden Flug durch die leuchtenden Wolken des nördlichen Arms trat der Orion-Stein, den blinden Diktaten der Himmelsmechanik gehorchend, endlich ins Freie hinaus. Und für die Menschen, die auf und unter seiner Oberfläche herumkrabbelten, nahte der schicksalhafte Moment.

 
53
     
     
    Das verarmte Universum dehnte sich unablässig aus. Der Raum war erfüllt von einem Strahlungsbad, das sich infolge der Expansion rötete, und einem dünnen Materienebel. Dieser bestand zum größten Teil aus dunkler Materie, in der eigene langsame chemische Prozesse abliefen. Die baryonische – »helle« – Materie war nur in Spuren vorhanden und bestand hauptsächlich aus simplen Kernen und Elektronen. Alle Atome, die sich bildeten, wenn Elektronen sich hoffnungsvoll um Kerne sammelten, wurden sofort wieder von der immer noch energiereichen Strahlung aufgebrochen. Ohne stabile Atome gab es jedoch keine interessante Chemie. Währenddessen streute der Ionennebel die Strahlung, sodass das Universum von einem fahlen, konturlosen Lichtschein erfüllt war. Der Kosmos war ein öder, uninteressanter Ort, den die Überlebenden bunterer Zeiten nur unwillig ertrugen.
    Fast vierhunderttausend Jahre vergingen, und das Universum blähte sich zu so monströser Größe auf, dass es die Galaxis aus Pirius’ Zeit umschlossen hätte.
    Dann erreichte die epochale Abkühlung einen Punkt, an dem die Photonen der Strahlungssuppe nicht mehr stark genug waren, um Elektronen aus ihren Umlaufbahnen um den Kern zu stoßen. In einem stürmischen Gerinnungsprozess formten sich mit einem Mal Atome aus dem Brei der Kerne und Elektronen, hauptsächlich Wasserstoff und Helium. Im Gegenzug wurde die Strahlung nicht mehr gestreut: Die neue atomare Materie war transparent.
    Von einem Moment zum anderen wurde das Universum dunkel. Es war vielleicht der dramatischste Augenblick seit der Geburt des Lichts vor Äonen.
    Für die Überlebenden früherer Zeiten war dieser neue Winter noch schrecklicher als alles Vorherige. Aber jede Zeit hatte einmalige Eigenschaften. Selbst in dieser desolaten Kälte konnten interessante Prozesse ablaufen.
     
    Die neuen baryonischen Atome waren nicht mehr als ein Schaum an der Oberfläche des tieferen Meeres dunkler Materie. Der eigenen Schwerkraft gehorchend, sammelte sich der kalte, dunkle Stoff zu gewaltigen, hauchdünnen Strukturen: Filamenten, Blasen und Hohlräumen, die das Universum überspannten. Und die baryonische Materie stürzte in die tiefer werdenden Gravitationsschächte der dunklen Materie. Dort zerfiel sie in rotierende Knäuel, die sich wiederum in winzige Punkte auflösten, welche in sich zusammenstürzten, bis ihr Inneres so verdichtet war, dass dort dieselben Temperaturen herrschten wie im Augenblick der Nukleosynthese.
    In den Herzen der jungen Sterne setzte die Kernfusion ein. Bald breitete sich ein neues Licht im Universum aus. Die Sterne sammelten sich zu mickrigen Hierarchien von Galaxien, Haufen und Superhaufen, alles gemäß der zugrunde liegenden Verteilung der dunklen Materie.
    Sterne waren stabile und langlebige Fusionsmaschinen, und in ihren Herzen wurden leichte Elemente allmählich zu schwereren gebacken: Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff. Als die ersten Sterne starben, verstreuten sie ihre schweren Kerne im Raum. Dort sammelten sie sich wiederum zu einer zweiten Generation von Sternen und einer dritten – und aus diesem neuen, dichten Material entstanden noch interessantere Objekte, Planeten mit steinigem Herzen, die auf

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