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Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ingenieure nach dem Zustand ihrer Schiffe, als ob die Antworten jetzt noch eine Rolle spielten. Andere führten diverse abergläubische Rituale aus, indem sie etwa um ihre Schiffe herumgingen oder gegen die Landekufen traten. Jemand gab sein Frühstück wieder von sich. Ein Techniker machte für ihn sauber. Die Atmosphäre blieb angespannt und ruhig.
    Hoffnung sah, wie ein stämmiger Pilot seinen Hautanzug vorne öffnete und einen Urinstrahl über die Landekufen seines Schiffes spritzte.
    »Pirius«, rief er.
    Der Pilot drehte sich um, das Gesicht hinter dem Helmvisier verborgen. »Ich bin übrigens Blau, nur damit du dich nicht lächerlich machen musst.«
    »Ich wusste, dass es einer von euch war – hab ich gleich am dicken Schwanz erkannt«, sagte Hoffnung und ging zu ihm hinüber. »Wo ist dein Klon?«
    Pirius zeigte hin. Ein zweiter Pirius im eigenen Hautanzug, aber mit den roten Abzeichen eines Commanders auf den Schultern, machte die Runde im Hangar, schüttelte Hände und wechselte ein paar letzte Worte mit seinen Crews. »Rot macht seinen Job«, sagte Pirius Blau.
    »So wie du’s auch tun würdest.«
    »Ich bin froh, dass ich’s nicht zu tun brauche.«
    »Hab mich in die Einsatzbesprechung geschlichen. Und Nilis reden gehört.«
    »Nilis, ja«, sagte Blau unsicher. »Ist schon ein komischer Heiliger, der Mann. Rot behauptet, er verstünde ihn; mir wird er immer ein Rätsel bleiben.« Er musterte Hoffnung. »Ich glaube nicht, dass er uns bei diesem Briefing gesagt hat, was er in Wahrheit denkt.«
    »In Wahrheit?«
    »Er hat lauter so merkwürdige Vorstellungen, dass Chandra uralte Lebensform beherbergt und dass wir immer mehr davon fänden, wenn wir uns weiter damit beschäftigen würden. Ich glaube, dieses schwarze Loch fasziniert ihn um seiner selbst willen. Er ist im Begriff, sich in das verdammte Ding zu verlieben.«
    »Inwiefern hilft uns das, es zu vernichten?«
    »Gar nicht«, sagte Blau. »Aber man kann diese Kommissare nicht unter Kontrolle halten. Wir sollten den Job lieber erledigen, bevor er bei seinem ganzen Gebuddel noch einen Grund findet, warum wir Chandra gar nicht erst angreifen sollten.«
    »Pirius…« Ich weiß, wie viel Angst du hast, dachte er. Aber so etwas konnte er niemals sagen.
    Blau hob die Hand. »Du weißt, wie es ist. Die Angst verfliegt. Mir geht’s gut, sobald wir abgehoben haben.«
    »Mir aber nicht«, sagte Hoffnung inbrünstig.
    Pirius Blau ergriff kurz seine Hand. »Ich wünschte, du würdest mit uns fliegen.«
    »Ich auch.«
    »Und klau meine Sachen erst, wenn ich oben bin. Zeig ein bisschen Respekt.« Damit drehte er sich um und kletterte eine kurze Leiter zu seinem Cockpit hinauf.
    Es dauerte nur Minuten, bis die Besatzungsmitglieder in ihren Blasen saßen. Die letzten Wartungsklappen wurden geschlossen, der letzte Bombenwagen weggefahren. Das Bodenpersonal verließ den Hangar.
    Das Hangardach öffnete sich einen Spaltbreit, und die Luft verschwand mit einem eisigen Hauch. Das grelle blaue Licht des innersten Kerns der Galaxis flutete in den Raum und überstrahlte den Schein der Kugellampen, die bei den Schiffen schwebten.
    Hoffnung sah vom Beobachtungsbereich des Hangars aus zu. Marshal Kimmer und Captain Marta waren da, außerdem die Reservecrews, die nicht mitflogen, andere wie Tili Drei, die es nicht geschafft hatten, und viele, viele Kindersoldaten dieser seltsamen Basis – sie alle waren gekommen, um die Starts mitzuerleben. Hoffnung vermutete, dass die Militärs genau wie er für ihr Leben gern in diesen Schiffen gesessen hätten, statt hier zu hocken und ihnen nachzuschauen. Aber er fragte sich auch, wie viele hier waren, weil sie makaberweise damit rechneten, dass diese Crews nicht zurückkehren würden.
    Pirius Rots Schiff hob als Erstes ab. Während sie die letzten Vorbereitungen trafen, wurde der Bordfunk in die Beobachtungsbereiche übertragen.
    »Warten auf Grün für Unterlichtantrieb… wir haben Grün, Erlaubnis zum Hochfahren erteilt.«
    »Nummer drei anlassen.«
    »Gezündet.«
    »Energie…«
    Das Grünschiff erhob sich eine Handbreit über seine Wiege. Hoffnung spürte, wie das Trägheitsfeld des Asteroiden bei dem Versuch pulsierte, die Massenänderung zu kompensieren.
    »Druckanstieg in den Generatoren.«
    »Verstanden. Kompensation für die Bombenkapsel beachten, Ingenieur.«
    »Schon dabei.«
    »Warten auf Grün für den Start, Crew. Warten auf Grün. Grün ist da, Starterlaubnis erteilt.«
    Als das Grünschiff mit der klobigen, ungewohnten

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