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Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
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von der letzten, schicksalhaften Mission der Assimilator’s Claw flog in diesem Augenblick in ein Nest von Xeelee-Jägern im Zentrum der Galaxis, und er, Hoffnung, war nicht dabei. Er war hier auf der Bogen-Basis gestrandet, und bis diese Schiffe heimkamen – sofern sie heimkamen –, konnte er nicht das Geringste tun.
    Sein Glaube war ihm da nicht gerade ein großer Trost, dachte er trübselig. Vom Kopf her glaubte er zwar, dass alles, was er erlebte, nur ein Weg von vielen war, die alle am Ende der Zeit ineinander aufgehen würden. Aber in seinem Bauch fühlte es sich ganz und gar nicht so an, nicht in Augenblicken wie diesem. Er wünschte, er könnte mit Diese Bürde Wird Vergehen darüber reden – aber Bürde kämpfte ebenfalls bei Chandra.
    In Ermangelung einer besseren Alternative begab sich Bleibende Hoffnung in seine Kaserne. Vielleicht fand er ein bisschen Schlaf. Er hatte die Pflicht, ausgeruht zu sein; wenn die Schiffe sich wieder heimschleppten, würden seine Fähigkeiten und die seiner Techniker von entscheidender Bedeutung sein.
    In der Kaserne fand ihn jedoch ein Meldegänger. Er sollte ins Offiziersland kommen. Hoffnungs Überraschung wuchs noch, als der Meldegänger ihn zum Kommandozentrum der Basis führte.
    Er blieb mit offenem Mund in der Tür stehen. Der Raum war eine breite, tiefe Arena mit Stegen auf etlichen Ebenen, die um ein riesiges virtuelles Display im Zentrum führten. Das heutige Hauptdisplay war ein Diorama des galaktischen Zentrums mit einem strahlenden Punkt, der Chandra sein musste, umgeben von einer Akkretionsscheibe und anderen astrophysikalischen Monstrositäten. Um das Hauptdisplay gruppierten sich weitere Virts, Diagramme, Schaubilder und durchlaufende Texte, bei denen es sich, wie er feststellte, um diagnostische Daten über die Triumph-Schiffe handelte. Einige der Stege durchquerten das Zentrum, sodass man durch die Displays laufen und sie aus so großer Nähe studieren konnte, wie man wollte. Um dieses Zentrum sich permanent verändernder Informationen herum arbeiteten Stabsangehörige, die im Maschinengewehrtempo redeten und Daten in die Desks eintippten, die sie bei sich trugen. Auf einem Balkon hoch oben sah Hoffnung Marshal Kimmer persönlich; er stand würdevoll da, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, umringt von einer Traube von Beratern.
    Es war ein Kommandozentrum der Marine im entscheidenden Moment einer wichtigen Operation, ein Nest angespannter, koordinierter Aktivität. Aber die Disziplin und der hohe Organisationsgrad waren nicht zu übersehen, und trotz der Komplexität der Aufgabe und der Anspannung, unter der alle in dieser Stunde standen, erhob niemand die Stimme.
    Und die Informationsdisplays änderten sich fortwährend. Das zentrale Diorama hatte offenbar auf den Informationen basiert, die Pirius Blau während seines damaligen Fluges durch die Zentralregionen gesammelt hatte. Doch nun sah Hoffnung, dass einzelne Teile sich permanent änderten; offenbar wurden sie mit Daten aktualisiert, die von den Triumph-Schiffen stammten.
    Das heißt, sie sind durchgekommen, dachte er aufgeregt. Die Triumph-Staffel hatte überlebt und war zu ihrem Ziel vorgedrungen, dem innersten Zentrum der Galaxis. Er ballte die Hände zu Fäusten.
    Jetzt, wo er genauer hinschaute, sah er ein kleines Häufchen tapferer grüner Funken über der Akkretionsscheibe schweben. Eines dieser grünen Juwelen löste sich aus der Gruppe und stieß zur Akkretionsscheibe hinab. Es sah unglaublich winzig aus, wie eine Fliege, die zu einem Teppich hinunterstürzte, kam aber trotzdem gut voran. Es hatte angefangen, erkannte Hoffnung elektrisiert; sie gingen zum Angriff über. Und wenn Pirius Rot überlebt hatte, musste er dieser Funke an der Spitze sein.
    »Ich kenne dich.«
    Eine Frau trat auf ihn zu. Sie trug ein schlichtes weißes Gewand und war klein, kleiner als er. Ihre Gesichtshaut war glatt, aber es war nicht die Glätte der Jugend, und ihre Augen waren hart und scharf, wie Steine. »Du bist Tuta«, sagte sie. »Der sich Bleibende Hoffnung nennt.« Sie öffnete den Mund und lachte. Es war ein hässlicher, kehliger Laut, und ihre Zähne waren schwarz.
    »Ich glaube, ich kenne Sie auch«, erwiderte er. »Pirius hat mir nach seiner Rückkehr aus dem Sol-System von Ihnen erzählt.«
    »Mein Ruhm verbreitet sich über die ganze Galaxis«, sagte Luru Parz trocken. »Pirius ist jetzt bestimmt viel glücklicher, wo er die Politisiererei und die Intrigen der Erde hinter sich gelassen hat

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