Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
und wieder mit seinen Spielzeugen im Zentrum der Galaxis herumfliegen kann.«
    Bleibende Hoffnung starrte sie an; er konnte nicht anders.
    »Sprich, mein Junge«, blaffte Luru. »Sag mir, was du denkst.«
    Hoffnung fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich denke, dass ich nicht weiß, ob ich Ihnen einen Stuhl anbieten oder Sie den Wächtern melden soll.«
    Sie lachte wieder. »Du hast mehr Humor als Pirius, so viel steht fest. Ich glaube, ich mag dich, Tuta.«
    »Und ist es wahr?«, fragte er zögernd.
    »Ist was wahr?«
    »Dass Sie« – er schaute sich um und senkte die Stimme – »unsterblich sind?«
    »Oh, das bezweifle ich sehr. Ich hatte bloß noch keine Zeit zum Sterben.«
    »Weshalb sind Sie hier? Und wie sind Sie hergekommen?«
    »Zufällig habe ich von Anfang an eine nicht ganz unerhebliche Rolle dabei gespielt, dieses Projekt in die Wege zu leiten, was Pirius dir hätte erzählen sollen, obwohl ich bezweifle, dass es ihm klar war – ihm oder seinem Bettwärmer, diesen armen, verwirrten Kindern. Ich bin hier, um den Höhepunkt dessen mitzuerleben, was ich angefangen habe. Ich denke, ich habe das Recht dazu. Und was die Frage betrifft, wie ich hergekommen bin: Ich habe Nilis bekniet, es zu arrangieren. Selbst ein solcher Einzelgänger wie dieses schusselige Trampeltier kann immer noch seine Beziehungen spielen lassen.«
    »Wo ist der Kommissar?«
    »Offen gesagt, hat er sich solche Sorgen gemacht, dass er allen auf die Nerven gegangen ist. Der befehlshabende Offizier hat ihn weggeschickt. Aber er war sowieso nicht ganz bei der Sache. Er analysiert immer noch seine Datenfragmente über Chandra, versucht immer noch, dessen ›wahre Natur‹ zu entdecken, wie er es nennt. Das weißt du ja sicher. Aber Chandras Bedeutung für die Xeelee ist natürlich das Einzige, was zählt. Wenn wir die Gelegenheit bekommen, sollten wir das schwarze Loch vernichten, so einfach ist das. Deshalb habe ich das Projekt überhaupt nur unterstützt. Wenn es nach mir ginge, würde ich Nilis’ zielloses Herumgewühle unterbinden. Wahrscheinlich findet er ohnehin nur einen Grund, uns zurückzuhalten, und wozu sollte das gut sein?«
    Wenn diese Frau auch nur ein Zehntel so alt war, wie Pirius behauptet hatte, dann musste sie so viel gesehen, so viel erlebt haben: Hoffnungs Vorstellungskraft versagte, als er zu begreifen versuchte, was das bedeuten musste. »Ich hätte nicht gedacht, dass es Sie interessieren würde, was heute geschieht.«
    »Es ist ein wichtiger Tag in der langen Geschichte der Menschheit, Tuta, was auch immer dabei herauskommt. Und ich möchte hier sein, um es mitzuerleben, sei es nun Triumph oder Katastrophe – oder wahrscheinlich von beidem etwas, und das wäre ja auch viel amüsanter – hm?« Und sie öffnete wieder diesen grässlichen Mund.
    Eine Gestalt watschelte geschäftig auf einen der oberen Stege hinaus. Es war Nilis, der trotz seiner Verbannung zurückgekehrt war. Der Kommissar erkannte Hoffnung und winkte ihn zu sich. Hoffnung stieg eine Treppe hinauf und fand sich zu seinem Schrecken auf dem Balkon mit Marshal Kimmer wieder.
    Wie sich herausstellte, war es Nilis gewesen, der Hoffnung während dieser kritischen Stunde ins Kommandozentrum geholt hatte. »Ich glaube, ich kenne euch inzwischen. Ihr wärt lieber dort – aber da ihr nun mal hier draußen festsitzt, würde es euch zur Weißglut treiben, wenn ihr nicht wüsstet, was aus euren Freunden wird. Ich wollte auch Cohl hier haben, aber sie liegt im Lazarett. Ich habe jedoch dafür gesorgt, dass alles zu ihr übertragen wird.« Er lächelte Hoffnung beinahe liebevoll an, und wieder fand Hoffnung es äußerst seltsam, dass ein so sanfter, nachdenklicher Mann für ein Waffensystem von solch überwältigender Zerstörungskraft verantwortlich war.
    Kimmer sagte leise: »Kommissar. Es ist gleich so weit.«
    Nilis warf einen Blick auf das Display. »Ja. Du meine Güte…« Er trat zu der reglosen, statuarischen Gestalt von Marshal Kimmer und blieb neben ihm stehen.
    Es wurde still im Raum. Der einsame grüne Funke kroch, zum Zentrum des Hauptdisplays. Der Kommissar hielt die eine Hand mit der anderen umfasst, und seine Knöchel waren weiß vor Anspannung.
     
    Mit einer Reihe kurzer Überlichtsprünge flog Pirius in geringer Höhe über die Oberfläche der Akkretionsscheibe hinweg. Er und seine Besatzung waren jetzt allein; der Rest der Staffel war in dem grellen Lichtschein hinter ihnen verschwunden.
    Unter ihm zog eine ausgedehnte, verschlierte

Weitere Kostenlose Bücher