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Sternenkönig - Eine Weihnachtslegende

Sternenkönig - Eine Weihnachtslegende

Titel: Sternenkönig - Eine Weihnachtslegende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Endlich blieben auch die großen Wälder zurück. Staunend stand Silbermond am Meeresstrand.
    »Wasser!«, rief er. »So weit mein Auge schauen kann, Wasser!«
    Am Strand lag ein Boot. Es war kunstvoll und fest aus Schilf geflochten. Neben dem Boot knieten drei Kinder und starrten in die Ferne. Silbermond ging zu ihnen. Dann sah er es: In dem Boot lagen zwei Tote, eine Frau und ein Mann. Das waren die Eltern der Kinder.
    »Ich bin mit Mutter und Vater weit hinaus aufs Meer gesegelt«, sagte der ältere Junge und begann heftig zu weinen.

    Silbermond beruhigte ihn. Endlich konnte der Junge weiterreden.
    »Wir haben drei große Fische gefangen. Da sind Räuber gekommen und wollten uns die Fische nehmen. Der Vater hat sich gewehrt. Mit ihren Speeren haben die Männer Mutter und Vater getötet und Fische, Segel und Netze gestohlen. Das Boot und mich haben sie dem Wind und den Wellen überlassen.«
    »Und wie bist du an dieses Ufer zurückgekommen?«, fragte Silbermond.
    »Mein Delfin hat das Boot gezogen.«
    »Dein Delfin?«
    Die Schwester des Jungen sagte: »Mein Bruder hat vor Wochen einem Delfin das Leben gerettet. Der Sturm hatte das Tier in eine flache Bucht gespült. Da haben mein Bruder und mein Vater den Delfin ins offene Meer hinausgezogen.«
    »Schau nicht links, schau nicht rechts«, flüsterte Silbermond. »Scher dich nicht drum«, so sprach seine Zunge.
    Aber in seinem Herzen hörte er die Mahnung seiner Mutter und er half den Kindern die Toten zu bestatten. Und weil sie nichts mehr zu essen hatten, sagte er: »Wir müssen mit dem Boot hinaus und Fische fangen.«
    »Wir haben kein Segel und keine Netze«, wandte der Junge ein.
    Silbermond fragte: »Wisst ihr den Weg zum nächsten Fischerdorf? «
    »Den kennen wir schon«, antwortete das Mädchen, »aber mein kleiner Bruder kann nicht so weit laufen.«

    »Ich habe breite Schultern«, sagte Silbermond, »ich werde ihn tragen.«
    Die Kinder führten Silbermond drei Tagereisen weit. Dann sahen sie in der Ferne die Fischerhütten. Weiter wollten die Kinder nicht mitgehen. Sie fürchteten sich, weil ihre Eltern mit den Leuten im Dorf verfeindet gewesen waren. Silbermond verhandelte mit den Fischern. Er gab die Brosche aus Jade und den Armreif aus purem Gold und bekam dafür ein Netz und zwei Segel.

Silbermond blieb lange Monate an der Küste und lebte mit den Kindern. Sie waren geschickt und mutig. Silbermond fuhr oft mit ihnen zum Fischfang hinaus. Er lernte von den Kindern die Geheimnisse von Wind und Wasser. Meist kehrten sie mit einem reichen Fang heim. Oft schwamm auch der Delfin neben ihnen her und nie versäumten es die Kinder, ihm die schönsten Fische zuzuwerfen.
    Gelegentlich segelten sie so weit aufs Meer hinaus, dass sie die Küste nicht mehr sehen konnten. Silbermond dachte: Das Meer kennt kein Ende. Ich sollte zu meinem Stamm zurückkehren, solange noch Zeit ist. Doch die Stimme in ihm sprach: »Der die Sterne lenkt, der hat auch das Meer gemacht. Er ist getreu und wird dich nicht in die Irre führen.«
    Und Silbermond glaubte der Stimme.
    Als der Herbst kam und das Schilf hoch aufgeschossen war, bat Silbermond die Kinder ihm zu helfen ein großes neues Schiff zu bauen. Sie arbeiteten den ganzen Winter. Im Frühling war das Boot fertig und lag fest geflochten und mit Pech und Harz abgedichtet am Strand. Silbermond trug Vorräte in das Boot, füllte Schläuche mit frischem Quellwasser und verabschiedete sich von den Kindern.

Der Wind blies vom Lande her und der Delfin schwamm dem Boot voraus, als ob er Silbermond den Weg weisen wollte. Silbermond zählte die Tage, die er über das Meer segelte. Jedes Mal, wenn die Sonne sich aus den Fluten erhob, ritzte er mit seinem Messer eine Kerbe in den Mast. So reihte sich Kerbe an Kerbe, jede genau eine Daumenbreite über der anderen. Bald reichten ihm die Merkzeichen bis zu den Knien, später bis zu den Schultern und endlich wuchsen sie ihm über den Kopf. Da gab Silbermond es auf, die Zeit zu messen.
    »Nimmt das große Wasser denn nie ein Ende?«, fragte er den Delfin.
    Der blieb stumm. Doch ihm schien der Weg nicht lang zu werden. Er umkreiste das Boot und sprang immer wieder einmal voller Übermut hoch hinaus aus dem Wasser in die Luft.

    Woche um Woche blies der Wind beständig. Es kam Silbermond so vor, als fände der Delfin seinen Weg abseits der rauen Winde und der hohen Wellen. Einmal sichtete Silbermond eine Insel. Er hielt darauf zu und segelte in eine ruhige Bucht.
    Hinter dem weißen Sandstrand

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