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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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irgendwelche militärischen Übungen rund um Rezeld autorisiert?«
    »Ostvel sicher nicht«, erwiderte sie bestimmt. »Und was Prinz Pol angeht, so bezweifle ich es ebenfalls. Um wie viele Truppen und Pferde geht es denn?«
    »Das Gut kann zwanzig Pferde im Stall unterbringen und könnte etwa einhundert zusätzliche Personen zum Schlafen in der Halle beherbergen.« Er zögerte. »Alasen, auf den Feldern rund um das Gut lagern mindestens dreihundert, möglicherweise mehr. Ich kann mir nicht vorstellen, wo sie die Pferde haben – vielleicht im Wald. Und wenn sie Pfeil und Bogen und Speere haben, dann sind ihre Waffen ebenso gut versteckt wie die Pferde. Ich kann aber nichts mit Sicherheit sagen, solange ich keinen besseren Blick darauf werfen kann.«
    »Was ist mit Flaggen? Mit irgendwelchen Farben?«
    »Nichts. Ich bin nicht damit vertraut, wie man sich auf einen Krieg vorbereitet. Wir werden Ostvel fragen müssen, worauf ich sonst noch achten soll, wenn ich noch einmal dorthin gehe.«
    Alasen runzelte die Stirn. »Aber gegen wen könnte Morlen in den Krieg ziehen wollen? Sicher nicht gegen uns. Die Felsenburg ist uneinnehmbar. Und Drachenruh auch. Das wäre lächerlich. Es wären zweimal dreihundert Soldaten erforderlich und noch einige mehr, um auch nur den Versuch zu wagen. Wenn es jedoch wieder einmal darum geht, Räuber aus den Bergen zu verjagen, dann hätte er uns doch sicher um Hilfe ersucht, solange Pol in Stronghold ist. Und dich als Lichtläufer hätte er um Nachricht gebeten, wo sie sich verstecken.«
    »Das alles ergibt nur sehr wenig Sinn, Herrin, es sei denn, Morlen wurden von irgendjemandem sonst weitere Truppen versprochen.«
    Alasen erhob sich. »Ich werde mit Ostvel darüber reden. Donato, achte darauf, ob sich der Nebel lichtet. Sollte es bis zum Mittag nicht aufklaren, werden wir dich ausschicken müssen, woanders brauchbares Sonnenlicht zu suchen.«
    Er betrachtete das wirbelnde Grau draußen vor der Oratoriumsmauer. »Ich hoffe, das ist wirklich Nebel, der vom Fluss aufsteigt, und nicht eine Wolke, die so tief hängt. Andernfalls müsste ich den ganzen Weg bis Whitespur reiten.«
    Ostvel schlief tief und fest und schnarchte leise. Alasen blieb einen Augenblick lang stehen. Ihre drängende Sorge nahm ein wenig ab, als sich die vertraute Zärtlichkeit in ihr ausbreitete. Sein dunkles Haar wurde grau, und die Falten, die die zwanzig Jahre in der Wüste in sein Gesicht gegraben hatten, waren tiefer geworden, aber im Schlaf sah er fast so jung aus wie sie. Sein sensibler Mund war sanft geschwungen, aber die fast verletzlichen Linien wurden von den kräftigen Knochen der Stirn, Nase und Wangen Lügen gestraft, die er auch ihrem Sohn vermacht hatte. Kein oberflächlich schönes Gesicht, aber eines, das sie immer stärker lieben gelernt hatte.
    »Ostvel«, hauchte sie und strich ihm das Haar aus der Stirn. »Liebster, es tut mir leid, dass ich dich wecken muss, aber wir müssen etwas besprechen.«
    Er brummte und rollte sich von ihrer Hand fort. Sie rüttelte ihn an der Schulter.
    »Ostvel!«
    »Geh weg«, murrte er und verkroch sich unter der Decke.
    »Welch eine Begrüßung für ein liebendes Weib«, schalt sie. Dann kletterte sie aufs Bett, kniete sich hinter seinen Rücken und kitzelte ihn mit einem Finger im Nacken. »Komm schon, ich weiß, dass du wach bist.«
    »Wenn du wirklich ein liebendes Weib wärest, dann würdest du mich schlafen lassen.« Er wälzte sich auf den Rücken und funkelte sie wütend an. »Oder noch besser, du würdest diesem Ungeheuer von einem Sohn bessere Manieren beibringen, damit ich nachts schlafen kann wie der ehrenwerte, hart arbeitende Athri , der ich schließlich bin. Also gut, ich bin wach. Was gibt es?«
    Sie erzählte es ihm.
    »Verdammt.« Er warf die Decke zurück und marschierte ins Ankleidezimmer. Alasen folgte ihm und wollte wissen, was er vorhatte.
    »Wir können nicht warten, bis sich der Nebel verzogen hat«, erklärte er, während er seine wärmste Kleidung aus dem Schrank zog. »Donato und ich werden jetzt so schnell wie möglich nach Whitespur reiten müssen.«
    »Aber warum? Ich weiß, das Treiben um Rezeld ist verdächtig, aber …«
    »Es passt mit ein paar anderen merkwürdigen Dingen zusammen, die mir im vergangenen Jahr aufgefallen sind.« Sein Kopf verschwand für einen Augenblick unter einem dicken, wollenen Strickhemd. »So hat Morlen Pol zum Beispiel gebeten, ihm bei den Rialla -Geschäften eine Menge Eisen zu sichern. Er hat erklärt, er

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