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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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einmal eine Beule, siehst du?« Sie hielt sie zur Begutachtung hoch.
    Milan fiel ein. »Du hast gesagt, wir müssen heute besonders leise sein, damit Papa schlafen kann, nachdem er die ganze Nacht mit Dannar auf war. Deshalb haben wir uns eine Treppe ausgesucht, wo er uns nicht hören kann.«
    Alasen biss sich auf die Lippen. Den Zwischenfall im Winter hatten sie damit erklärt, dass sie ihren Vater nicht stören sollten und deshalb beschlossen hatten, an einem Leuchter in einem Gemach auf der anderen Seite des Schlosses, weit weg von seiner Bibliothek also, hinaufzuklettern.
    Jeni fügte hinzu: »Das war nur ein Versuch, ehrlich. Wir werden auf der Wendeltreppe sicher noch viel schneller sein.«
    »Darauf möchte ich wetten.« Alasen biss sich auf die Lippen und sah sich dann um. Niemand war als Reaktion auf ihre fröhlichen Schreie aufgetaucht. Aber das war nicht überraschend. Frühere Aktionen hatten ergeben, dass vorher ein halbes Dutzend Diener erfolgreich bestochen worden war. Sie überlegte kurz, was sich Milan, die listigere von beiden, wohl diesmal ausgedacht haben mochte. Dann gab sie nach und grinste ihre Töchter an. »Wollen wir es zusammen ausprobieren?«
    Wenn Donato schockiert darüber war, eine Prinzessin von Kierst und ihre Töchter in einer Suppenschüssel die Treppe hinabrauschen zu sehen, dann ließ er es sich nicht anmerken. Als sie zwei Schritte vor ihm zum Stehen kamen – mit verheerenden Folgen für die dort aufgestapelten Kissen, wie vorauszusehen gewesen war –, half er ihnen hoch und bürstete sie in perfekter Haltung ab.
    »Möchtest du es auch probieren?«, bot Milan ihm an. »Das ist fast so gut wie auf Schnee im Winter.«
    »Vielleicht ein anderes Mal, Herrin«, erwiderte Donato höflich und zupfte Federn aus ihrem hellbraunen Haar.
    Alasen erkannte einen bestimmten Ausdruck in den Augen des Faradhi, und der Morgen verlor all seine Freude. »Ich glaube, ihr solltet das jetzt besser zurückbringen«, wandte sie sich an Jeni. »Euer Unterricht müsste eigentlich gleich nach dem Frühstück begonnen haben.«
    »Mama!«, heulten die beiden Mädchen auf.
    »Muss ich erst jemanden rufen, der euch begleitet? Geht. Oh – und sucht auch Iavol, und sagt ihm, dass ich ihn noch vor dem Mittagessen sprechen will. Lauft jetzt!«
    Enttäuscht zogen sie davon. Die Schüssel hing zwischen ihnen. Donato sah ihnen mit einem zärtlichen Lächeln auf dem Gesicht nach.
    »Möge die Göttin den Männern helfen, die versuchen werden, die beiden zu bändigen«, murmelte er.
    »Ostvel sagt, wir müssten für jede einen netten, ruhigen, toleranten Ehemann mit einem ausgeprägten Sinn für Humor finden. Aber das hat noch viele Jahre Zeit, und du hast gewiss nicht nach mir gesucht, um über Jeni und Milar zu sprechen. Was gibt es?«
    Donato berührte sie leicht am Ellbogen. »Unter vier Augen, Herrin.«
    Diese Bitte beunruhigte sie nun wirklich, denn im Lauf der Jahre waren Pandsalas Diener durch Leute ersetzt worden, die nur Ostvel und Alasen gegenüber loyal waren. Daher blieb sie stumm, bis sie die Wendeltreppe zum Oratorium emporgestiegen waren. Dichter Nebel bildete außerhalb des Glases fingerdick eine weitere Mauer und versperrte so den Ausblick auf die Faolain-Schlucht unterhalb. Alasen nahm auf einem der Stühle Platz, faltete die Hände und wartete darauf, dass Donato etwas sagte.
    »Dieser Nebel ist sehr schnell aufgezogen, nicht wahr?«, fing er an. »Letzte Nacht war es noch ganz klar.«
    »Und was hast du auf dem Mondlicht gesehen, woran du die ganze Zeit über denkst?«
    »Herrin, ich habe die ganze Nacht lang versucht, etwas herauszufinden. Ich habe gezögert, Euch zu konsultieren, weil ich hoffte, der Nebel würde sich lichten und ich könnte bei Sonnenschein einen klareren Blick erhalten, aber …« Achselzuckend fuhr er fort: »Ihr wisst, dass ich alle Güter der Prinzenmark regelmäßig überwache und auch immer einen Blick auf die Grenzen werfe.«
    Sie nickte. Donatos Beobachtungen waren gelegentlich sehr nützlich; zum Beispiel, als er Geir von Waes vor drei Jahren bei einem kleinen Schmuggel an der Küste erwischte. Ostvel empfand das Ganze als Spionage und fühlte sich unwohl dabei, Alasen wischte seinen Zweifel mit der simplen Logik beiseite, dass Menschen, die nichts zu verbergen hätten, nicht einmal erfahren würden, dass sie gesehen worden waren.
    »Vielleicht hat es nichts zu bedeuten«, meinte Donato und setzte sich ihr gegenüber. »Aber haben Ostvel oder Seine Hoheit

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