Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
Vom Netzwerk:
Sorin. Bitte – ich brauche dich.«
    Sorin lächelte ein wenig, und seine Augen schlossen sich.
    »Sorin!«
    Eine Hand auf Pols Arm ließ ihn sich umdrehen. Riyan war weiß und stand unter Schock. Er streckte seine zitternden Hände aus, deren Ringe dunkel waren von Sorins Blut. »Pol, hier war Zauberei im Spiel.«
    »Dafür werden sie sterben«, hörte Pol sich sagen. Dann legte er seine Arme um die bebenden Schultern von Riyan, und sie weinten.

Kapitel 11
    Castle Pine: Frühjahr, 7. Tag
    »Hoheit!«
    »Mylord!«
    Eine schnelle, achtsame Umarmung wie zwischen zwei gefährlichen Tieren anlässlich einer unnatürlichen Begegnung, und Miyon aus Cunaxa trat zurück. Er war groß und von schlankem Wuchs, mit täuschend trägen Augen in seinem schmalen Gesicht. Im siebten Winter seiner Herrschaft und im neunzehnten seines Lebens, hatte er höchstpersönlich die gierigen Ratgeber exekutiert, die damals Cunaxa für alle Zeiten durch ihn regieren wollten. In den letzten zwanzig Jahren hatte er mit einer Autorität regiert, die die beachtliche Macht seiner Kaufleute herausgefordert hatte. Es gab zwei Dinge im Leben, die er begehrte: sichere und nicht so teure Handelsstraßen und den Auszug der Merida aus seinem Prinzenreich. Seine Lippen teilten sich zu einem Lächeln über weißen Zähnen, als sich Ruval vor ihm verneigte, denn hier war das Mittel, mit dem er beides erreichen konnte.
    »Verzeiht die notwendige Geheimhaltung Eures Empfangs«, bat Miyon und bedeutete dem jungen Mann, er solle Platz nehmen.
    »Ich bin noch nicht in der Lage, Euch offen willkommen zu heißen. Aber meinen Glückwunsch zu dem, was Ihr kürzlich erreicht habt.«
    Ruval lachte. »Wenn Ihr die Drachen meint, dann vielen Dank. Doch wenn Ihr den Tod von Sorin meint – dafür war mein Bruder Marron verantwortlich. Ich würde mein Schwert nicht mit dem Blut eines Menschen beleidigen, der nicht einmal den Rang eines Prinzen einnimmt.«
    »Womit es Euch also um Pol geht. Verstehe. Dann muss ich also Eurem Bruder danken, dass er Feruche herrscherlos gemacht hat. Ich denke daran, es meiner ewigen Last zu vermachen, den Merida.«
    Ruvals Gesicht erstarrte in einem freundlichen Lächeln. »Hoheit, bitte versteht, es handelt sich um das Schloss meiner Geburt.«
    »Aber natürlich«, gab Miyon fröhlich zu. »Und es gehört zur Prinzenmark. Aber deshalb seid Ihr doch hier, nicht wahr? Um herauszufinden, was ich im Tausch für meine Hilfe erwarte, Euch zu dem zu verhelfen, was Ihr begehrt.«
    »Hoheit sind sehr direkt.«
    »Das spart Zeit«, gab Miyon zu. »Wo ist übrigens Euer Bruder?«
    »Er genießt die Gastfreundschaft in der Messe der Wächter, damit er besser in Euer Gefolge passt, wenn Ihr nach Stronghold reist.«
    Der Prinz konnte sein Erstaunen nicht verbergen. »Was?«
    Ruval, dem es gelungen war, Miyon eine ehrliche Reaktion abzuluchsen, lächelte erneut, als er seinen Vorteil wahrnahm. Es würde nicht lange dauern; er hatte den Prinzen von Cunaxa studiert. Er bewegte vorsichtig seine Schultern, die noch Spuren der Drachenkrallen trugen, und erklärte: »Es wäre doch nur natürlich, wenn Ihr bereits vor dem Rialla ein Gespräch mit Rohan, Pol und Tallain aus Tiglath führen wolltet, wobei Tallain neuerdings wohl auch die Feste Tuath vertritt, da Kabil keine Söhne hat, die seinen Platz einnehmen können, und da sein Besitz nach seinem Tode zweifellos an Tallain fallen wird. Wenn schon vor dem Rialla in Drachenruh ein Handelsabkommen ausgearbeitet wird, wird das allen drei Prinzentümern mehr Kraft geben, wenn es zu weiteren Verhandlungen mit Dorval, Grib und anderen kommt.«
    »Wie ausgesprochen klug von mir«, spottete Miyon. Er, war wütend, weil er überrumpelt worden war, aber zu pragmatisch, um sich deswegen zu streiten. Auf einmal fingen seine dunklen Augen in ehrlicher Freude zu funkeln an. »Und zu meiner Gruppe in Stronghold gehört Ihr, Euer Bruder – und meine Tochter Meiglan.«
    »Genau, Hoheit. Ich wusste, dass der Vorschlag Euer Interesse finden würde.«
    Miyon lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und streckte die langen Beine von sich. »Schön, schön. Jetzt verstehe ich. Ihr seid natürlich verkleidet. Angehörige der Wache, nehme ich an. Ich hoffe, Ihr seid in der Lage, Euch gut zu verstellen. Pol hat Euch schließlich bereits gesehen.«
    Ruval wischte seine Sorgen mit einer Handbewegung beiseite. »Macht Euch deshalb keine Gedanken, Hoheit. Bringt Ihr uns nur nach Stronghold, den Rest übernehmen wir.«
    »Stronghold!«
    Hass

Weitere Kostenlose Bücher