Sternennacht - Roman einer verlorenen Liebe
fremdgehen musste. Bei ihrem ersten Freund ging sie fremd, bei ihrem
zweiten Freund ging sie fremd und bei ihrem dritten auch. Ihren ersten ließ sie
einfach wegen dem zweiten sitzen. Und den ließ sie wegen meines Kumpels sitzen.
Den betrug sie dann mit Sören. Als sie sah, dass ich mit ihm zusammen war, warf
sie sich ihm an den Hals.
Sie war stockbetrunken. Doch das war
für mich keine Entschuldigung. Ich habe die ganze Nacht gegrübelt. Ich gebe zu,
Sören war nicht gerade der Typ, der mich vom Hocker gerissen hatte, aber ich
fand ihr Verhalten nicht in Ordnung. Ich habe sie mir vorgeknüpft. Habe ihr
klipp und klar die Meinung gesagt. Letztendlich habe ich ihr verziehen, weil
die Freundschaft mit ihr wichtiger war als eine Beziehung mit Sören. Na ja, ich
habe Nutzen aus seinem Auto gezogen. Ich hatte ja noch nicht den Führerschein.
Ich würde sagen, Verona hat Glück gehabt. Als Gegenleistung musste sie
schwören, dass sie nie wieder einen Typen anrührt, den ich toll finde. Unter
Freunden ist das eben tabu. Da waren wir uns einig. Wir waren in dieser Zeit
sehr verrückt. Wir haben uns an den Händen genommen, sind über die grüne,
saftige Wiese gerannt, haben bis drei gezählt, gebrüllt, was das Zeug hielt und
uns einfach fallen gelassen. Zwei Jahre später kam sie dann mit Jochen
zusammen. Die Beziehung geht schon über zwei Jahre.
Einmal Mark – immer Mark!
Endlich habe ich auch einen, mit dem
ich glücklich bin. Nämlich Mark. Von seiner Firma aus wurden wir auf eine
Werbefahrt eingeladen. Es ging mit dem Bus nach Münster, und wir ließen uns
nach Strich und Faden verwöhnen. Für die Reise war eine Hotelübernachtung
vorgesehen. Das Zimmer war sehr gemütlich und romantisch. Für die Männer war
eine Geländebesichtigung vorgesehen und für die Frauen der Besuch des
riesengroßen Weihnachtsmarktes in der Stadt. Jedoch, galant wie Mark war,
schloss er sich geschickt uns Frauen an, um mit mir alleine über den Markt
gehen zu können. Wir tranken Glühwein und küssten uns unter jedem Mistelzweig.
Es war so ein schönes Wochenende. Ich konnte alles um uns herum vergessen und
die Zeit genießen. Ich vergaß alle Sorgen, die ich hatte.
Einmal hatten wir aus Spaß einen
SMS-Wechsel, indem wir uns gegenseitig duzten. Ich wollte, dass wir uns früher
treffen, aber er konnte nicht, also wollte ich ihn herausfordern und schickte
ihm: »Wenn du nicht bald kommst, dann such ich mir einen anderen. Dann bist du
mich los!« Prompt kam eine SMS zurück: » Einmal Mark, immer Mark .«
Einfach süß! Diese SMS habe ich nicht mehr gelöscht. Sie bekam in meinem Handy
einen Ehrenplatz. Und für mich war das die Bestätigung, dass wir für immer
zusammenbleiben.
Überhaupt waren seine Nachrichten immer
so zuckersüß. Als ich ein Wochenende mit meiner Tanzgruppe in einem
Trainingslager war, kam auch jeden Abend eine süße SMS zum Einschlafen, und am
vorletzten Tag kam folgende: »In 24 Stunden habe ich dich wieder. Ich freu mich
auf dich!« Und wie ich mich erst freute. Schmetterlinge ohne Ende!
An Halloween waren wir mit Katja und Moritz
auf einer Gruselburg. Auf der Busfahrt dort hinauf scherzte Mark am laufenden Band
mit dem Busfahrer: »Wo fährt er uns denn hin? Ins Nichts. Ins Dunkel. Ach, der verschleppt
uns.« Das war eine gelungene Unterhaltung für die anderen Businsassen. Einige
dachten bestimmt, dass er engagiert sei. Katja lachte sich krumm und schief.
Doch dann auf der Burg war Schluss mit lustig. Verkleidete Ungeheuer verfolgten
uns und machten uns Angst. Ich rannte volle Kanne in eine Falle, und eines der
Monster fing mich. Ich schrie wie am Spieß. Als Mark kam, um mich zu retten,
fühlte ich mich beschützt wie nie. Ich verliebte mich immer mehr in ihn.
Zufälligerweise trafen wir auf dieser Burg auch Verona und Jochen. Verona kam
angerannt: »Hey Klementine, ich habe dich am Schreien erkannt«, lachte sie und
ich mit, nachdem ich mich vom Schock erholt hatte. So dicke Freundinnen waren
wir tatsächlich, dass sie mich schon am Schreien erkannte und ohne Absprache
auf die gleiche Veranstaltung ging wie wir.
Ihre Beziehung mit Jochen wurde
allerdings scheinbar immer komplizierter. Die beiden stritten sehr oft. Das tat
mir sehr leid für Verona. Ich wünschte ihr, dass sich alles wieder einrenkte.
Die beiden sahen sich schließlich sowieso nur am Wochenende, da Verona in eine
andere Stadt zog, um dort ihre Ausbildung zu machen.
Weihnachten nahte. Und es sollte das
schönste
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