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Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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hinauf. Dann hielt sie inne. »Deine smaragdgrünen Augen und die dunklen geschwungenen Wimpern.« Er zog mitdem Daumen die Linie meines Kinns nach, strich mir über die Wange und erreichte meine Lippen. »Das Rot, umrahmt von deiner honigfarbenen Haut.« Er legte den Kopf ein wenig schief und sein Blick vertiefte sich. »Es wäre eine wahre Sünde, wenn du nur das kleinste bisschen daran verändern würdest.«
    Himmel noch mal! Küssten Loduuner?

    Sie taten es.

24

    A ls Iason und ich das Gerichtsgebäude betraten, musste ich zum x-ten Mal in Folge niesen. Und ich hörte erst auf, als wir das Verhandlungszimmer erreicht hatten.
    Iason wollte gerade auf den Türöffner drücken, da entwischte mir ein hinterhältiger Nachzügler.
    »Ist das dein Wohlfühl-Tick oder wirst du diesmal doch krank?«
    »Ich bin quietschfidel«, gestand ich, verärgert über mein verräterisches Geruchsorgan.
    Er schenkte mir sein charmantes Lächeln. »Das ist gut. Daran kann ich erkennen, ob ich dich glücklich mache.«
    Am liebsten hätte ich ihn jetzt in einen unbesetzten Nebenraum gezogen und dort weitergemacht, wo wir vorhin in der Küche aufgehört hatten. Aber da fiel mir meine Freundin ein, die gerade wegen uns vor Gericht stand und auf ihr Urteil wartete.
    »Wir sollten reingehen.« Iason küsste mich auf die Stirn, dann öffnete er die Tür.
    Ich schämte mich vor Greta, weil mir so leicht ums Herz war, als wir den Saal betraten. Während sie von der Anklagebank zu uns hinübersah, löste ich verlegen meine Hand aus Iasons. Zunächst sah er mich verwundert an. Dann verstand er und ließ mir, wie es seine Art war, den Vortritt.
    »Eure Gerichtssäle sind ganz schön pompös«, flüsterte er.
    »Das waren sie nicht immer«, sagte ich. »Aber jetzt, wo unsere Gesellschaft viel friedliebender geworden ist und es längstnicht mehr so viele Verhandlungen gibt wie früher, da wird ein ganz schönes Brimborium um Straftaten gemacht. Auf der anderen Seite gehen sie auch laxer vor«, fügte ich hinzu. »Denk mal, früher haben sich manche Verhandlungen über Wochen hingezogen. Heute sind die Richter viel flexibler, und«, ich fand es wichtig, das zu erwähnen, »das Todesurteil ist weltweit abgeschafft.«
    »Weltweit?«
    »Nun, irdenweit. Nenn es, wie du willst.«
    Ich steuerte auf die Publikumsplätze zu. Iason folgte mir jedoch nicht. Zu meinem Erstaunen ging er schnurstracks auf einen der Schöffen zu und wechselte mit diesem ein paar Worte. Der Schöffe notierte sich etwas und nickte dann. Anschließend kam Iason zu mir zurück und wir setzten uns in die erste Reihe neben Barbara und Frank.
    »Was hast du denn gemacht?«, flüsterte ich.
    Er neigte sich zur Seite, bis seine Lippen dicht an meinem Ohr waren. »Das erfährst du gleich.«
    Irritiert sah ich ihn an, aber dann fiel mir meine arme Freundin wieder ein, und ich hielt die Hände hoch, um ihr meine fest gedrückten Daumen zu zeigen. Greta lächelte, doch wenn man sie einigermaßen kannte, waren ihre Angst und die Unsicherheit schwer zu übersehen. Also hob ich meine gedrückten Daumen noch einmal.
    Dann kam der Richter herein. Ein dunkelhaariger und vollbärtiger Mann von eindrucksvoller Größe. Auch das Gesicht entsprach seinem sonst so strengen Äußeren. Streng, aber nicht Furcht einflößend. Nein, er verströmte eine gewisse Zuversicht, bei ihm wollte man glatt an einen Gerechtigkeitssinn glauben. Mich beschlich das Gefühl, dass ich ihn irgendwoher kannte.
    Na klar! Es war derselbe Mann, der auch unsere Verhandlung wegen des Einbruchs im Labor geführt hatte.
    Mit großen Schritten durchquerte er den Saal, nahm auf dem Podium hinter dem Richterpult Platz und klopfte mit einem altertümlichenHammer darauf. Nach und nach verstummten die Geräusche. Angespannte Stille verkündete den Verhandlungsbeginn.
    Der Schöffe reichte ihm die Notiz, die er für Iason geschrieben hatte. Nickend gab dieser zu verstehen, dass er sie gelesen hatte.
    »Mein Name ist Hartung und ich werde diese Verhandlung führen«, stellte sich der Richter vor. Dann überflog er die Akte, die auf seinem Tisch lag. »Der Angeklagten wird schwere Sachbeschädigung in der Bar namens Luxus vorgeworfen. Die besagte Lokalität befindet sich am Rand des Marillien-Stadtparks und wurde vor zwei Wochen neu eröffnet. Die Angeklagte hat die Tat bereits gestanden, sodass diesbezügliche Ermittlungen gegenstandslos werden.« Mit strenger Miene wandte er sich an Greta. »Wussten Sie, dass die Löschanlage mit einem

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