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Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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war zum Morden geboren. Es war sein Sinn.
    Die Männer hinter ihm trugen ebenfalls dunkle Anzüge und weiße Hemden darunter. Der linke war fast so groß wie Die Hand selbst. Ihn umgab kein Schimmer, es war mehr ein silberner Schleier, der sich mit seinem flachsblonden Haar biss. Am meisten ängstigte mich sein leicht lächelnder Mund. Der rechte war einer von den Eisgrünen, nur mit braunem Haar und etwa einen Kopf kleiner, für mein Empfinden fast zu klein für einen Loduuner. Er kam mir älter vor als der linke, seine Miene wirkte nahezu leblos. Die Aufmerksamkeit der beiden war ganz auf die Befehle ihres Anführers gerichtet. Wobei der Blonde SAH näher zu sein schien; er stand auch näher bei ihm.
    Mit seiner Waffe bedeutete dieser Frank und Greta, sich an der Wand aufzustellen. Vorsichtig waren ihre Schritte, während sie in Angst getaucht taten, was man von ihnen verlangte. Mein Blick wanderte zu Iason. Seine Körperspannung hatte etwas von einem lauernden Panther. Jeder seiner Sinne schien in Alarmbereitschaft.
    SAH begann sich zu regen. Seine Bewegungen wirkten fast mechanisch, als er den Kopf auf die Seite legte und mich mit einem Funkeln in den Augen betrachtete, das Iasons fremdem Blick erschreckend ähnlich war. Iason erwiderte das Funkeln.SAH ignorierte ihn, legte den Kopf auf die andere Seite und scannte mich ab. Ich kam mir vor wie Ware, die über ein Fließband fuhr. Dann richtete er den Kopf wieder gerade.
    »Irden sind so einfach zu lenken.« Seine Stimme war genau wie seine Miene, kalt, grausam und emotionslos. »Ein gebrochener Arm, ein Schrei, und sie machen exakt, was man will.«
    Sein Messerstrahl wanderte weiter. Ich presste beide Hände zusammen und unterdrückte das Bedürfnis, ihn anzuspringen, als er jetzt Iason mit seinem Scannerblick maß.
    »Hast du wirklich geglaubt, mich aufhalten zu können? Mich?«
    Nur das Knacken der Dampfrohre und ein Geräusch, ich wusste nicht, woher es kam, waren zu hören.
    »Zieh dein Hemd aus«, kam es nun kalt.
    Iason regte sich nicht.
    »Ich sagte, zieh – es – aus.«
    Langsam hob Iason die Hand an den Hals. Jedes leise Klicken, mit dem er die Knöpfe öffnete, ließ mich zucken. Dann erstarb das Klicken. Er zögerte ein letztes Mal, bevor er sein Hemd zu Boden fallen ließ.
    Ich hatte ein wildes Flammenmeer vermutet, das aus seinem Shanjas sprühen und alles um ihn herum fluten würde. Aber nichts da.
    Iasons Shanjas, das sich wie pulsierende Linien aus Diamantstaub auf der Haut abzeichnete, schien in einem solch gedämpften Licht an Emotionen, dass es kaum zu sehen war. Er hatte sich vollkommen unter Kontrolle. Die Gefahr, die von den Männern ausging, schirmte er ab. Der Ausdruck in seinem Gesicht hatte so etwas Abgeklärtes, ja fast Gefühlloses. Etwas, das ich nicht begriff, weil ich es noch nicht begreifen konnte. Iason hatte bereits zu viel gesehen, um dieser Situation hier mit unkontrollierter Furcht zu begegnen.
    »Du hast dich in meine Geschäfte eingemischt, Rebell. Das war ein Fehler.«
    SAH machte eine Pause.
    »Zudem hast du meinen Bruder auf dem Gewissen. Und das«, er stach mit seinem Messerstrahl auf Iason ein, »war unverzeihlich.«
    Greta zitterte so stark, dass ihre Uhr gegen die Wand schlug.
    »Es lässt sich schwer entscheiden, welcher Fehler dümmer war.«
    Seine Pausen trieben mich schier in den Wahnsinn.
    »Wo ist O’Brian?«, kam es kühl.
    Keiner von uns antwortete.
    Dafür würden wir büßen, wir würden büßen. Angstschweiß rann meinen ganzen Körper hinab.
    »Daius, geh und sieh nach.« SAHs Blick blieb auf Iason gerichtet. Sein Befehl aber musste dem Braunen gegolten haben, denn der setzte sich jetzt in Bewegung und verschwand durch die Tür, aus der sie gekommen waren.
    »Was, glaubst du, Rebell, geschieht mit jenen, die sich mir in den Weg stellen?«
    Wieder keine Reaktion, nur Schweigen.
    »Du.« Der Blonde deutete mit der Pistole auf mich. »Stell dich zu den anderen.«
    Unsicher sah ich zu Iason. Der nickte, ohne SAH aus den Augen zu lassen.
    Jeder meiner Schritte war ein Kampf gegen den Wunsch, in seiner Nähe zu bleiben. Die Hand verfolgte meine Bewegung nicht. Er überließ mich ganz dem Blonden, der mich mit einer Kopfbewegung vor die Wand neben Frank lenkte.
    »So sieht man sich wieder«, sagte der Blonde und grinste sadistisch.
    »Ihr kennt euch?« Iason war genauso überrascht wie ich.
    Das Grinsen des Blonden wurde noch breiter. »Natürlich.«
    Daius, der Braune, kam zurück. »O’Brian ist

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