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Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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verschwunden. Aber er wird es nicht schaffen.«
    »Und das Mädchen?« SAHs sachlicher Tonfall unterstrich dieBerechnung, die seine maskenhaft glatten Züge ohnehin schon darstellten.
    »Don hat sie. Er bringt sie gerade hierher.«
    Oh Gott, Lena!
    »Velo«, sagte SAH und setzte etwas auf Loduunisch hinzu.
    Die Bewegungen des Blonden waren schleichend und geschmeidig, als er nun auf mich zukam. Und seine Berührungen, als er mich an sich zog und mit dem Pistolenlauf meinen Arm und den Hals hinaufstrich, gingen mir vom Magen bis unter die Haut. »Habt ihr geglaubt, man könnte uns entkommen?«, schob sich seine gefährlich leise Stimme in mein Ohr. Er kostete die Angst aus, die er in meinen Augen fand. »Sieh nach oben, Iason. In einer Viertelstunde öffnet sich das Dach und wir«, er machte eine schwebende Geste mit der freien Hand, »sind samt deinem ach so wichtigen Sinn auf dem Weg nach Loduun.«
    »Woher wisst ihr von meinem Sinn?«
    »Ein Vögelchen hat es uns gezwitschert«, sagte der Blonde und glitt mit der Pistole über meine Schläfe. Ein Wimmern schälte sich aus meiner Kehle.
    Leise und knurrend kamen Iasons Worte. »Wo ist sie? Was habt ihr mit ihr gemacht?«
    SAH schwieg und nahm sich Zeit, uns anzuschauen. Durch Iasons Körper ging ein Ruck. Er senkte die Schultern, und sein Gesicht bekam einen seltsamen müden Ausdruck.
    Schleppend, als würde meine Anwesenheit ihn schmerzen, drehte er den Kopf und sah mich an.
    »Das war also dein Werk. Du hast uns verraten.«
    Wie bitte, wovon sprach er!
    Erstmals, seit wir hier waren, entfachte sich sein Schein. Aber es war mehr ein eigentümliches Glimmen, wie ich es bisher nur von ihm kannte, wenn er um sein Volk trauerte. Langsam und schwer wiegte er den Kopf.
    »Und ich hatte geglaubt, ich könnte dir vertrauen.« Er klang so verletzt.
    Iason wandte sich von mir ab. »Wo ist mein Sinn?«
    Der Pistolenlauf drückte sich fester an meine Schläfe. Iason ignorierte es.
    »Was meinst du?« SAHs Miene blieb unbewegt.
    »Das weißt du doch am allerbesten«, zischte Iason. »Du und«, er warf einen angewiderten Blick in meine Richtung, »sie.«
    Was sollte das? Iason glaubte doch nicht ernsthaft, ich könnte mit dieser eisgrünen Kreatur gemeinsame Sache machen?
    »Rede!«, befahl SAH.
    »Deine Scherze sind nicht lustig.« Ein königsblauer Blitz schoss aus Iasons Augen. SAH hielt sofort seinen Messerstrahl gegen. Die gerade Linie zwischen ihnen flirrte wie eine Verbindung aus Phosphor.
    »Willst du mich provozieren, Rebell?«
    »Nein, ich will dich warnen.«
    Iasons Worte waren täuschend ruhig und genau darin lag die Bedrohung. Meine Bedrohung!
    »Ich frage dich zum letzten Mal, SAH. Wo ist sie?«
    » Iason«, kam es schütter aus meiner Kehle. Und im selben Moment entriss mich auch schon sein heißer blauer Strahl Velos Griff und schleuderte mich nach vorn. Frank schnappte nach Luft. Begleitet von Gretas Wimmern fiel ich vor SAH auf die Knie. Frank wollte mir zu Hilfe eilen, wurde aber von Daius zurückgehalten. Velos Pistolenabzug knackte. SAH gebot ihm mit einer Geste innezuhalten.
    »Und erspar mir ihren Anblick«, zischte Iason.
    Da lag ich nun, erniedrigt, vor SAHs Füßen und konnte mir einfach nicht erklären, was hier geschah. Iasons Umgang mit mir brannte wie Feuer in der Brust.
    »Du bist der letzte Abschaum.« Flammendes Blau schoss auf mich herab. »Du klebst seit Monaten wie eine Klette an mir und heuchelst Liebe und Loyalität, lügst mir vor, du würdest Die Hand nicht kennen. Jetzt wird mir klar, warum. Er hat dich mirauf den Hals gehetzt. Im Bunker, da wurdest du gar nicht gefoltert, es sollte eine Falle sein, stimmt’s? Ihr wolltet mich von Mia ablenken.«
    Seine Augen glühten vor Hass, als er nun zu SAH aufschaute. »Es kommt der Tag, da wird dieses Mädchen auch dein Untergang sein.«
    »Du forderst mich also auf, sie eliminieren zu lassen?«, fragte SAH lauernd.
    Ich zuckte unter der Gewalt dieser Worte.
    »Mirjam kümmert mich nicht mehr. Und ihre Freunde hier«, Iason wies auf Frank und Greta, »ebenso wenig.«
    »Mirjam«, sagte SAH.
    Iason schnaubte. »Was soll das?«
    Jetzt begriff ich. Er gab mich als Mirjam Weiler aus. Schließlich hatte die uns vorhin erst beteuert, Der Hand noch nie begegnet zu sein. SAH würde sich hüten, sich an der Tochter seines Handelspartners zu vergreifen. Dass er Weiler unter Druck setzte, stand auf einem ganz anderen Blatt, aber ihm war klar, Weiler würde auspacken, falls sie seiner Tochter etwas

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