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Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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denn noch?«, fragte er mit einem Anflug von Entrüstung.
    »Na ja, du könntest sie danach ja einfach wieder zusammenschweißen.«
    »Ich bin kein Zauberer, Mia.«
    Oh doch, das war er. Er hatte mich von Kopf bis Fuß verzaubert.
    »Ich werde nichts mehr tun, was dich in Schwierigkeiten bringen könnte«, stellte er klar.
    Gespielt genervt wandte ich ihm wieder den Rücken zu. »Oje, das geht ja schon gut los mit deinem Beschützerinstinkt. Wirst du mich jetzt auf Schritt und Tritt verfolgen?«
    »Nein, so ist es nicht«, sagte er schnell. »Du bist ein freier Mensch, und ich habe nicht vor, dich einzuengen. Du lebst dein Leben und ich meins.«
    Ich fühlte einen Stich.
    »Im entscheidenden Moment werde ich jedoch da sein.«
    Also blieb alles offen, genau wie vorher auch, abgesehen vom Ausgang.
    »Es sei denn, du möchtest, dass ich mehr bei dir bin.« In seiner Stimme schwang eine leise Unsicherheit mit.
    Da war diese Wärme, die von seinem Rücken ausging. »Was willst du denn?«
    Er lehnte den Kopf an seine Seite des Gitters und ich sonnte mich in dem Hoffnungsschimmer, dies könnte vielleicht bedeuten, dass er länger auf der Erde bleiben würde, auch wenn es für seine Aufgabe als Wächter nicht zwingend erforderlich war …
    Das Quietschen der Tür ließ mich irgendwann hochschrecken. Der Umriss eines untersetzten Mannes zeichnete sich ab. Ich blinzelte, bis meine Augen an den grellen Lichtschein gewöhnt waren, der von draußen hereinkam. Dann erkannte ich den Polizisten, der uns zuvor hier eingeschlossen hatte. In der Hand hielt er mein Walkie-Talkie, das man mir bei der Leibesvisitation abgenommen hatte.
    »Aus dem Ding hier kommen permanent wütende Schreie und Beschimpfungen«, brummte er verärgert. »Wir wissen nicht, wie man es ausstellt.«
    Lena! Ich war mir sicher, dass sie es war.
    »Entschuldigung.« Schnell ging ich auf den Polizisten zu. »Es ist eine Eigenanfertigung. Man kann es nur mit einem Code ausstellen.«
    »Na, dann aber flott.« Der Polizist gab mir das Walkie-Talkie, als mir auch schon ein keifendes » Ich stürme gleich den Laden hier!«, entgegensprang.
    »Offenbar macht sich da jemand ernsthafte Sorgen«, sagte ich zu ihm. »Bitte! Eine Minute?« Ich versuchte, so mitleiderregend wie möglich auszusehen. Mit Erfolg, denn der Polizist gab nach einem Moment des Zögerns ein einlenkendes Brummen von sich. »Sagen Sie Ihrer Freundin, wenn sie keine Ruhe gibt oder noch einmal gegen die Tür donnert, stopf ich sie auch in eine Zelle.«
    »Wird gemacht«, versprach ich und hielt das kleine Metallgerät an die Ohren.
    »Lena?«
    » Mia?«
    Ich sank neben Iason nieder, damit wir gemeinsam zuhören konnten. Völlig überflüssig, wie mir dann wieder einfiel.
    » Mia?«, kam es aufgewühlt aus dem Lautsprecher. Es war tatsächlich Lena.
    Hektisch drückte ich auf die Sprechtaste. »Ich bin hier.«
    » Endlich! Ist euch was passiert?«
    » Nein, alles okay.«
    Ich musste aufpassen, was ich von nun ab sagte, denn der Polizist trat jetzt gefährlich nahe an uns heran. Die Tatsache, dass Lena mich angefunkt hatte, bot schon genug Anlass, um Rückschlüsse zu ziehen.
    »Geht’s euch denn gut?«
    » Ja, aber die Typen wollen mich einfach nicht zu dir lassen!«
    » Bist du etwa in der Nähe?!«
    » Was denkst du denn? Glaubst du, ich lass dich einfach dort drinnen und leg mich schlafen?«
    Das war meine Lena. Trotz der ganzen Misere begann ich zu lächeln.
    Iason gab mir ein Zeichen, und ich hielt ihm den Hörer an das Gitter.
    »Hi, Lena, ist Tom auch da?«
    Ich näherte mein Ohr, so gut es ging, dem Walkie-Talkie.
    » Nein, der feige Hund ist einfach abgehauen. Hatte wohl Angst um seine Stelle. Ich frag mich, was ich jemals an dem gefunden habe? Aber Finn ist hier.«
    Iason schien genug gehört zu haben und ich hielt den Hörer wieder an mein Ohr.
    » Was soll ich denn jetzt machen? Wie kriegen wir euch da nur raus?«
    Ich äugte zu dem Polizisten. Er hatte das auch gehört und streckte auffordernd die Hand aus.
    »Lena, du kannst nichts für uns tun«, sagte ich schnell.
    » Das glaubst auch nur du! Und wenn ich das ganze Präsidium in die Luft sprenge, ich lass euch nicht im Stich!«
    Sofort wollte der Polizist den Hörer zurückhaben.
    »Bitte, Lena, mach da draußen jetzt bloß keinen Aufstand«, löste ich mein Versprechen ein. »Die Lage ist auch so schon schlimm genug für uns.«
    Ein tiefes Seufzen drang aus dem Hörer. » Okay.«
    Der Polizist wedelte wild mit den Fingern.
    »Ich muss

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