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Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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zwanzig Minuten zu spät, aber ich wäre ihnen auch nicht böse gewesen, wenn sie erst um zehn oder gar nicht aufgetaucht wären.
    »Hi, Leute«, begrüßte Finn uns. Lunas Wangen glühten noch mehr als beim Abendbrot. In der Hand hielt sie einen brandneuen, silberglänzenden Eishockeyhelm.
    Sie trugen wie Iason T-Shirts und Dreiviertelhosen. Ich schlotterte schon beim bloßen Hinsehen.
    »Ich hole schnell noch unsere Helme aus dem Spind«, sagte Finn, der sah, dass Iason noch nicht dazu gekommen war. Während er in der Umkleidekabine verschwand, und Iason nur zögernd vom Geländer rutschte, trat Luna ungeduldig von einem Bein auf das andere.
    »Ist es das erste Mal, dass du hier mitmachst?«, erkundigte ich mich.
    »Ja. Wir dürfen erst ab zwölf sleiten.«
    »Das ist wie bei euch mit der Fahrerlaubnis«, ergänzte Iason.
    »Ich denke, ihr könnt auf der Erde nicht sleiten?« Hatte ich da irgendwas missverstanden?
    »Hier schon.« Er grinste.
    Deshalb die Eissporthalle.
    Finn kam mit den Helmen zurück, mit etwas, das aussah wie ein überdimensionaler gelber Puck.
    »Spielt ihr Eishockey?«, fragte ich neugierig.
    »Besser«, sagte Iason und da war es wieder, dieses verheißungsvolleFunkeln in seinen Augen. Er nickte zur Tribüne. »Du solltest vielleicht etwas weiter hinten Platz nehmen.« Dann wandte er sich an Luna. »Du vorerst auch.«
    Luna war sichtlich enttäuscht. Sie öffnete gerade den Mund, um zu protestieren, aber Finn fiel ihr ins Wort. »Sobald du begriffen hast, wie es geht, kannst du mitmachen, einverstanden?«
    Luna schien ganz und gar nicht einverstanden, aber sie fügte sich und kam mit mir. In der achten Reihe setzten wir uns auf zwei der blauen Plastiksitze. Iason und Finn zogen die Helme auf. Nur das Strahlen ihrer Augen drang aus den Sichtschlitzen heraus, gelb und blau flackerten sie sich an. Dann ging’s los.
    Voll Karacho! Blitzschnell! Iason war erst auf der einen Seite der Halle und im nächsten Moment stand er auf der anderen. Huch! Finn legte den Puck in die Mitte, trat einen Schritt zurück und fixierte ihn kurz mit den Augen. Ich fuhr zusammen, als das Ding daraufhin wie ein Feuerwerkskreisel auf Iason zuschoss. Im Bruchteil eines Augenblicks war der auch schon wieder weg. Der Riesen-Puck krachte gegen einen Scheinwerfer und fiel zu Boden. Iason stand wie aus dem Nichts geboren drei Meter weiter in der Ecke. »Eins zu null«, kommentierte er den Punktestand.
    Ich bekam den Mund nicht mehr zu.
    »Sag mal, kapierst du da irgendwas?«, fragte ich Luna.
    Sie lehnte sich zu mir. »Ziel ist im Groben, den Gegner mit dem Drak zu treffen und hinter seine Linie zu drücken, bevor dieser wegsleitet. Wenn das nicht gelingt, bekommt der Sleiter einen Punkt.«
    »Ich dachte, auf Loduun gäbe es keine Spiele.«
    »Das war ursprünglich auch kein Spiel, sondern ein Training, um in Übung zu bleiben. Mit Kräftemessen hat es auch zu tun«, gab sie zu. »Davor sind auch wir Loduuner nicht gefeit. Die Regeln und das mit den Punkten haben die zwei sich von euch Irden abgeguckt.«
    »Du bist dran.« Finn machte eine auffordernde Handbewegung, als Iason jetzt den Puck fixierte. Das Ding sauste pfeilschnell auf Finn zu. Im nächsten Moment stand der jedoch gut zwanzig Meter entfernt auf der Bande, wo er lachend das Gleichgewicht austarierte. »Da musst du schon früher aufstehen.«
    »Was ist ein Drak?«, wollte ich wissen.
    »Na, die Scheibe, die sie da haben. Finn hat ihn von Loduun mitgebracht. Für uns ist es so etwas wie für euch ein Rugby-Ei. Das Spiel, das die beiden dazu entwickelt haben, funktioniert ähnlich. Nur, dass nicht das Ei, sondern der Spieler selbst zurückgedrängt wird – falls der Drak ihn erwischt«, erklärte sie.
    »Rugby auf Eis.« Ungläubig starrte ich zum Spielfeld, auf dem Finn jetzt Iason mit dem Drak beschoss, wofür er sofort einen Gegenschlag erntete.
    »Ahrgh!«
    Ich fuhr erschrocken hoch, als Finn, vom Drak getroffen, quer über das Eis schlitterte und gegen die Bande krachte.
    »Der Drak ist nicht sehr hart«, beruhigte Luna mich. »Deshalb tut es nicht doll weh, wenn man von ihm getroffen wird. Er hat nur ungemeine Schubkraft.«
    Es stimmte. Statt mit etlichen Knochenbrüchen ins Krankenhaus zu kommen – womit ich auf jeden Fall gerechnet hatte –, stand Finn jetzt ärgerlich wieder auf und wollte weiterspielen.
    »Zwei zu null«, meinte Iason triumphierend.
    »Na warte«, zischte Finn.
    Dann ging es hin und her. Meine Augen konnten kaum folgen! Der Drak

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