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Sternenschimmer

Sternenschimmer

Titel: Sternenschimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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sauste zurück zu Iason. Der löste sich wieder in Luft auf. Doch bevor ich mir sicher sein konnte, dass ich ihn hinter dem Tor ausgemacht hatte, war der Riesen-Puck auch schon da, und Iason wieder weg – plötzlich woanders – und schon wieder weg.
    »Wahnsinn, wie schnell sie sind«, bemerkte ich fassungslos.
    Luna nickte, ohne die Augen vom Spielfeld abzuwenden. »Iason ist einer der besten Sleiter, die wir auf Loduun haben, und kaum einer kann schneller telekinieren als Finn. Da stehen sich zwei wahre Meister gegenüber, sag ich dir.«
    Der Drak verfolgte Iason jetzt wie ein Jagdhund. Iason erschien für den Bruchteil einer Sekunde mal hier und mal da. Und plötzlich saß er mit dem Drak in der Hand neben mir. Vor Schreck wäre ich fast vom Sitz geplumpst. Luna klatschte begeistert in die Hände.
    »Wenn man ihn im Sleiten fängt, bekommt man einen Extrapunkt«, erklärte er.
    »Nichts da! Das war Aus!«, wies Finn ihn scharf auf die Regeln hin. »Wer das Spielfeld verlässt, bekommt höchstens Strafpunkte.«
    Iason lief lachend die Tribüne hinab und sprang über die Bande. Dann telekinierte er den Puck zu Finn zurück.
    »Wieso können sie auf dem Eis laufen?«, wunderte ich mich.
    »Wir Loduuner können uns auf jeder festen Ebene bewegen«, sagte Luna, den Blick konzentriert auf Finn gerichtet, der jetzt wieder den Drak auf Iason abfeuerte. Eben noch auf unserer Seite der Halle, landete Iason jetzt per Salto auf der gegenüberliegenden. Diesmal ohne Drak, der im selben Moment krachend gegen die Bande schlug.
    »Der war viel zu tief«, beschwerte Iason sich.
    »Ey, Iason! Mia saß direkt hinter dir!«
    Ich dankte Finn innigst, dass er, rücksichtsvoll wie er war, den Drak nicht auf meiner Augenhöhe abgefeuert hatte.
    Die beiden zogen die Helme ab und legten sie beiseite. Ihr Haar war klitschnass und der Schweiß rann ihnen an den Schläfen hinab. Ich erinnerte mich an unser Gespräch, in dem Iason mir erklärt hatte, welche Energie Sleiten freisetzt, und wie sich ihre Körper dabei aufheizten.
    Iason griff hinter die Bande, holte eine Flasche Wasser hervor und goss sie sich über den Kopf. Anschließend schüttelte er sichwie ein Hund und blinzelte dann zu uns hinauf. Seine Augen strahlten so glücklich, so hell, und sein Lachen war auf eine Weise ansteckend, dass ich ihm am liebsten in die Arme gesprungen wäre.
    »Magst du es jetzt auch versuchen, Luna?«, rief er.
    Das Mädchen straffte die Schultern, setzte den Helm auf und erhob sich.
    »Zeig’s den Angebern«, feuerte ich sie an. In Wahrheit hatte ich schon ein bisschen Angst um Luna. Die Jungs schienen mir ein wenig übereifrig und wussten hoffentlich noch, dass sie es mit einer gerade mal Zwölfjährigen zu tun hatten. Ich warf Iason einen Blick zu, der ihn zur Vorsicht mahnte. Er verstand und nickte lächelnd.
    Luna lächelte ebenfalls, als sie das Eis betrat, doch ihr Lächeln beunruhigte mich mehr. Viel zu viel Schalkhaftes lag darin.
    Luna stellte sich Iason gegenüber auf Finns Seite. Die beiden verzichteten jetzt auf ihre Helme. Ich sagte doch: Angeber!
    Der Drak lag wie ein schlaffer Pfannkuchen in der Mitte.
    Iason gab Luna ein Zeichen. Sie sollte wohl Anstoß haben. Ich wischte meine schwitzigen Finger an der Hose ab.
    Luna ballte angespannt die Fäuste, sah auf den Drak, verengte die Augen, konzentrierte sich und …
    Mit einem Rums knallte der Drak gegen die Bande. Iason starrte ihm fassungslos hinterher. Er selbst stand noch immer an Ort und Stelle.
    »Uups«, machte Finn.
    »War das richtig so?«, erkundigte sich Luna.
    Alle drei starrten wir sie an wie einen Hasen, der gerade einen Bären umgeboxt hatte.
    »Hab ich was falsch gemacht?«, fragte sie unsicher.
    Iason brachte noch immer kein Wort hervor.
    »Nein.« Finn schüttelte den Kopf. »Nein, das war sogar ziemlich gut.«
    »Ziemlich gut?« , fand Iason seine Sprache wieder. »Der Drak istso schnell an meinem Ohr vorbeigesaust, selbst mit Vorwarnung hätte ich es nicht geschafft, ihm auszuweichen. – Nur gut, dass es bei Luna noch mit dem Zielen hapert.«
    »Wir sollten vielleicht doch die Helme aufziehen«, schlug Finn vor.
    »Besser ist das«, gab ich ihm kichernd recht. »Luna, das war großartig!«, rief ich ihr zu und hielt beide Daumen hoch.
    »Sie scheint ein Naturtalent zu sein.« Finn konnte es noch immer nicht glauben.
    Luna interessierte sich nicht groß für das Lob. Sie wollte weitermachen.
    »Magst du es mal mit dem Sleiten versuchen?«, fragte Iason, der nun

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