Sternenschweif 10 - Geheimnisvolles Fohlen
beiden herum und bellte dazu auffordernd.
„Er freut sich so sehr, dass Max wiederkommt, dass er mit uns eine Runde Fangen spielen will“, erklärte Sternenschweif.
Laura grinste. „Na ja, gegen eine kleine Runde hätte ich nichts einzuwenden.“
Und kurze Zeit später jagten sie und Sternenschweif mit Buddy über die Koppel.
Schließlich japste Laura: „Ich kann nicht mehr. Und ich glaube, Buddy, es wird langsam Zeit, dich zurückzubringen.“
In der Küche stürzte sich der kleine Hund voller Heißhunger auf seinen Napf, den er den ganzen Tag nicht eines Blicks gewürdigt hatte. Als schließlich kein Krümel Futter mehr übrig war, schleckte er sich die Schnauze und plumpste mit einem zufriedenen Seufzer in seinen Korb.
Leise schloss Laura die Tür und ging zurück zu Sternenschweif.
„Buddy hat den ganzen Napf leer gefressen“, berichtete sie strahlend. „Ohne deine Hilfe hätte ich das nie geschafft, Sternenschweif!“ Dankbar lehnte sie sich anihn. Eine Weile verharrten sie schweigend.
„Freust du dich auch so auf morgen?“, fragte Laura schließlich.
Sternenschweif nickte. Laura hatte mit ihren besten Freundinnen Mel und Jessica ausgemacht, zum Reiterhof Apfelhain zu reiten. Der Reitstall gehörte der Mutter ihrer Freundin Grace. Eine ihrer Stuten hatte gerade Nachwuchs bekommen. Natürlich brannten Laura, Mel und Jessica darauf, das kleine Fohlen zu sehen. Anschließend wollten sie ein Picknick am Fluss machen.
„Ich bin schrecklich gespannt auf Nachtwind“, gestand Laura. „Ist das nicht ein toller Name? Grace und ihre Großmutter haben ihn gemeinsam für das Fohlen ausgesucht. Er klingt beinahe so schön wie deiner“, sagte sie lächelnd zu Sternenschweif. „Wie gut, dass Ferien sind! Wir können Nachtwind besuchen, sooft wir wollen. Und lauter Dinge tun, die uns Spaß machen!“
Sternenschweif stupste sie mit der Nase an: „Fliegen zum Beispiel?“
„Das auf jeden Fall!“, sagte Laura lachend. Dafür war sie immer zu haben. Rasch kletterte sie auf Sternenschweifs Rücken. „Lass uns zum Wald fliegen und über die Baumspitzen springen.“
Darum musste sie Sternenschweif nicht zweimal bitten. Mit ein paar kräftigen Sprüngen trug er sie hoch in die Luft.
2
Am nächsten Morgen war Laura gerade dabei, Sternenschweif zu satteln, als sie Hufgetrappel hörte. Mel und Jessica kamen mit ihren Ponys Silver und Sandy auf den Hof geritten.
„Hallo, Laura! Bist du so weit?“, rief Mel ihr entgegen.
„Hallo, ihr beiden!“ Laura winkte den Freundinnen kurz zu. „Ich brauche noch eine Minute.“ Sie überprüfte rasch den Sattelgurt, zog ihn noch ein bisschen festerund stieg dann auf. „Habt ihr was zum Essen für unser Picknick dabei?“, fragte sie.
„Was denkst du denn?“ Jessica klopfte lachend auf die Satteltasche hinter ihrem Oberschenkel. „Mehr als genug!“
Während sie eine Traktorspur entlangtrabten, betrachtete Laura die frischen grünen Halme des Frühjahrsweizens, die sich im Wind wiegten. Der Himmel über ihnen war blitzblau und die Sonne schien warm auf sie herab. Sie seufzte zufrieden. „Ist das nicht viel besser als zur Schule zu gehen?“
Mel nickte begeistert: „Kein Mathe, keine Hausaufgaben und – das Beste von allem: keine Jade Roberts!“
Laura grinste. Jade Roberts ging zu ihnen in die Klasse. Sie war eine absolute Nervensäge. Egal ob es jemand hören wollte oder nicht – ständig gab sie damit an, wie viele Turniere sie schon mit ihrem Pony Prinz gewonnen hatte. Laura erinnerte sich nur mit Schaudern daran, dass Sternenschweif einmal Jades Pony gewesen war, bis Mr Roberts ihn an LaurasEltern verkauft hatte. Jade erzählte immer noch jedem, dass Sternenschweif viel zu hässlich für ein Turnierpony sei. Laura rümpfte verächtlich ihre Nase. Ihr Pech, dachte sie nicht zum ersten Mal und fuhr zärtlich durch Sternenschweifs Mähne. Jade hatte sich so wenig aus Sternenschweif gemacht, dass sie niemals sein Geheimnis entdeckt hatte. Was war ihr da nur entgangen!
Energisch verdrängte sie Jade aus ihrem Kopf. Der Tag war viel zu schön, um an so eine Zicke überhaupt zu denken! „Wie wär’s mit einem kleinen Wettrennen?“, wandte sie sich grinsend an ihre Freundinnen. Und schon stürmten die drei Ponys dem Reiterhof entgegen.
Auf dem Hof herrschte reges Treiben. Satteldecken und Zaumzeug wurden von einem Ort zum anderen getragen, Ponys von einer Box in die nächste geführt.
„Was ist denn hier los?“, fragte Mel verwundert.
„Das
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