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Sternenschweif 10 - Geheimnisvolles Fohlen

Sternenschweif 10 - Geheimnisvolles Fohlen

Titel: Sternenschweif 10 - Geheimnisvolles Fohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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Fall anfassen. Apple ist normalerweise sehr sanftmütig, doch auf Nachtwind passt sie wie ein Wachhund auf. Ich möchte nicht, dass sie sich aufregt und dann noch gar nach jemandem schnappt. Also nur anschauen, aber nicht anfassen, ja?“ Die Mädchen nickten gehorsam.
    Der Fohlenstall war eine einzige große Box. Weit weg vom regen Treiben auf dem Hof erschien er ihnen wie ein kleines friedliches Paradies. An die Box grenzte eine holzumzäunte Koppel.
    „Wartet hier“, bat Mrs Wakefield. „Ich hole Apple und Nachtwind.“
    Sie öffnete die Stalltür und trat einen Schritt zurück. Gleich darauf kam eine Apfelschimmelstute heraus. Sie hatte große ausdrucksvolle Augen und eine lange dunkelgraue Mähne. Sie schaute sich aufmerksam um, bevor sie sanft über ihre Schulter wieherte. Ein leises Schnauben antwortete und aus dem Stall stakste auf langen dünnen Beinen ein schwarzes Fohlen mit riesigen dunklen Augen und einem kurzen flauschigen Stummelschwänzchen.
    Eng an seine Mutter gepresst blieb es stehen und schaute die Mädchen am Zaun neugierig an.
    „Wow! Ist der süß!“ Laura war hingerissen.
    „So etwas Niedliches habe ich ja noch niegesehen!“, begeisterte sich Mel.

    Die Ohren des Fohlens bewegten sich hin und her. Es schien keine Angst zu haben, sondern wirkte sehr aufmerksam. Auf etwas unsicheren Beinen stakste es auf die Mädchen zu. Doch bevor es den Zaunerreicht hatte, stellte sich Apple schützend vor ihren Sohn. Sie warf den Kopf in die Luft, so als wollte sie die Mädchen warnen, näher zu kommen.
    „Bei ihrem ersten Fohlen war sie nicht so, oder?“, fragte Grace ihre Mutter.
    Mrs Wakefield schüttelte den Kopf. „Nein, aber Nachtwind ist auch erst ein paar Tage alt. Ich bin sicher, das gibt sich bald.“
    Laura betrachtete die besorgte Stute. „Alles in Ordnung, Apple“, murmelte sie. „Wir tun deinem Kleinen doch nichts.“
    Apple wandte ihr den Kopf zu. „Es ist wunderschön“, fuhr Laura leise fort. „Du musst unheimlich stolz auf ihn sein.“
    Die Stute reckte ihren Hals und schnupperte vorsichtig an Lauras ausgestreckter Hand. Sieschnaubte leise und sah sie mit ernsten Augen an.
    „Das ist kaum zu glauben!“, sagte Mrs Wakefield begeistert. „Du solltest dich geehrt fühlen, Laura! Außer mir bist du die Einzige, die Apple seit der Geburt so nah an sich herangelassen hat!“
    Laura wurde rot vor Stolz, während Jade missmutig ihr Gesicht verzog. Sie hasste es, wenn sie nicht überall die Beste war.
    „Die Arbeit ruft“, seufzte Mrs Wakefield. „Ihr könnt gerne noch hier bleiben. Aber versucht nicht, Apple oder Nachtwind zu streicheln. Grace, passt du bitte auf?“
    „Ja, natürlich“, erwiderte Grace.
    Kaum war Mrs Wakefield jedoch gegangen, streckte Jade ihre Hand durch den Zaun. „Du bist ja so niedlich. Komm doch mal her, meinKleiner.“
    „Lass das, Jade! Du hast doch gehört, was meine Mutter gerade gesagt hat.“
    „Ach, jetzt hab dich nicht so“, versuchte Jade die Sache herunterzuspielen. „Das macht Apple doch nichts aus.“ Sie schnalzte mit der Zunge, um Nachtwind anzulocken.
    „Ich habe gesagt, du sollst das lassen!“ Ärgerlich zog Grace sie am Arm weg vom Koppelzaun. „Sei doch nicht blöd!“
    Jade schüttelte sie ab. „Ich bin nicht blöd!“
    „Dann benimm dich auch nicht so!“ Entschlossen drehte Grace sich zu den anderen um. „Wir gehen zurück. Ich möchte nicht, dass Apple sich aufregt.“
    Laura konnte verstehen, dass Grace sie nicht länger hier haben wollte. Jade musste immer alles verderben. „Mach’s gut, Apple.Tschüs, Nachtwind!“
    Das Fohlen spitzte seine Ohren. Plötzlich schoss ein Bild durch Lauras Kopf, als sie Nachtwind so dastehen sah. Sprachlos starrte sie ihn an, seine hohe Stirn, seine intelligenten Augen und seinen furchtlosen Gesichtsausdruck. Ein verrückter, ein wundervoller Gedanke nahm in ihr Gestalt an: War es möglich, dass Nachtwind vielleicht, nur vielleicht, in Wahrheit ein Einhorn war?

4

    „Laura! Worauf wartest du noch?“, hörte sie Mel rufen.
    „Bin schon unterwegs!“ Sie warf Nachtwind einen letzten prüfenden Blick zu, bevor sie ihren Freundinnen folgte.
    Ihr war ganz schwindelig. Konnte Nachtwind tatsächlich ein Einhorn sein? Sternenschweif war als Einjähriger aus einem magischen Land namens Arkadia zu den Menschen gekommen. Aber Laura wusste, dass Einhörner manchmal auchauf der Erde geboren wurden. Bei der nächstbesten Gelegenheit musste sie unbedingt mit Sternenschweif darüber

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