Sternenschweif 10 - Geheimnisvolles Fohlen
während sie mit einem großen Karton in den Armen in die Küche stolperte.
Ihre Mutter kniete inmitten von Umzugskisten auf dem Boden. „Stell ihn einfach irgendwohin, wo Platz ist“, antwortete sie.
Laura ging zum Küchentisch hinüber und stellte den Karton darauf ab. Genau in diesem Moment kam Max, ihr jüngerer Bruder, hereingestürmt. Buddy, sein zehn Wochen alter Berner Sennenhund, folgte ihm dicht auf den Fersen.
Der Welpe schlitterte über den Küchenboden, um Mrs Foster zu begrüßen – und landete mitten in einem hohen Stapel Geschirr auf dem Boden, den sie gerade erst ausgepackt hatte. Ein paar Teller fielen mit einem lauten Klirren herunter.
„Oh nein, Buddy“, stöhnte Mrs Foster.
„Er kann nichts dafür“, verteidigte Max den kleinen Hund. Er lief zu Buddy hinüber und nahm das schwarz-braune Knäuel auf den Arm. „Er hat es einfach noch nicht raus, wie man bremst.“
Mrs Foster lachte. „Warum geht ihr zwei nicht hinaus in den Garten?“, schlug sie vor. „Da kannst du Buddy zeigen, wie man bremst.“
Schnell liefen Max und Buddy in den sonnigen Aprilnachmittag hinaus.
„Pass auf, Max!“, rief Mr Foster über den Flur.
Laura drehte sich um und sah, dass die beiden auf ihrem Weg nach draußen beinahe zwei Männer von der Umzugsfirma umgerannt hätten.
Mr Foster, Lauras Vater, beaufsichtigte die Männer, die die Sachen vom Möbelwagen hereintrugen.
„Was soll ich jetzt machen?“, fragte Laura ihren Vater.
„Achtung! Aus dem Weg!“, übertönte einer der Männer die Antwort ihres Vaters.
Laura trat zur Seite, als der Mann den Computer ihres Vaters hereintrug. Mr Foster raufte sich die Haare. „Vielleicht ist es das Beste, wenn du nach oben gehst und die Sachen in deinem Zimmer auspackst, Liebes?“ Ohne ihre Antwort abzuwarten, eilte er hinter dem Mann mit dem Computer her. „Bitte seien Sie vorsichtig! Das ist ein ganz besonders empfindliches Stück!“
Laura grinste. Es war bestimmt eine gute Idee, in ihr Zimmer zu verschwinden.
Seltsam, dass die Farm nun ihr neues Zuhause war. Während sie die Treppe hinaufging, dachte Laura an Sally und Anna, ihre beiden besten Freundinnen in der Stadt. Was sie wohl gerade machten? Vielleicht spielten sie „Auf dem Reiterhof“, oder sie aßen die leckere Pizza, die Annas Mutter so gerne machte. Laura fragte sich, ob die beiden sie wohl auch vermissten.
Sie fühlte sich ein bisschen einsam, als sie über den Flur zu dem Zimmer am Ende des Ganges ging und die weiß gestrichene Holztür öffnete. Ihr neues Zimmer war klein und hatte eine Dachschräge. Sonnenlicht fiel durch ein kleines Fenster herein.
Laura stieg über die aufeinandergestapelten Umzugskartons und Koffer und setzte sich auf die Bank vor dem Fenster. In Gedanken versunken schaute sie hinaus. In der Ferne ragten die Gipfel der Berge majestätisch in den Himmel, aber Lauras Blick streifte sie nur. Dann richtete er sich auf etwas viel Näheres: den kleinen Stall und die Koppel direkt hinter dem Haus. Bei diesem Anblick fühlte sich Laura nicht länger allein. Was machte es schon, wenn sie noch keine neuen Freunde hier draußen auf dem Land hatte. Morgen würde sie ihr erstes eigenes Pony bekommen!
Als Lauras Eltern Max und ihr vom Umzug aufs Land erzählt hatten, hatten sie gleich als Erstes versprochen, dass jeder von ihnen ein eigenes Tier bekäme. Damit wurde für beide ein Traum wahr. So wie Mr Foster hier auf dem Land seinen eigenen Traum wahr machen wollte, endlich Farmer zu werden.
Max wollte unbedingt einen Hund haben. Und so hatten sie Buddy vor ein paar Wochen gekauft. Er gehörte bereits richtig zur Familie, jeder hatte ihn lieb.
Aber so lange sich Laura erinnern konnte, hatte sie sich immer ein eigenes Pony gewünscht. Und gleich morgen würde sie mit ihrer Mutter zu einer Pferde- und Ponyauktion fahren!
Ende der Leseprobe. Sternenschweif, 1, Geheimnisvolle Verwandlung
ISBN 978-3-440-13719-2 / 5,99€
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