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Sternenschweif 13 - Magischer Sternenregen

Sternenschweif 13 - Magischer Sternenregen

Titel: Sternenschweif 13 - Magischer Sternenregen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chapman Linda
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musste, um überhaupt etwas zu sehen. Sie fühlte sich winzig im Angesicht dieses schimmernden Vorhangs aus Sternenlicht. Und doch erfüllte sie gleichzeitig ein solches Glücksgefühl, als wären alle Geburtstags- und Weihnachtswünsche, die sie jemals gehabt hatte, auf einmal wahr geworden.
    Bald schon ragte der tosende Wasserfall hoch über ihnen empor, und Laura sah, dass er aus kristallklarem, glitzerndem Wasser bestand, in dem Millionen winziger Sterne schwammen. Wasser und Sterne stürzten donnernd in einen See tief unter ihnen. Laura spürte den kühlen Sprühnebel auf ihrem Gesicht und sah, wie die feinen Tropfen sich auch auf Sternenschweifs Mähne setzten.
    „Ihr müsst etwas von diesem Wasser zu Silver bringen“, erklärte Sidra.
    Laura zuckte erschrocken zusammen. Wie sollten sie das Wasser transportieren? Sie hatte nicht gewusst, dass sie dafür ein Gefäß mitbringen musste!
    Sternenschweif drehte den Kopf zu ihr. „Wir könnten dazu deine Wasserflasche benutzen“, schlug er vor.
    Laura seufzte erleichtert. „Ach, die hatte ich ganz vergessen. Das ist eine prima Idee!“ Sie holte die Flasche aus dem Rucksack, schraubte sie auf und goss den Rest des Wassers aus.
    „Soll ich sie einfach in den Wasserfall halten?“, rief sie fragend. Das tosende Wasser dröhnte in ihren Ohren, und der See, in den sich das Sternenlicht ergoss, schien weit, weit unter ihnen zu liegen. Lauras Mund wurde trocken, als sie sich vorstellte, wie das Wasser sie von Sternenschweifs Rücken in die Tiefe riss …
    Sidra nickte. „Ihr müsst näher heranfliegen.“
    Laura glaubte nicht, dass die Einhorn-Älteste sie in Gefahr bringen würde. Aber trotzdem schauderte sie, als Sternenschweif auf den brausenden, glitzernden Wasserfall zugaloppierte. Krampfhaft umklammerte sie die Flasche und streckte den Arm aus. Doch selbst als sie sich so weit vorbeugte, wie sie sich nur traute, reichte sie nicht an das Wasser heran. Sie hielt sich noch fester an Sternenschweifs Mähne. „Wir müssen näher hin!“
    Sidra flog so dicht neben Sternenschweif, dass sie ihn beinahe berührte. Die Luft zwischen ihnen schien voller Magie zu knistern. Sidras Horn glühte. Da wusste Laura, dass sie Sternenschweif etwas von ihrer eigenen Kraft gab.
    „Versucht es jetzt!“, rief Sidra.
    Mit einer gewaltigen Kraftanstrengung gelang Sternenschweif ein weiterer Galoppsprung, und Laura ergriff ihre Chance. Die Knie fest zusammengepresst, reckte sie den Arm nach vorne und hielt die Flasche zitternd in den Strahl.
    Sie hatte angenommen, das Wasser würde eiskalt sein, doch zu ihrer Überraschung fühlte es sich gleichzeitig erfrischend und kühl, tröstlich und warm an, wie eiskalte Cola an einem heißen Sommertag oder heißer Kakao im Winter. Laura lachte auf. Es war wundervoll! Sie zog ihre Hand zurück und sah, dass die Flasche randvoll war. Vorsichtig schraubte sie den Verschluss wieder zu und steckte sie in ihre Tasche.

    „Wir haben es geschafft!“, jubelte sie.
    „Gut gemacht“, lobte Sidra. „Aber jetzt müssen wir umdrehen.“
    Die zwei Einhörner wichen von der mächtigen Säule aus Wasser und Sternen zurück. Die Nähe des Wasserfalls schien Sternenschweif neue Kraft gegeben zu haben. Er sprang hinter Sidra her. Seite an Seite schossen sie durch die sternenübersäte Nacht. Lauras Finger prickelten von der Berührung des glitzernden Wassers, und winzige Sterne schienen auf ihrer Haut zu schimmern.
    „Ich würde euch so gerne Arkadia zeigen“, sagte Sidra, als sie wieder die üppigen Weiden unter sich sahen. „Vielleicht besucht ihr uns eines Tages. Jetzt haben wir leider keine Zeit dafür. Ihr müsst das Wasser so schnell wie möglich zu Silver bringen.“
    Die Strecke zurück zur Ebene des Lichts Seite an Seite mit Sidra kam Laura kürzer vor als der Hinflug. Bald schon sah sie das gewaltige Gebirgsmassiv vor sich aufragen. Sidra umkreiste den Gipfel und landete elegant im Steinkreis.
    „Ihr habt eure Sache gut gemacht“, lobte sie mit leuchtenden Augen. Sie berührte Sternenschweif mit ihrem Horn, das wieder hell erstrahlte. „Sternenschweif, du hast dich als ebenso stark wie tapfer und mutig erwiesen. Ich gebe dir jetzt genug Kraft, um rechtzeitig zu Silver zurückzukehren.“
    „Ich danke dir, Sidra“, erwiderte Sternenschweif mit aufmerksam gespitzten Ohren.
    Sidra richtete ihren Blick auf Laura. „Lebe wohl, Laura. Ich bin sicher, dass wir uns wieder begegnen. Und in der Zwischenzeit wirst du weiter eine gute Einhorn-Freundin

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