Sternenschweif 22 - Im Land der Einhoerner
Sternenschweif hinzu. „Gute Reise.“
„Danke, und euch auch alles Gute“, verabschiedete sich Silberregen und ging zurück in den Kreis der Auserwählten.
Als das letzte Einhorn vorgetreten war, wandte sich Rohan an die Wartenden:
„Nun ist der große Augenblick gekommen. Ihr habt genug gelernt und genug gute Taten vollbracht. Jetzt werdet ihr zu euren Familien zurückkehren, die wie ihr Weisheit erlangt haben.“
„Wir wissen, dass es euch auch traurig stimmt, die Erde für immer zu verlassen“, ergriff nun Ira das Wort. „Denn das bedeutet, dass ihr von euren treuen Einhornfreunden getrennt werdet. Erinnert euch jedoch stets daran, dass diese Trennung nur äußerlich ist. Im Herzen werdet ihr für immer miteinander verbunden bleiben.“ Die versammelten Einhörner nickten zustimmend.
„Dann lasst uns jetzt unsere Reise antreten“, erhob Sidra als Letzte das Wort und schwang sich mit ein paar großen Sprüngen in die Luft. Ira und Rohan schlossen sich an. Dann folgten die anderen Einhörner. Sie stiegen hoch in den mondhellen Nachthimmel, bis sie schließlich nur noch ein paar silbern glitzernde Punkte zwischen den funkelnden Sternen waren.
Zoe, Laura und Sternenschweif konnten nur mühsam den Blick abwenden. Laura trat zu Zoe und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sie spürte, wie Zoe tief Luft holte.
„Ich kann es noch nicht so ganz fassen, dass Silberregen nun für immer gegangen ist“, sagte sie.
„Das ginge mir genauso“, antwortete Laura verständnisvoll. „Wahrscheinlich dauert das eine ganze Weile.“
„Aber wie Ira gesagt hat, es ist nur eine äußerliche Trennung. Ich weiß, dass Silberregen mich nie vergessen und von Arkadia ausüber mich wachen wird. Dort wird er glücklich sein. Und für mich fängt stattdessen im Internat ein neues Leben an. So hat jeder nun seinen eigenen Weg zum Glück vor sich. Aber ein Teil von mir wird immer mit Silberregen glücklich sein.“
Laura nickte. Sie verstand, was Zoe sagen wollte, auch wenn sie es selbst sicher niemals so empfinden konnte.
„Komm, lass uns etwas essen und trinken und dann nach Hause fliegen“, schlug sie vor.
Sie setzten sich auf einen der großen Steine und schauten auf die verlassene Lichtung, die im Mondschein magisch leuchtete. Es war schwer, sich vorzustellen, dass sie bald verschwunden sein würde.
Auf dem Heimflug saß Zoe dicht hinter Laura auf Sternenschweifs Rücken. Die beiden Mädchen sprachen nicht viel, jede hing ihren Gedanken nach. Laura blickte in den Himmel und dachte daran, wie all die Einhörner mit großen Sprüngen durch den Nachthimmel galoppierten. Sie war froh, dass Sternenschweif nicht mit dabei war. Sie könnte ihn niemals gehen lassen, so wie Zoe Silberregen hatte gehen lassen. Zwar schweren Herzens, aber doch wissend, dass es das Richtige für beide war. Laura konnte sich nicht im Traum vorstellen, dass das jemals das Richtige für sie und Sternenschweif wäre.
Sie vergrub die Hände tiefer in Sternenschweifs Mähne und spürte, wie die Wärme seines Körpers sie wie ein festes Band vereinte. Nein, niemals würde sie sich von Sternenschweif trennen. Er war ihr bester Freund, sie waren wie zwei Hälften desselben Ganzen und nur gemeinsam waren sie glücklich!
Linda Chapman
Sternenschweif
Liebeszauber
KOSMOS
1
„Welch ein herrlicher Tag für einen Ausritt!“, jubelte Mel. Laura konnte ihrer Freundin nur recht geben. Dieser Junivormittag war einfach perfekt: Die Sonne schien durch die Zweige der alten Tannen und malte helle Punkte auf den Waldboden. Neben Laura trabte ihre Freundin Jessica auf der Palominostute Sandy, während Mel auf dem Apfelschimmel Silver schon vorweggaloppierte.
„Wie wäre es, Sternenschweif?“, fragte sie ihr kleines graues Pony neckisch. „Hast du Lust auf einen schnellen Galopp?“
Was für eine Frage! Sternenschweif wieherte freudig und sprang dann in großen Sätzen voran. Das war das Startzeichen für eine wilde Jagd auf das Farmhaus zu.
Atemlos sprangen die Mädchen im Hof von Jessicas Eltern ab. Genau wie Lauras Vater war auch Mr Parker Farmer und Besitzer eines schönen, alten Bauernhofs.
„Wunderbar, so ein Galopp am Morgen!“, rief Laura. „Ich hätte noch ewig so weiterreiten können.“
Sternenschweif schnaubte und nickte, sodass seine graue Mähne nur so flog.
„Wenn wir bloß nächste Woche nicht gleich drei Arbeiten auf einmal schreiben müssten!“, klagte Jessica.
Mel und Laura stöhnten. Den Gedanken an die Mathearbeit, das
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