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Sternenschweif 26 - Im Zeichen des Lichts

Sternenschweif 26 - Im Zeichen des Lichts

Titel: Sternenschweif 26 - Im Zeichen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Chapman
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sofort kommen, Julia hingegen konnte nicht: Teresa würde jeden Augenblick bei ihr sein. Laura merkte, wie sehr ihrer Freundin das bevorstehende Gespräch mit dem fremden Mädchen zusetzte. Sie hätte ihr gern geholfen. Zum Glück verstand Julia, dass Laura jetzt nach den Tierkindern suchen musste. Dennoch hatte Laura ein schlechtes Gewissen.
    „Es ist ein Problem zwischen Teresa und mir, das müssen wir beide allein lösen“, versuchte Julia, Lauras Sorgen zu zerstreuen.
    „Ich komme, sobald wir die Rehe gefunden haben“, versprach Laura zum Abschied.
    Doch das ungute Gefühl in ihrem Magen wollte nicht verschwinden, als sie auflegte.
    In diesem Augenblick kamen Mel und Jessica und die Mädchen machten sich mit Walters Hilfe auf die Suche nach den Rehkitzen. Buddy wollte Laura lieber zu Hause lassen: Sie hatte Angst, dass der junge Hund mit seiner stürmischen Art die Rehkinder verschrecken könnte. Er protestierte laut. Und auch Sophie krähte empört, als Laura die Tür hinter sich zuziehen wollte. Sie wäre wohl gern wieder in den Wald mitgekommen. Aber so eine Suche nach den verlorenen Rehkitzen, das war nichts für Babys, das musste Sophie einfach einsehen! Zum Glück hatte ihre Mutter für heute auch schon genug an ihrem neuen Kinderbuch geschrieben und konnte sich jetzt wieder um Sophie kümmern. Laura winkte zum Abschied und schloss die Tür.
    Den mächtigen Baum mit den großen Wurzeln fanden sie schon bald. Walter senkte wieder die Nase zu Boden und schnüffelte. Ein paar Mal drehte er sich im Kreis, dann hatte er die Fährte wieder aufgenommen und rannte los.
    Jessica, Mel und Laura kamen kaum hinterher, so schnell flitzte der kleine Hund durch den Wald. Die lichten Laubbäume wichen dunklen Tannen, der Wald sah hier auf einmal ganz anders aus. Dennoch stoppte Walter nicht einen Moment lang.
    Und plötzlich war er verschwunden.
    „Walter?“, rief Laura. „Walter, wo bist du?“
    Die Mädchen irrten zwischen den hohen Tannen umher. Die tiefe Oktobersonne schaffte es nicht, sich bis ins Unterholz einen Weg zu bahnen. Im Dämmerlicht tasteten sie sich voran.
    „Walter!“, rief Mel noch einmal und Laura pfiff leise.
    Da tauchte Walter wieder auf. Unter einem tief hängenden, buschigen Tannenzweig kam er hervorgekrochen. „Wau“, machte er leise.
    Laura wusste sofort, was das zu bedeuten hatte. Atemlos schritt sie auf die Tanne zu und schob den Zweig sacht beiseite. Mel und Jessica lugten ihr gespannt über die Schulter.
    Da lagen sie, die beiden Rehkitze! Verängstigt schauten sie die Mädchen an. Zum Fortlaufen waren sie zu entkräftet.
    „Die Armen“, flüsterte Mel und ging in die Hocke.
    „Fass sie nicht an!“, mahnte Jessica ebenso leise. „Sonst nimmt sie ihre Mutter nicht mehr, wenn sie deinen Geruch tragen.“
    „Ich weiß“, sagte Mel. „Auch wenn ich sie so gern streicheln würde … Aber einen Schluck Wasser kann ich ihnen doch geben, oder?“

    Laura nahm eine kleine Wasserflascheaus der Jackentasche und überließ sie Mel und Jessica. „Ich laufe schnell nach Hause und versuche, Mr Miller zu erreichen. Die Nummer von Förster Cooper steht ja im Telefonbuch“, sagte sie.
    Doch Laura musste gar nicht weit laufen. Mr Miller kam ihr mit dem Auto auf einem Waldweg entgegen. Als er Laura so heftig winken sah, stoppte er sofort den Wagen.
    „Wir haben die Rehkitze gefunden!“, rief ihm Laura zu.
    „Ihr habt … was? Das ist ja großartig!“, sagte der sonst so ruhige Mann aufgeregt. Er eilte zum Kofferraum und holte eine große Kiste daraus hervor, die er offenbar für genau diesen Fall vorbereitet hatte: Sie war dick mit weichem Heu ausgelegt.
    „Rasch, zeig mir, wo sie sind!“, bat er Laura.
    Mit schnellen Schritten lief Laura voran, Mr Miller folgte dicht hinter ihr. Schon erreichten sie die Tanne, unter der die kleinen Rehe lagen.
    „Wir haben ihnen Wasser gegeben“, berichtete Mel flüsternd. „Aber sie sind so schwach, dass sie es kaum auflecken konnten.“
    Mr Millers zerfurchtes Gesicht bekam einen ganz weichen Ausdruck. „Da seid ihr ja“, flüsterte er den Kleinen zu. „Wir haben uns Sorgen um euch gemacht.“ Er zog sich lederne Handschuhe über und kniete vorsichtig vor den Tierkindern nieder. „Na, kommt. Dann wollen wir euch mal zu eurer Mutter zurückbringen.“
    Wie rohe Eier, nahm er erst das eine Kitz behutsam auf und legte es in die mitgebrachte Kiste, dann das andere. Er ächzte ein wenig, als er sich aufrichtete und die Kiste aufnahm. Dann stapfte

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