Sternenschweif 26 - Im Zeichen des Lichts
ihr wirklich viel geholfen. Nun ab mit euch nach draußen. Aber kommt nicht zu spät nach Hause.“
„Jaaa!“, riefen Laura und Max und wischten sich rasch die Hände ab. Max stürmte nach oben, um sein Skateboard zu holen. Buddy hielt sich dicht hinter ihm. Er wollte es auf keinen Fall verpassen, wenn Max das Haus verließ. Laura blickte auf Walter und beschloss, ihn schlafen zu lassen. Sie steckte noch kurz eine Möhre ein, dann lief sie zu Sternenschweif.
Sie hatte recht gehabt. Er stand am Koppelzaun und wartete auf sie. Leise wieherte er ihr entgegen. Laura schlüpfte zwischen den Stangen des Zauns hindurch und streckte die Hand aus. „Na, mein Kleiner“, flüsterte sie zärtlich. „Hast du dich gefragt, wo ich bleibe?“ Sternenschweif schnaubte und rieb seine Nase an Lauras Bauch. „Ich musste meiner Mutter fast zwei Stunden lang beim Apfelschälen helfen. Kannst du dir das vorstellen? Und das bei diesem Wetter! Wer weiß, wie lange es noch so schön ist?“
Tatsächlich war heute einer der letzten Tage im Herbst, an denen die Sonne noch einmal richtig Kraft hatte.
„Komm, wir wollen keine Sekunde mehr verlieren“, sagte Laura und ging zum Stall. Rasch legte sie Sternenschweif Sattel und Zaumzeug an. Kurze Zeit später waren die beiden unterwegs Richtung Wald. Sie ritten den Weg entlang, der an der großen alten Eiche vorbeiführte. Links und rechts davon erstreckten sich abgemähte Getreidefelder. Die goldenen Stoppeln glänzten in der Sonne. Sternenschweif warf unruhig den Kopf hoch.
„Ich glaube, ich weiß, was du willst“, sagte Laura und grinste. „Einmal über die Felder und zurück?“
Sternenschweif wieherte. Da gab Laura die Zügel nach und beugte sich vor. „Los geht’s!“, rief sie. Und schon polterten Sternenschweifs Hufe über den Boden – schneller und immer schneller. Laura jubelte vor Glück.
Als sie wenig später auf den großen Waldweg einbogen, waren beide ziemlich erhitzt. Nun genossen sie die Ruhe und Kühle, die sie umgab. Hier und da blitzten Sonnenstrahlen durch die welk werdenden Blätter. Wie oft waren Laura und Sternenschweif diesen Weg schon entlanggeritten. Er führte zur geheimen Lichtung, ihrem absoluten Lieblingsplatz. Gleich da vorn würde der schmale Pfad abzweigen, der an diesem magischen Ort mitten im Wald endete. Laura würde nie den Moment vergessen, als sie ihn zum ersten Mal betreten hatte. Schmetterlinge tanzten durch die Luft und lila Mondblumen leuchteten im saftig grünen Gras. Hier hatte Laura Sternenschweifs Geheimnis entdeckt. Mit zitternder Stimme hatte sie damals die magischen Verse gesprochen und mit klopfendem Herzen gewartet. Und tatsächlich! Kurze Zeit später stand nicht mehr das graue, unscheinbare Pony vor ihr, sondern ein strahlend schönes Einhorn! Laura konnte es bis heute manchmal nicht fassen, dass Sternenschweif wirklich ein Einhorn war. Seine Zauberkräfte …
Neugierig geworden?
Lies weiter in Sternenschweif Band 27, Die Zauberquelle
ISBN 978-3-440-14086-4 / 5,99 Euro
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