Sternenschweif 28 - Schatz der Sterne
erklärte Laura. „Das sieht großartig aus und Jessica und Mel gefällt es auch. Wir möchten es uns gemeinsam kaufen, wenn wir als Preise Büchergutscheine gewinnen.“
„Das finde ich eine schöne Idee“, sagte Mrs Foster. „Ich drücke euch die Daumen, dass es klappt.“ Geschickt steuerte sie den Wagen durch den dichten Verkehr. Als sie an einer Ampel anhielten, warf Laura einen Blick aus dem Fenster. Auf der anderen Straßenseite befand sich Mrs Fontanas alter Buchladen. Jetzt sah er allerdings ganz anders aus, weil er neue Besitzer gefunden hatte. Laura wurde wie immer ein bisschen wehmütig, wenn sie daran dachte, wie viele schöne Stunden sie bei Mrs Fontanaverbracht hatte. Sie hatte stundenlang in allen möglichen Büchern gestöbert und Walter hatte ihr dabei Gesellschaft geleistet. Mrs Fontana hatte stets ein offenes Ohr für alle ihre Probleme gehabt. Sie war die Einzige gewesen, mit der sie über alle Einhornfragen hatte reden können. Laura seufzte. Sie vermisste die alte Dame noch immer.
Mrs Foster hatte Lauras Blick bemerkt. „Denkst du an Mrs Fontana?“, fragte sie mitfühlend.
„Ja“, gab Laura zu. „Es ist immer noch komisch, an der neuen Buchhandlung vorbeizufahren.“
„Finde ich auch“, erwiderte Mrs Foster. „Heute ist übrigens ein Päckchen von Catherine für dich angekommen.“
Catherine war Mrs Fontanas Nichte. Siehatte nach dem Tod ihrer Tante die Buchhandlung übernommen. Allerdings waren die Geschäfte nicht sehr gut gelaufen und Catherine hatte den Laden wieder schließen müssen. Walter, Mrs Fontanas Terrier, hatte sie in ihre neue Wohnung nicht mitnehmen dürfen. So war er zu Laura gekommen.
„Von Catherine?“, fragte Laura verwundert. „Wie komme ich denn dazu?“
„Keine Ahnung“, sagte Mrs Foster. „Sie hataber extra daraufgeschrieben, dass das Päckchen vor Weihnachten geöffnet werden darf.“
Was konnte das nur sein? Laura runzelte die Stirn.
„Jetzt mach dir nicht zu viele Gedanken“, sagte ihre Mutter und grinste. „Wir sind ja gleich zu Hause und dann kannst du das Geheimnis lüften.“
Den Rest der Fahrt verbrachte Laura trotzdem damit, sich zu überlegen, was sich in dem Päckchen befand. Es konnte doch nichts mehr von Mrs Fontana sein? Die alte Dame hatte Laura damals eine Kiste mit allen möglichen Gegenständen und einen Brief hinterlassen. Darin hatte sie ihr mitgeteilt, dass sie nun Hüterin der Einhorngeheimnisse sei.
Vielleicht war das Päckchen auch gar nicht für sie, sondern für Walter? Laura wusste, dass Catherine den kleinen Terrier vermisste. Er hatte ihr in der Buchhandlung stets Gesellschaft geleistet.
Endlich kamen sie zu Hause an. Laura sprang aus dem Wagen, während Mrs Foster sich daranmachte, Sophies Sitz abzuschnallen.
„Ich gehe schon einmal rein“, sagte Laura und lief los.
„Das Päckchen liegt in der Küche!“, rief Mrs Foster ihr hinterher.
Kaum hatte Laura die Tür geöffnet, warf sie ihren Rucksack in die Ecke und stürmte in die Küche. Dort lag das Päckchen. Laura war ein bisschen enttäuscht. Sie hatte es sich viel größer vorgestellt.
Wie ihre Mutter gesagt hatte, stand in großen Druckbuchstaben darauf: „Darf auch vor Weihnachten geöffnet werden“.
Mit zitternden Fingern löste Laura die Schleife, mit der das Päckchen verschnürt war. Dann schnitt sie das dicke Einwickelpapier und die Klebestreifen auf. Vorsichtig öffnete sie das Päckchen. Was war das? Im Inneren befand sich eine rosafarbene Dose, die mit einem strahlend weißen Einhorn verziert war. Behutsam nahm Laura die Dose in die Hand. Das Einhorn war wunderschön. Seine Mähne und sein Schweif glänzten seidig und reichten fast bis zum Boden. Die großen dunklen Augen blickten Laura geheimnisvoll an. Als sie die Dose von allen Seiten betrachtete, erklang ein dumpfes Geräusch. Vorsichtig öffnete sie den Deckel.Ein kleines Säckchen kam zum Vorschein. Sie nahm es in die Hand und fühlte etwas Hartes unter dem Stoff. Was konnte das sein? Aufgeregt öffnete sie das Säckchen. Dann stockte ihr der Atem. An einer rosafarbenen Kette hing ein großer, lilafarbener Stein. Laura hatte noch nie so etwas Schönes gesehen. Der Stein glänzte und funkelte, als ob tausend kleine Sterne darin gefangen wären!
6
Vorsichtig strich Laura mit dem Finger über die Oberfläche des Steins. Er fühlte sich glatt und kühl an. Irgendwie geheimnisvoll. Sie hob die Kette gegen das Licht und betrachtete den Anhänger von allen Seiten. Die Farbe war so
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