Sternenschweif 33 - Geheimnisvolles Glitzern
müssen uns an der Hand nehmen unddabei die Haare von Mrs Fontanas Einhorn und das Ginkgoblatt festhalten.“ Sternenschweif nickte stürmisch und ein Leuchten trat in seine Augen. Er schien froh zu sein, dass Laura endlich eine Spur entdeckt hatte. Sie zog das vergilbte Papier aus ihrer Hosentasche.
„Wenn ihr dafür sorgt, dass es keinen Anfang und kein Ende gibt, und diese Zeichen der Freundschaft nehmt, wird die Kraft eurer Freundschaft fließen und euch für immer verbinden“, las sie vor.
„Was es genau mit diesem ‚Fließen’ auf sich hat, wissen wir natürlich immer noch nicht“, musste sie zugeben. Sie schwieg kurz.
„Meinst du, wir können es mit Jenny probieren?“, fragte Laura dann. „Wir müssten siein dein Geheimnis einweihen, denn sonst wird der Zauber nicht funktionieren. Falls sich überhaupt etwas tut. Von Mrs Fontana und diesen Zeilen müssen wir ja nichts sagen, das muss Jenny nicht wissen.“
Sternenschweif schnaubte und nickte noch einmal mit Nachdruck. Er schien darauf zu vertrauen, dass Jenny den Trank des Vergessens trinken würde, nachdem sie Sternenschweif in seiner Einhorngestalt gesehen hatte. Denn das durften nur Einhornfreunde, bei allen anderen bestand die Gefahr, dass sie die Zauberkräfte eines Einhorns für falsche Zwecke nutzen würden.
„Ja, wir müssen es wagen“, sagte Laura und streckte entschlossen den Kopf vor. „Wir haben keine andere Wahl und uns bleibt nicht mehr viel Zeit.“
8
Später am Nachmittag ritten Laura und Sternenschweif dann zu Jenny. Laura hatte sie vorher angerufen und gesagt, dass sie vielleicht eine Idee hatten, wie sie ihr helfen konnten. Als sie ankamen, sahen sie Jenny bei Dakota auf der Koppel stehen. Sie hatte den Kopf an den Hals der Stute gelegt und fuhr mit den Fingern versonnen durch ihre Mähne. Als Dakota sie bemerkte, drehte Jenny sich um und winkte Laura zu.
„Hallo, Jenny“, begrüßte Laura ihre Freundin, als sie die Koppel erreicht hatten.
„Hallo, Laura“, antwortete Jenny und blickte sie erwartungsvoll an. „Du hast gesagt, du könntest uns vielleicht helfen?“
„Ja, ich habe eine Idee und ich möchte gerne ausprobieren, ob sie funktioniert“, erklärte Laura. „Aber dazu musst du mir versprechen, dass du alles tun wirst, worum ich dich bitte.“
Jenny blickte sie fragend an. „Wie meinst du das?“
„Keine Angst, ich werde dich nicht bitten, nachts allein im Wald zu übernachten“, erklärte Laura und grinste. „Aber ich kann dir nur helfen, wenn du mir versprichst, ein Geheimnis zu bewahren.“
„Ich verspreche dir alles, wenn nur Dakota bei mir bleiben darf“, erwiderte Jenny.
„Also gut, dann kommen wir heute um Mitternacht zu dir“, antwortete Laura. „Wir treffen uns bei Dakota am Stall und reiten dann gemeinsam in den Wald. Pass aber auf, dass niemand merkt, wie du dich aus dem Haus schleichst.“
„In Ordnung“, erwiderte Jenny etwas verwundert. „Ich werde um Mitternacht am Stall sein.“
An diesem Abend konnte es Laura kaum erwarten, bis es endlich ruhig wurde im Haus. Sie wartete noch eine Weile, dann stand sie auf und zog sich leise wieder an. Sie nahm das Ginkgoblatt und die Mähnenhaare aus dem Schrank und ging auf Zehenspitzen nachunten. In der Küche steckte sie noch rasch ein Fläschchen mit Wasser ein. Dann schlüpfte sie vorsichtig durch die Küchentür nach draußen und lief zu Sternenschweif.
„Bist du bereit, mein Kleiner?“, fragte sie. Sternenschweif nickte. „Dann lass uns keine Zeit verlieren!“
Laura führte ihn über die Koppel. Sie öffnete das Tor und saß auf. Kaum lag die Farm hinter ihnen, galoppierte Sternenschweif los. Schon kurze Zeit später erreichten sie Dakotas Stall, wo Jenny bereits auf sie wartete.
„Hallo“, begrüßte Laura die Freundin. „Hat alles gut geklappt?“
„Ja, keiner hat was bemerkt“, antwortete Jenny.
„Dann lass uns am besten gleich losreiten“, schlug Laura vor und dirigierte Sternenschweif Richtung Wald. Kurze Zeit später gelangten sie auf die geheime Lichtung. Die Mädchen stiegen ab. Jenny blickte Laura erwartungsvoll an. Laura wusste nicht so recht, wie sie anfangen sollte.
„Jenny, Sternenschweif ist kein ganz normales Pony“, druckste sie ein bisschen herum.
„Sondern?“, fragte Jenny.
„Na ja, sagen wir mal, er hat besondere Kräfte“, erklärte Laura. „Magische Kräfte“, fügte sie etwas zögernd hinzu.
„Was soll denn das heißen?“, fragte Jenny mit großen Augen.
„Warte, ich zeige es
Weitere Kostenlose Bücher