Sternenschweif 33 - Geheimnisvolles Glitzern
welche“, gab Mel zu bedenken.
„Ja, deswegen finde ich die Idee auch nicht so gut“, erwiderte Jessica. „Vielleicht fällt uns noch etwas Besseres ein.“
Auf dem Rückweg überlegten sich die Mädchen, was sie sich wünschen würden, wenn sie bald Geburtstag hätten.
„Ich wünsche mir mindestens vier Wochen Pfingstferien“, sagte Mel.
„Und ich wünsche mir keine Hausaufgaben bis zu den Sommerferien“, fügte Jessica hinzu. Mittlerweile hatten sie die alte Eiche erreicht.
„Gut, dass wir uns jetzt trennen müssen“, meinte Laura lachend. „Wer weiß, was uns sonst noch alles einfallen würde.“ Sie wendete Sternenschweif und winkte den Freundinnen zu.
„Bis morgen dann, ihr zwei. Lasst uns telefonieren.“
Jessica und Mel nickten und winkten zurück. Dann ritten sie davon.
Als Laura daheim ankam, sah sie ihre Mutter, Einkäufe aus dem Auto laden.
„Schön, dass du kommst“, rief Mrs Foster und wuchtete einen großen Korb aus dem Kofferraum. „Kannst du mir helfen, den Tisch zu decken? Sophie ist müde und muss ins Bett.“
„Ist gut“, antwortete Laura. „Ich versorge nur schnell Sternenschweif, dann komme ich.“
Sie nahm Sternenschweif Sattel und Zaumzeug ab und kratzte ihm gründlich die Hufe aus.
„Ich muss nachher noch ein bisschen auf Sophie aufpassen, damit meine Mutter arbeiten kann“, erklärte sie ihm. „Aber danach komme ich gleich zu dir und dann machen wir uns noch einmal Gedanken zu Mrs Fontanas Zeilen.“ Sternenschweif schnaubte und folgte ihr ein Stück über die Koppel. Laura warf ihm einen Handkuss zu, dann ging sie ins Haus zurück. Ihre Mutter saß am Tisch und gab Sophie gerade den letzten Löffel Nudeln. Während Laura die Teller aus dem Schrankholte, brachte sie sie ins Bett. Kurze Zeit später war die Familie dann um den großen Küchentisch versammelt und ließ sich das Mittagessen schmecken.
„Hilfst du mir nachher, den alten Zaun der Schafsweide auszubessern?“, fragte Mr Foster Max. „Manche Pfosten sind mittlerweile so schief, dass ich Angst habe, er könnte demnächst zusammenbrechen.“
„Ja, natürlich“, antwortete Max. „Dann nehme ich Buddy mit. Er freut sich bestimmt, wenn er ein bisschen Schafe hüten darf.“
Laura grinste. Das konnte sie sich gut vorstellen.
Nach dem Mittagessen halfen Laura und Max ihrer Mutter, die Küche aufzuräumen. Dann lud Max mit seinem Vater neue Holzpfosten in den Geländewagen. Mrs Foster war bereits in ihrem Büro verschwunden. Laura wollte gerade in ihr Zimmer gehen, da hörte sie Sophie vor sich hinbrabbeln. Sie ging zu ihr und Sophie strahlte sie an.
„Das war aber ein kurzer Mittagsschlaf“, sagte Laura und nahm ihre kleine Schwester aus dem Bett. Dann schnappte sie sich ein Buch vom Boden und setzte sich in den gemütlichen Schaukelstuhl.
„Schau mal, Sophie, was haben wir denn da?“, fragte Laura und deutete auf ein Bild mit Kindern, die hintereinander durch den Raum krochen. Auf der anderen Seite tanzten sie im Kreis und sangen.
„Singen, singen!“, rief Sophie und lachte.
„Ja, die Kinder singen“, antwortete Laura und las vor:
„ Man kann wie eine Raupe durch den Raum kriechen. Bei einer Raupe gibt es vorne und hinten.“ Auf der anderen Seite stand: „Man kann sich auch an den Händen halten und im Kreis tanzen. Im Kreis gibt es kein vorne und kein hinten, keinen Anfang und kein Ende, sondern immer nur ein Rundherum!“
Laura betrachtete die lachenden Kinder, die sich im Kreis drehten. Und plötzlich wurde ihr ganz heiß.
„Das ist es!“, flüsterte sie. „So muss es sein!“ Sie spürte, wie ihr Herz klopfte.
„Komm, Sophie“, sagte sie, „wir müssen schnell zu Sternenschweif.“
Sophie blickte Laura verwundert an, als sie ihr mit fliegenden Fingern den Schlafanzug auszog und Leggings und T-Shirt überstreifte.Dann holte sie rasch Mrs Fontanas Papier aus der Kommode und lief zu Sternenschweif auf die Koppel. Als er sie kommen sah, ging er auf sie zu. Sophie streckte dem grauen Pony jauchzend die Arme entgegen, doch Laura hatte keine Augen dafür.
„Sternenschweif, ich glaube, ich weiß, was Mrs Fontana gemeint hat“, sprudelte Laura hervor. „Was hat denn keinen Anfang und kein Ende?“ Sternenschweif schaute sie ratlos an. „Ein Kreis!“, verkündete Laura triumphierend. Sie erklärte ihm kurz, wie sie Sophies Buch gerade auf diesen Gedanken gebracht hatte.
„Ich glaube, wir müssen uns mit Jenny und Dakota in einen Kreis stellen“, fuhr Laura fort. „Wir
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