Sternenschweif 39 - Funkelnder Wasserzauber
interessant findet. Zum Schluss heften wir alle Seiten von jeder Gruppe zusammen und bekommen so ein richtig schönes Waldbuch.“
Die Mädchen nickten und machten sich sogleich an die Arbeit. Mit Feuereifer malten sie Moos, Tannenzapfen, Ameisen und noch vieles mehr aus ihren Büchern ab.
„Warum muss ausgerechnet ich diesen Waldmistkäfer zeichnen?“, stöhnte Mel. „Die Beine sind echt schwierig.“
„Das sieht doch sehr gut aus“, meinte Laura mit einem Blick auf Mels Bild.
„Dein Regenwurm ist trotzdem schöner geworden“, erwiderte Mel.
„Na ja, ein Regenwurm hat auch nicht so viele Beine“, stellte Jessica fest. Die Mädchen lachten.
„Hauptsache, man kann erkennen, was es ist“, sagte Julia. „Und ich finde, das haben wir gut hingekriegt.“
Stolz betrachteten die Mädchen die Seiten, die sie bereits erstellt hatten. Sie schafften es gerade bis Schulende, alles fertig zu bekommen. Zufrieden musterte Mr Noland ihre Arbeit.
„Das habt ihr prima gemacht“, lobte er sie. „Nun kann ich die Kisten wieder in den Wald bringen, damit die Tiere auchdort sind, wo sie hingehören. Und morgen machen wir dann aus allen Blättern ein richtiges Buch.“ Die Mädchen freuten sich schon darauf. Das Buch würde bestimmt toll werden.
„Sollen wir heute Nachmittag ausreiten?“, fragte Mel, als sie das Klassenzimmer verließen.
„Heute ist Samantha dran“, erwiderte Jessica. „Sie will mit Sandy zu einer Freundin.“ Die kleine Palominostute gehörteJessica und ihrer Stiefschwester Samantha gemeinsam. Sie mussten sich immer absprechen, wer wann an der Reihe war.
Julia hatte auch keine Zeit. Fragend blickte Mel Laura an. Sie zögerte. Natürlich wäre sie gern mit Mel ausgeritten, aber sie musste unbedingt mehr zu dem geheimnisvollen Baum herausfinden.
„Ich habe meiner Mutter versprochen, auf Sophie aufzupassen“, wich sie daher aus. „Max war krank und meine Mutter ist mit dem Buch, das sie gerade schreibt, nicht sehr gut vorangekommen.“ Das war zumindest nur halb gelogen, denn Mrs Foster war mit ihrer Arbeit tatsächlich im Rückstand. Laura sah, dass sie im Auto bereits auf sie wartete.
„Tschüss, bis morgen“, sagte sie raschund lief los. Hoffentlich war Mel ihr nicht böse. Erst vor Kurzem war sie ziemlich sauer gewesen, weil sie gedacht hatte, Laura hätte Geheimnisse vor ihr. Gleich nach dem Mittagessen ging sie in ihr Zimmer und nahm ihr Einhornbuch zur Hand. Doch leider fand sie nichts darin. Dann schnappte sie sich Mrs Fontanas Tagebuch. Aufmerksam studierte sie die kurzen Einträge der alten Buchhändlerin. Enttäuscht wollte sie das Tagebuch gerade zuschlagen, als ihr Blick an dem Wort „Münze“ hängen blieb. Aufgeregt begann Laura zu lesen:
„Die Quelle braucht die Kraft des Baums. Wenn die Münze den Kreis schließt, dann sind alle vier vereint. Die Quelle hat sich erneuert. Nun sprudelt das Wasser wieder. Münze an sicherem Ort verwahrt.“
Lauras Herz fing heftig an zu schlagen. Die Münze hatte also tatsächlich etwas mit der Quelle zu tun! Anscheinend hatte sie bei Mrs Fontana schon einmal zu versiegen gedroht und die weise alte Hüterin hatte sie gerettet. Laura las rasch weiter, doch mehr stand dazu nicht. Auch auf den nächsten Seiten wurde die Münze nicht mehr erwähnt. Schnell schrieb sie die Zeilen ab und lief damit zu Sternenschweif.
„Ich habe etwas in Mrs Fontanas Tagebuch gefunden!“, verkündete sie, kaum dass sie bei ihm war. „Hör mal, was sie geschrieben hat!“ Sie las Sternenschweif die Zeilen vor.
„Nun wissen wir auf jeden Fall sicher, dass die Münze mit der Quelle irgendwie zusammenhängt“, erklärte Laura. „Sieschließt den Kreis, damit das Wasser sich erneuern kann. Aber was ist mit ‚dann sind alle vier vereint‘ gemeint?“
Sternenschweif blickte nachdenklich vor sich hin und schüttelte den Kopf. Auch er verstand die Worte nicht.
„Lass uns heute Nacht zur geheimen Lichtung fliegen“, bat Laura. „Vielleicht finden wir heraus, was Mrs Fontana gemeint hat.“
Sternenschweif nickte. Laura wusste, dass er sich bis dahin jede Minute Gedanken über die rätselhaften Zeilen machen würde. Genau wie sie. Hoffentlich fiel ihnen etwas ein.
Als die beiden einige Zeit später gemeinsam durch die Nacht flogen, hatten sie kein Auge für den wunderschönen Sternenhimmel. Hunderte von Lichtern funkelten über ihnen und der Mond leuchtete hell und rund. Normalerweise genossen sie jede Sekunde eines solchen Flugs, doch heute wollten
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