Sternenschweif, 41, Verzauberte Herzen (German Edition)
ihnen garantiert niemand zuhören würde. Deshalb begann sie noch einmal von Walter. „Ich mache mir wirklich Sorgen“, meinte sie. „Wenn Walter so schlapp in seinem Körbchen liegt, ist das doch eigentlich ein Zeichen, dass es ihm nicht gut geht, oder?“
Sternenschweif blies ihr sachte durch das Haar. „Ich weiß nicht. Als ich ihn das letzte Mal in eurem Garten gesehen habe, wirkte er ganz normal.“
„Fandest du nicht, dass er schläfrig daherkam?“, hakte Laura nach.
„Natürlich tollte er nicht so wie Buddy über die Wiese, aber er ist ja auch um einiges älter“, erwiderte Sternenschweif.
„Trotzdem“, meinte Laura und stand auf. „Gerade weil er schon älter ist, sollte ich vielleicht mal mit ihm zum Tierarzt gehen.“
„Das ist eine gute Idee“, antwortete Sternenschweif. „Dann haben wir Gewissheit. Übrigens freue ich mich, dass Paul am Wochenende da ist“, lenkte er vom Thema ab, um Laura ein wenig aufzumuntern. Das gelang ihm auch, denn plötzlich hellte sich Lauras Gesicht auf.
„Ja, das ist schön. Ich bin auch schon ganz gespannt darauf, ihn morgen wiederzusehen. Ob er sich wohl verändert hat seit der Woche im Zirkus?“
Sternenschweif schnaubte. „Vielleicht. Es sind seitdem ein paar Monate vergangen. Aber bestimmt ist er noch genauso nett wie vorher.“
„Das glaube ich auch. Am Telefon klang er zumindest so.“ Laura grinste. „Okay, genug geredet. Jetzt möchte ich noch ein paar Runden über dem Wald fliegen.“
„Dann los!“, wieherte Sternenschweifund Laura schwang sich wieder auf seinen Rücken. Erneut ging es so hoch hinauf, dass Laura irgendwann glaubte, bald nach den Sternen greifen zu können. Doch wenn sie die Hände ausstreckte, merkte sie schnell, dass die Sterne noch weit, weit entfernt waren.
Glücklich landeten sie später wieder im Schatten der Bäume hinter ihrer Farm und Laura sprach den Rückverwandlungszauber. Dann brachte sie Sternenschweif in den Stall und lief ins Haus, wo sie kurz darauf in ihrem Bett in einen tiefen Schlaf fiel. Im Traum tobte sie mit Walter über eine Wiese. Bald würde sie mit ihm zum Tierarzt gehen. Und der wusste bestimmt, wie man dem kleinen Terrier helfen konnte.
3
Obwohl sie freihatte, stand Laura am nächsten Morgen genauso früh auf wie sonst. Aus der Küche hörte sie schon Geschirr klappern. Mrs Foster deckte gerade den Frühstückstisch und sah überrascht auf, als Laura hereinkam.
„Nanu, aus dem Bett gefallen?“, wunderte sie sich, während sie Löffel neben die Müslischalen legte. Laura schüttelte den Kopf und rieb sich den Schlaf aus den Augen. „Ich habe mich mit Mel und Jessicazu einem frühen Ausritt verabredet“, sagte sie. Dann fiel ihr Blick auf die beiden Hunde. Buddy stand schon hechelnd an der Hintertür, während Walter noch in seinem Körbchen lag.
„So, raus mit euch!“ Mrs Foster öffnete die Tür und Buddy sprang begeistert in den Garten. Gemächlich erhob sich Walter, streckte sich einmal und trottete dem jungen Hund hinterher. Laura schluckte.
„Ich finde, dass Walter sehr ruhig geworden ist in letzter Zeit“, sagte sie leise. „Ich habe Angst, dass er krank ist.“
Ihre Mutter kam auf sie zu und strich ihr über die Wange. „Ja, er ist nicht mehr der Jüngste. Da weiß man leider nie, was kommt. Aber im Moment gibt es noch keine Anzeichen einer Krankheit.“
„Können wir nicht trotzdem mal mit ihm zum Tierarzt fahren?“ Laura sah sie bittend an und Mrs Foster nickte schließlich.
„Na gut, wenn du dir so große Sorgen machst. Es wird wirklich Zeit, ihn mal wieder durchchecken zu lassen. Ich rufe nachher Dr. Brown an.“
Erleichtert ging Laura in den Stall und füllte Sternenschweif sein Kraftfutter in den Trog. Dabei erzählte sie ihm, dass ihre Mutter einen Tierarzttermin ausmachen würde. Sternenschweif schnaubte zufrieden.
Als Laura wieder ins Haus kam, saß der Rest ihrer Familie bereits beim Frühstück. „Ich habe die Praxis schon erreicht“, meinte Mrs Foster. „Wir haben Glück, für morgen Vormittag hat jemand abgesagt und wir können mit Walter vorbeischauen.“
„Was hat Walter denn?“, fragte Max mit großen Augen.
„Wir lassen ihn nur vorsorglich untersuchen“, sagte Mrs Foster. „So, wie der Kinderarzt bei dir auch immer mal nachschaut, ob alles in Ordnung ist.“
Mit dieser Antwort war Max zufrieden und auch Laura zog wenig später gut gelaunt ihre Reitstiefel an. „Vergiss nicht, dass wir heute Mittag zum Voltigieren fahren!“, sagte sie
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