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Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Titel: Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Pflieger
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»Ich habe dort die Überreste eines großen Hundes gefunden, und nun sag mir nicht, dass das ein Zufall ist.«
    Sie schwieg, wusste nicht, was sie erwidern sollte. »Das muss aber nicht bedeuten, dass du daran Schuld trägst. Vielleicht hast du es nur gesehen oder einen Gesprächsfetzen aufgeschnappt.«
    »Dann hast du keine Angst vor mir?« Das hoffnungsvolle Vertrauen in seinen Augen versetzte ihr einen Stich.
    »Natürlich nicht.« Sie war kurz davor, ihm einfach die Wahrheit zu sagen, aber die Gewissheit, dass die Rektorin nicht gelogen hatte, hielt sie zurück. Die Sternenhüterin würde sie ohne Zögern töten, sollte sie jemals ihr Geheimnis verraten.
    Draußen wurde es allmählich dunkel, und die Straßenlaternen gingen an, wodurch es im kerzenerleuchteten Inneren des Cafés noch heimeliger wurde. Die Kellnerin entzündete sogar ein Kaminfeuer, das munter prasselnd Wärme verbreitete. »Mach dir nicht zu viele Gedanken. Du bist ein guter Kerl und würdest niemals einer Fliege etwas zuleide tun. Dein Gehirn versucht sicherlich nur, mit irgendwelchen seltsamen Konstrukten die Lücken zu füllen.«
    Ein Funken Hoffnung leuchtete in seinem Gesicht auf. »Vielleicht hast du recht. Ich sollte mir nicht zu viele Sorgen machen. Danke!« Er lächelte sie an. »Es tut gut, mit jemandem darüber zu sprechen.«
    Lilly rührte beschämt in ihrer Tasse. Wenn er nur wüsste. Sie fühlte sich schäbig, ihn glauben zu lassen, dass sie ihm geholfen hatte, während sie die wahre Ursache seiner Probleme vor ihm geheim hielt.
    Sie blieben noch eine Weile sitzen und redeten über die Schule, bevor er sie gähnend darum bat, nach Hause zu gehen. Am Abend wurde ein Fußballspiel übertragen, das er gerne mit seinem Vater anschauen wollte.

18
    † T orge trat mit einem milden Lächeln aus dem Haus, kaum dass Lilly bei der Ruine angekommen war. Raphael hatte sie kurz vor der Hütte verlassen, um sich gemeinsam mit Ras auf die Jagd nach Felias zu machen, der mit einem Vorsprung von einer halben Stunde Richtung Heidelberg aufgebrochen war. Das Ziel war es, dass er die Stadt nicht erreichte. Eines der Ergebnisse aus der Diskussion, die die Jäger ausgelöst hatten, war ein noch härteres Trainingspensum.
    »Hast du deine Turnschuhe mitgebracht?«
    Sie nickte.
    »Aber du hast nicht vor, in dieser engen Jeans Sport zu treiben, oder?«
    »Wieso Sport? Ich dachte, wir kämpfen?«
    Der bärenhafte Junge lachte. »Schon mal etwas von dem Begriff Kampfsport gehört?«
    Sie runzelte verärgert die Stirn. Sie mochte es nicht, wenn man sie wie ein kleines Kind behandelte. »Sicher, aber ihr trainiert auch in Straßenkleidung.«
    »Wir sind keine Anfänger und müssen lernen, uns auch mit hinderlicher Kleidung zu verteidigen. Du hingegen, meine Süße, gehst dich jetzt brav umziehen.« Torge genoss offensichtlich seine Rolle als Lehrer und grinste sie von oben herab an. »Lea hat in unserem Zimmer ein paar Sachen für dich vorbereitet.«
    Sie seufzte und ging in die Hütte. Irgendwie hatte sie sich das Ganze etwas cooler vorgestellt. Klar, dass sie nicht nach ein paar Stunden bereits so durch die Gegend wirbelte wie Shiori oder so geschickt wie Ras war, aber Turnschuhe und Sportkleidung erinnerten sie zu sehr an die Schule.
    Nach einem Klopfen öffnete sie vorsichtig die Tür zum Schlafzimmer des Pärchens, doch der Raum war leer. Nur auf dem breiten Bett, das von einer limettenfarbenen Tagesdecke mit hellblauen Streifen bedeckt wurde, lagen schwarze Leggings mit einem langärmeligen Shirt und einer Kapuzenjacke aus Sweatstoff.
    Während sie sich umzog, blickte sie sich im Zimmer um. Man sah eindeutig Leas Handschrift darin. Sie bezweifelte, dass Torge viel für zarte Blumenvasen, in denen bunte Kunstblumen steckten, oder Spitzendeckchen übrighatte. Sie bekam den Eindruck, dass Lea durch die betonte Weichheit und Heimeligkeit in diesem Raum ihren grausamen Alltag aussperren wollte.
    Torge erwartete sie draußen mit einem breiten Grinsen. Er trug nun ebenfalls ein paar Sportschuhe. »Besser, wir laufen zuerst eine Runde. Ich will sehen, wie fit du bist.«
    »Joggen? Ich trainiere fast jeden Tag. Ich bin sicher fit genug, um direkt anzufangen.« Auch wenn sie sich als sportlich einschätzte, hatte Rennen noch nie zu ihren Stärken gehört. Genau genommen verabscheute sie es von ganzem Herzen.
    »Weniger meckern, mehr Sport«, rief Torge in oberlehrerhaftem Tonfall und setzte sich in Bewegung. »Konditionstraining hat noch nie jemandem

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