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Sternenseide-Zyklus 1 - Kind der Dunkelheit

Titel: Sternenseide-Zyklus 1 - Kind der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney J. Van Scyoc
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deinen eigenen Leuten überprüfen.«
    »Ja, natürlich könnte ich das«, antwortete Verra, ohne kränkt zu sein. »Aber ich möchte das ganze Sortiment Instrumente testen; deshalb brauche ich jemanden, der kein Arnimi ist.« Sie wandte sich um und nahm die Anwesenheit des Jungen mit einem direkten, flüchtigen Blick wahr. »Zu dumm, ich habe meinen Übersetzer in meinem Quartier gelassen. Dein Freund kann mir ebenfalls helfen, die Meßinstrumente zu überprüfen.«
    Der Lenkende war gekränkt. Die Arnimi behaupteten zu wissen, wer er war. Dachte dieser hier denn, er brauchte mehr als dreißig Tage, um eine Sprache zu lernen, die so einfach war wie Brakrathisch? Impulsiv übernahm er die Zunge des Jungen. »Ihr braucht keinen Übersetzer, um mit mir zu sprechen. Ich spreche Brakrathisch ebenso gut wie Ihr.
    Ihre Augenbrauen der Arnimi hoben sich in übertriebener Überraschung. »Stimmt das? Dann hast du diesen Winter schwer gearbeitet.«
    Sie wagte es, leutselig zu ihm zu sein. »Khira hat schwer gearbeitet, um sie mir beizubringen«, sagte er mit einem Anflug von Verachtung. »Sie beantwortete jede Frage, die ich ihr stellte.« Seine Herausforderung war unüberhörbar. Würde Khira für einen Arnimi so viel getan haben? Für irgendeinen Arnimi?
    Nie.
    »Und du hast alle Antworten verstanden?« Die Arnimi berührte ihr Haar mit einer gezierten Geste. Ein erneutes heben ihrer Brauen illustrierte ihren Zweifel.
    Gekränkt kämpfte der Lenkende gegen die sich verkrampfenden Kiefer des Jungen an. »Ich verstehe alles, was man mir vorlegt!« Die Arnimifrau nickte nachdenklich. »Ja, das ist bezeichnend für Rauthimages; die Fähigkeit, Informationen schnell und vollständig aufzunehmen. Du weißt natürlich, was du bist, daß du ein Rauthimage bist.«
    Ohne auf das Meßinstrument in ihrer Hand zu schauen, hatte es Techni-Verra aktiviert; seine winzige Nadel zuckte über die gedruckte Skala.
    Gefesselt führte der Lenkende den Körper des Jungen näher dorthin. »Ich kenne meinen Namen«, sagte er scharf und sah auf die gedruckte Skala. Während er sprach, tanzte die winzige Nadel nervös zwischen den Reihen der aufgedruckten Zahlen.
    Die Arnimi achtete auf diese Bewegung, ehe sie antwortete: »Dann möchte ich ihn auch erfahren.« Die Nadel schlug bei ihren Worten leicht aus.
    Der Lenkende nahm die leichte Bewegung mit sich verengenden Pupillen zur Kenntnis. Neugierde stand eigentlich eher dem Jungen zu, aber der Lenkende fand heraus, daß sie auch ihn bewegte. Und es lag eine Herausforderung in der Rückfrage der Arnimi. Nahm sie an, man hätte den Namen vor ihm geheimgehalten? »Ich bin Iahnerre Trigon Rauth-Sieben«, sagte er sich aufrichtend. Wieder schwankte die Nadel wild. Der Lenkende fühlte, wie der Junge um die Vorherrschaft kämpfte. Ungeduldig machte er den Versuch zunichte. »Was ist das für ein Instrument?«
    »Wahrscheinlich bist du nicht an der technischen Bezeichnung interessiert«, sagte Verra. »Ich nenne es einfach einen Antwort-Auswerter. Es reagiert sehr empfindlich auf die elektrischen Reaktionen im menschlichen Nervensystem. Die Bewegung der Nadel sagt mir, ob eine Person die Wahrheit spricht, so wie sie sie kennt – oder lügt.«
    Der Lenkende kniff die Augen zusammen. Wieder schlug die Nadel leicht aus, als Antwort auf ihre Worte, während sie beide Male wild ausgeschlagen hatte, als er gesprochen hatte. »Wer lügt dann – du oder ich?«
    Die Arnimi lachte nur auf seine Herausforderung. »Augenblicklich keiner von uns. Es gibt bestimmte Unterschied in unseren Nervensystemen, die bedingen, daß verschiedene Auslegungen gegeben werden, selbst wenn wir beide die Wahrheit sagen. Wenn ich Khira eine Frage stellen würde, bliebe die Nadel ganz ruhig stehen, wenn sie antwortete – wenn sie wahrheitsgemäß antwortete. Ich habe herausgefunden, daß ich mein Instrument in der Gegenwart von Khiras Mutter nicht gebrauchen kann. Ihr Feld macht die Ablesung unbrauchbar. Habe ich recht, Khira?«
    Khira blickte finster auf den Jungen, offensichtlich durch die Veränderung in ihm beunruhigt. Sie antwortete zerstreut auf Verras Frage. »Ja, du hast es uns gezeigt.«
    Bei ihren Worten stand die Nadel vollkommen still. Techni-Verra zuckte leicht mit den Achseln. »Ich glaube, meine Meßinstrumente arbeiten völlig einwandfrei.« Sie lächelte dem Lenkenden zu. »So, du bist ein IT-7. Kannst du mir sagen, wie viele IT-7-Brüder du hast?«
    Der betont zwanglose Ton bewirkte, daß er sich versteifte. Zu spät

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