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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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erfüllte sie mit Panik.
    Schließlich gelang es ihr zumindest, den Hochzeitstermin auf das nächste Mittsommerfest zu verschieben.
    Ohne viel darüber zu reden, hatten Tjara und Jón begon-nen, im Geheimen regelmäßig Schwertkampf zu trainieren. Jón hatte das alte Schwert hervorgeholt, welches sein Ur-großvater ihm vererbt hatte und verwundert festgestellt, dass es die gleichen Zeichen trug, wie das von Arnôr.
         So ging ein Jahr ins Land und als das nächste Mittsom-merfest näherrückte, wurden Tjara und Jón immer ungedul-diger. Insgeheim hatten wohl beide einen Entschluss ge-fasst. Jón wollte fortgehen, sobald Tjara verheiratet war und das Dorf verlassen hatte. Tjara dagegen war fest entschlos-sen, überhaupt nicht zu heiraten und heimlich zu ver-schwinden.
     
         Es war ein nebliger Sommertag. Ein nächtliches Ge-witter hatte Abkühlung verschafft und Tjara hatte Jón ge-beten, mit ihr zu den alten Felsen zu kommen, die angeb-lich in uralter Zeit eine magische Stätte gewesen waren.
    Hier im Wald war alles ruhig. Ein paar einzelne Lichtstrah -len fielen durch den Nebel und verbreiteten eine mystische Atmosphäre.
    „Ich muss mit dir reden“, sagten Tjara und Jón gleichzeitig, dann mussten sie lachen.
    Schließlich seufzte Jón und begann verlegen zu erzählen, was er vorhatte. Tjara lauschte mit großen Augen und als Jón geendet hatte, lachte sie erleichtert auf, was ihn in diesem Augenblick ziemlich verwunderte.
    „Auch ich werde gehen“, sagte sie fest. „Ich lasse mir mein Schicksal nicht aufzwingen.“
    „Bist du sicher?“, fragte Jón besorgt. „Du bist ein Mäd-chen, du bist noch sehr jung…“
    Tjara lachte auf und erwiderte mit hochgezogenen Augen -brauen: „Und du bist natürlich schon sehr reif und erfah-ren.“ Sie blickte ihren Cousin ernst an.
    „Mein Entschluss steht fest, ich gehe nach Galdrian und werde versuchen, Arnôr zu finden.“
    Jón umarmte sie. „Dann gehen wir gemeinsam. Ich hatte das Gleiche vor.“ Er sah ihr unsicher in die Augen. „Wann sollen wir aufbrechen?“
    „Ich habe mein Bündel dabei“, gab Tjara zu und deutete hinter einen der hohen Felsen.
    „Ich ebenfalls“, erwiderte Jón grinsend. „Hast du auch eine Nachricht hinterlassen?“
    Sie nickte und obwohl sie gegenüber ihren Eltern noch im -mer ein schlechtes Gewissen hatte, fühlte sie sich plötzlich unglaublich befreit.
     
         Gerade wollten die beiden aufbrechen, als sich hinter den Felsen eine Gestalt aus dem Nebel löste. Jón stellte sich, mit dem Schwert seines Urgroßvaters in der Hand, schützend vor Tjara, die allerdings auch bereits ihr Holz-schwert in der Hand hielt.
    „Heute ist der Tag, an dem sich euer Leben ändern wird“, sagte eine Stimme aus dem Nebel, die beiden bekannt vor -kam.
    „Arnôr?“, fragte Jón ungläubig, doch der Mann, der plötz -lich vor ihnen stand, war sehr viel jünger und hatte dunkel-blonde, halblange Haare. Er war wie ein Krieger gekleidet und blickte sie mit einem freundlichen Lächeln an.
    „Nein, ich bin Arnôrs Sohn, mein Name ist Aedan “, stellte er sich vor und bedachte Tjara mit einem Blick, der ihr einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ.
    „Ich muss sagen, mein Vater hat in Bezug auf dich nicht übertrieben.“
    „Wie meinst du das?“, fragte sie heiser.
    Aber Aedan antwortete nicht und sah das hübsche Mäd-chen nur weiterhin lächelnd an. Tjara bekam weiche Knie.
    „Wir sollten aufbrechen“, schlug Aedan vor und lief los.
    Seine Schritte verursachten beinahe kein Geräusch. Irgend-wann stieß er einen schrillen Pfiff aus und man hörte ga-loppierende Hufe. Wie aus dem Nichts standen drei Kriegs-pferde vor ihnen. Aedan bestieg einen rostbraunen Hengst mit langer dunkler Mähne.
    „Sie gehören euch“, sagte er einfach und deutete auf den fuchsfarbenen Hengst und die hübsche hellgraue Stute.
    „Woher wusstest du, dass wir zu deinem Vater wollen und warum bist du gerade heute hier aufgetaucht?“, fragte Jón verwirrt, während sie durch die Stille des Waldes ritten.
    Aedan lächelte. „Ich wusste es nicht. Mein Vater hat ge -meint, ihr würdet euch für den Weg des Kriegers entschei-den.“ Dann verzog er das Gesicht zu einer Grimasse. „Wir warten schon den ganzen Frühling hier, aber ihr konntet euch ja nicht entscheiden.“
    Tjara und Jón blickten sich verwundert an. „Was, wieso? Und wer ist WIR?“
    Erneut lachte Aedan und rief in die Bäume hinein: „Jetzt komm schon raus, Vlar´an. Ich

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