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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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schlafen und unterhielten sich bis zum Mor-gengrauen flüsternd miteinander.
     
         Auch in den nächsten Tagen bedrängten die beiden Ar-nôr immer wieder, ihnen Geschichten aus fernen Ländern zu erzählen und vernachlässigten ihre Arbeiten. So be-richtete er von den schlimmen Zuständen im Westland, von tapferen Kriegern, die sich in Galdrian sammelten, um gegen das Böse zu kämpfen, von Drachenreitern, Elfen und Zwergen. Arnôr bemühte sich, im Dorf anzuregen, eine Gruppe aus Kämpfern zusammenzustellen, die mit ihm nach Galdrian kam, doch niemand wollte auf ihn hören.
     
    Eines Abends, als das gesamte Dorf am Feuer versammelt war, sagte der Krieger mit seiner dunklen Stimme: „Manch-mal ist es Zeit, sein Leben zu ändern. Es wird nicht immer alles bleiben, so wie es ist.“
    „Es ist gut, so wie es ist. Man sollte sich aus dem Ärger an -derer Länder heraushalten“, erwiderte ein Bauer.
    „Und wenn der Ärger eines Tages zu euch kommt?“, frag-te Arnôr herausfordernd.
    „Wir leben zurückgezogen, hierher kommt kaum jemand. Es ist gefährlich, das Abenteuer zu suchen und sich auf frem de Pfade zu begeben.“
    Zustimmendes Gemurmel erfolgte.
    „Sicher ist es gefährlich“, gab Arnôr zu. „Aber nicht eines jeden Schicksal ist es, in die Fußstapfen seiner Väter zu tre-ten. Manch einer ist dazu auserkoren, eigene Fußstapfen zu hinterlassen.“
         Tjara und Jón, die nicht weit entfernt saßen, glaubten, dass der Krieger dabei besonders sie ansah.
    „In vielen Menschen schlummert eine verborgene Kraft, die sie selbst nicht kennen und die nur darauf wartet, frei -gelassen zu werden. Man muss sich nur zu dem Schritt überwinden, den scheinbar sicheren Pfad zu verlassen und ins Unbekannte aufzubrechen.“
    Den beiden jungen Leuten wurde ganz merkwürdig zu -mute. Eine kribbelnde Unruhe ergriff sie. Doch der Dorf-älteste, Godor, rief: „Das sind doch alles Hirngespinste. Wir sind Bauern, keine Krieger.“
    „Niemand weiß, ob er nicht ein Krieger ist, bevor er es nicht versucht hat“, erwiderte Arnôr und erhob sich. Er ließ eine aufgebrachte Menge und zwei sehr nachdenkliche junge Leute zurück.
     
         Am nächsten Tag nahm Temis all seinen Mut zusam-men, als er Arnôr an der Weide stehen sah. Der große Kriegshengst graste in einiger Entfernung.
    „Darf ich offen mit e uch sprechen?“, fragte der Bauer.
    Arnôr nickte.
    „Ich möchte nicht, dass Ihr meinen Kindern noch mehr dieser Abenteuergeschichten erzählt und sie auf verrückte Gedanken bringt“, verlangte Temis mit gerunzelter Stirn. „Sie sind Bauern und werden immer Bauern bleiben.“
    „Sind sie das?“, fragte Arnôr mit gerunzelter Stirn und dachte daran, wie die kleine Tjara ihn vor einigen Tagen schüchtern gefragt hatte, ob sie nicht seinen Hengst ein we -nig bewegen dürfe. Sie hatte sich sehr geschickt angestellt und Jón hatte Talent gezeigt, das Schwert zu schwingen.
    „Natürlich“, erwiderte Temis fest. „Tjara wird bald heiraten und Jón soll zusammen mit meinem Sohn unseren Hof bewirtschaften. Ihr Leben ist vorherbestimmt.“
    „Vielleicht ist es das“, erwiderte Arnôr, ließ damit jedoch offen, was er meinte. Er schlug dem kleineren Mann auf die kräftige Schulter.
    „Wenn i hr es wünscht, werde ich keine Geschichten mehr erzählen, aber ob es etwas ändert, das kann ich nicht ver-sprechen.“
    Der Bauer blickte den Fremden kopfschüttel nd an und fragte: „Wann werdet ihr aufbrechen?“
    „Schon morgen“, antwortete Arnôr.
    Temis nickte zufrieden. Wenn dieser geheimnisvolle Krie-ger fort wäre, würde alles wieder in geordneten Bahnen lau-fen.
     
         Tjara und Jón waren enttäuscht, als Arnôr an diesem Abend verkündete, am nächsten Tag weiterzuziehen. In der Nacht schlich Tjara hinunter. Sie wollte den Krieger noch so vieles fragen. Doch er lag nicht auf seinem Strohlager. Daher nahm sich das Mädchen einen Umhang und trat nach draußen. Der Vollmond beleuchtete die Berge im Süd-Osten und Tjara erkannte Arnôrs Umrisse, der an der Weide stand.
    „Du solltest nicht alleine in der Nacht umherschleichen“, sagte er ruhig, noch bevor sie neben ihm stand.
    Erneut wunderte Tjara sich über ihn, denn er stand mit dem Rücken zu ihr und sie hatte glaubt, leise gewesen zu sein.
    „Eine Frage“, begann sie unsicher und blickte zu dem gro -ßen Krieger auf. „Gibt es auch Frauen, die Kriegerinnen werden?“
    Arnôr seufzte. „Was soll ich darauf antworten?“
    „Die

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