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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Unsicherheit lag.
    Der Ritter seufzte. „Ich bin nicht aus Fleisch und Blut wie du und deinesgleichen. Mein Leben verdanke ich dem Sand und dem Wasser, und natürlich der Magie des großen Zau -berers. Deswegen mein Name: Sand und Wa … Wa von Wasser – Sandwa.“
    „Ich verstehe“, antwortete Giesbert leise, reckte sich auf dem Sattel und blickte sich um.
    „Wo reiten wir eigentlich hin? Ich… ich fühle keinen Weg in mir.“
    „Es dauert nicht mehr lange, dann werden wir auf eine Wegkreuzung stoßen“, antwortete Sandwa. „Dort musst du dich entscheiden. Im Osten und Süden befinden sich keine Dämonen mehr, das Land ist aber verwüstet. Im Westen toben die Kämpfe. Der Norden ist schwer zu bereisen, aber im zerklüfteten Gebirge finden wir Menschen.“
    Giesbert biss sich auf die Unterlippe.
    „Noch spüre ich nichts. Aber schlafen Drachen nicht in Höhlen?“
    Auf Sandwas Gesichtszüge legte sich ein Lächeln. „Derga ist ein besonderer Drache. Folge nur deinem Gefühl!“
    In warmes Sonnenlicht getaucht breitete sich vor ihnen die Wegkreuzung aus. Vogelgezwitscher flog ihnen aus den Wipfeln der Buchen entgegen. In den sanften Windböen knackte und knarrte Holz.
    Plötzlich riss Sandwa die Zügel zurück. Ruckartig kam der Rappe zum Stehen.
    „Zwischen die Bäume“, zischte Sandwa. „Ich höre Pferde -getrappel.“
    Giesbert stemmte sich in den Steigbügeln hoch und reckte den Hals. „Aber …ich…“
    „Du sollst besonnen handeln und nicht den Kampf suchen. Nun geh, versteck dich!“
    Giesbert zerrte den Fuchs herum, nahm den Zügel des Packpferdes aus Sandwas Hand und verließ hastig den Weg. Hinter hohen Haselnusssträuchern hielt er an. Er rutschte aus dem Sattel, band die Pferde an Zweigen fest, nahm seine Waffen und drückte sich so zwischen die Sträu -cher, dass er Sandwa und den Weg gut im Auge hatte.
         Im entfernten Schatten des östlichen Weges tauchten Reiter auf. Giesbert riss vor Entsetzen die Augen auf, als er ihre riesengroßen Köpfe und die Krallen an ihren Händen bemerkte. Sein Herz begann heftig zu hämmern. Das Häm-mern steigerte sich noch, als er gelben Rauch aus den Nüs-tern der Pferde quellen sah. Ein Geruch von faulen Eiern füllte die Luft. Giesbert hielt sekundenlang den Atem an. Langsam hob er den rechten Arm, zog einen Pfeil aus dem Köcher und spannte ihn in den Bogen ein. Sein Blick wan-derte von den sich nähernden Reitern zu Sandwa hin.
    Der schwarze Ritter saß bewegungslos und mit aufrechtem Oberkörper auf dem Rappen. Im grellen Schein des Son -nenlichts blitzte sein Schwert auf. Ungerührt, so schien es, blickte er der Ankunft der fremden Reiter entgegen.
    Diese hielten ihre Pferde an, und einen Bruchteil später er -klang kreischendes und krächzendes Gelächter.
    „Du… du Zwerg willst gegen uns kämpfen!“, brüllte einer der fünf Dämonen unter seinem heruntergeklappten Visier. Im nächsten Moment zog er sein Schwert und preschte auf Sandwa zu.
    Der schwarze Ritter klappte sein Visier herunter und klopf -te dem Rappen zur Beruhigung den Hals. Dann, nur einen kurzen Augenblick später, traf klirrend Eisen auf Eisen.
    Bei jedem Schlag zuckte Giesbert zusammen. Und als die vier anderen Dämonen angriffen, spürte er, wie seine Knie weich wurden und seine Hände und schließlich sein ganzer Körper zu zittern begannen.
    Sandwa und der Rappe gingen im Knäuel der angreifenden Dämonen unter. Nur mit Mühe konnte Giesbert die Bewe-gungen des schwarzen Ritters erkennen. Schlag auf Schlag folgte, dann flogen Arme und Beine, wenig später ein Dä-monenkopf. Ein Heulen und Kreischen brauste auf, ver-stärkte sich und drang wie glühende Steinsplitter in Gies-berts Ohren. Er verzog vor Schmerzen das Gesicht und presste beide Handballen gegen den Kopf.
    „Das sollst du mir büßen“, kr eischte ein Dämon, dessen Arm nur noch an Fleischfäden von seiner Schulter hing. Er öffnete sein Visier. Giesbert erstarrte. Seine Finger, die den Bogen umklammert hielten, verkrampften sich. Unfähig, sich zu rühren oder gar zu schießen, beobachtete Giesbert, wie aus dem großen, mit spitzen Zähnen bewehrten Maul des Dämons eine rote Zunge herausschoss. Funken sprüh-ten aus ihr, trafen den schwarzen Ritter und brannten zi-schend Löcher in seine metallene Rüstung. Dann fand die Zunge selbst ihr Ziel, fuhr in Sandwas Schulter und schnitt sich durch seinen Körper. Sandwa rührte sich nicht. Gies-bert fühlte einen Schrei in sich aufsteigen. Etwas Schweres

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