Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
Vom Netzwerk:
aussehende Krallen bildeten das Ende seiner übergroßen Füße.
    Drei unglaublich lange, grazile Schwänze sprossen aus sei -nem Hintergefieder und wanden sich auf dem grünen Waldboden. Die kleinen schwarzen Äuglein musterten Eri-lea neugierig. Der mickrige gelbe Schnabel schnappte bei-läufig nach einem winzigen Insekt. Auf dem zierlichen Köpfchen trug der Vogel einige kronenartige, feine Federn.
    Die Farbenpracht des Geschöpfes war gewaltig. Das Brust -gefieder, sowie der lange Hals waren in ein helles Rosa getaucht. Den weißen Kopf zeichnete ein zackiges schwar-zes Muster. Die mächtigen Flügel zierten verschiedene Violet- sowie Blautöne. Die drei Schweife verliefen in rei-nem Hellblau, nur die Spitzen endeten in einem leuch-tenden Rubinrot.
    Dieses majestätische Bild verschlug Erilea den Atem. Sie verspürte eine tiefe Zuneigung zu dem riesigen Vogel, ob -wohl sie ihn noch nie zuvor gesehen hatte. Er kündete von etwas Magischem… etwas Übernatürlichem…
         Jählings erklang eine ästhetische, reine Stimme.
    „Guten Tag“, hallte es durch ihren Kopf. Als die über -raschte Jungelfe nicht antwortete, wiederholte sich die klare Stimme. „Guten Tag!“
    Erilea stockte der Atem. Der Vogel blickte sie aufrecht und wohlwollend an. Konnte es sein? War es wirklich dieses göttliche Geschöpf, das da mit ihr sprach? Als hätte sie die -sen Gedanken ausgesprochen, erklang ein freudiges Zwit-schern aus der Kehle des Wesens. Erilea näherte sich zö-gernd und aufmerksam dem Riesenvogel.
    „W… wer bist du?“ Sie erschrak selbst über den skurrilen, zitternden Klang ihrer Stimme.
    Der Vogel sah sie eindringlich an.
    „Mein Name ist Erilea. Kannst du sprechen?“, versuchte es die Jungelfe auf ein neues, als sie keine Antwort erhielt.
    Das Geschöpf machte hüpfende Schritte auf sie zu.
    „Natürlich kann ich mit dir sprechen, Erilea! Wenn du mei-nen Namen wissen willst, so verrate ich ihn dir mit Freu-den.“
    Wieder hallte diese reine Stimme durch den Kopf der Elfe. Sie mochte den Klang.
    „Mein Name ist Nachtflügel. Jedenfalls nennt man mich dort, wo ich herkomme, so.“
    Der Vogel stand nun unmittelbar vor ihr.
    Unschlüssig streckte sie ihre kleine Hand aus, um das sei-dene Brustgefieder zu berühren. Er ließ es gerne mit sich geschehen und genoss die Streicheleinheit.
    „Was bist du? Woher kommst du?“, entwischte es Erilea.
    „Man nennt uns die Farbenflieger. Es gibt nicht mehr viele von uns…“, begann der Vogel erzählfreudig. „Ich komme von weit her. Jenseits des Lajñ-Gebirges ist mein Zuhause. Doch die Menschen vernichten unser aller Lebensraum. Wir können uns kaum verteidigen…“
    Die Stimme des Farbenfliegers nahm einen traurigen, me -lancholischen Laut an. „Und das ist auch der Grund, wa-rum ich dich gesucht habe!“, fuhr Nachtflügel, mit wieder unbekümmerter Miene fort.
    Erilea stutzte. „Du hast mich gesucht?“
    „Ja…wir brauchen jemanden, der uns hilft. Nur mit Magie kann man unseren Wald noch retten. Und du beherrschst doch die Magie! Ich habe es genau gesehen. Du hast den Schattenwandler mit einem Zauber hinters Licht geführt. Ich habe es genauestens gesehen, Erilea.“, beteuerte Nacht-flügel.
         Plötzlich entsann sich Erilea der farbenfrohen Feder, die sie bei dem Schattenwandler entdeckt hatte. „Du hast mich vor dieser Bestie gerettet…“
    Der Farbenflieger zwitscherte fröhlich. „Als ich sah, wie er dich töten wollte, bin ich hinabgestürzt und habe ihm mit meinen Krallen das Genick gebrochen. Die anderen beiden Viecher fürchteten sich vor mir und zogen so schnell sie konnten ab.“
    Ehrfürchtig betrachtete Erilea den farbenprächtigen Vogel. „Du…du hast mir das Leben gerettet…“
    „A ber das ist selbstverständlich…man hilft doch schließlich einander!“
    Es schien, als würde Nachtflügel lächeln.
    „Doch nun…flehe ich dich an, meiner Familie zu helfen. Komm mit mir. Du bist die einzige, die uns noch zu retten vermag.“ Nachtflügels Stimme nahm plötzlich einen erns-ten Klang an.
    Erilea fuhr sich nachdenklich über ihr feuchtes Haar. Was hatte sie schon zu verlieren? Sie wusste nicht, wo sie hin sollte. Doch wie nur konnte sie den Farbenfliegern helfen? Sie hatte doch nicht mal ihr eigenes Volk beschützen kön -nen…
          Erilea rang mit ihren Gefühlen, doch schließlich siegte die Abenteuerlust.
    „Gut, Nachtflügel. Ich komme mit dir mit…doch verspre -chen kann ich dir wirklich nichts…“
    Der

Weitere Kostenlose Bücher