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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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ver-krallte sich in dem dichten Gefieder und schloss aufgeregt die Augen. Sachte und geschmeidig ließ sich Nachtflügel auf dem weichen Waldboden nieder. Es war merkwürdig, nach den vielen Tagen, plötzlich wieder feste Erde unter den Füssen zu spüren. Erilea tat zögerlich einige wackelige Schritte, um wieder die gewohnte Sicherheit zu erlangen. Dann sah sie sich um.
    Ihre elfischen Augen erkannten augenblicklich den Unter -schied zu den ihr bekannten Wäldern. Die Farben waren ausgeprägter und beherbergten einen wundervollen Kon-trast. Die Bäume wurden mit gleißendem, bunten Licht durchflutet und warfen wilde, unwirkliche Schatten. Der ganze Wald sprühte nur so von Magie.
    „Ich werde dir nun meine Familie und meine Freunde vor -stellen.“ Nachtflügel zupfte belustigt an Erileas feuerroten Strähnen herum.
         Die Jungelfe freute sich über die Zärtlichkeiten und streichelte liebevoll sein seidenes, hellrosa Brustgefieder. Nachtflügel stimmte ein prächtiges Lied an. Die Klänge hallten durch den ganzen Wald und erfüllten die Luft mit mystischen Schwingungen.
    Kurz darauf lösten sich die vielen magischen Geschöpfe aus dem Schatten der Bäume und traten hervor. Nur einige Momente später war ein richtiges Heer von den unter -schiedlichsten Fabelwesen zusammengekommen.
    Erilea geriet ins Staunen, als sie die anmutigen Geschöpfe betrachtete. Einige Farbenflieger, Einhörner, Pferde mit Flügeln, kleine tanzende Feen und noch viele andere hatten sich versammelt.
    Die Angst, die sich in ihren Augen abzeichnete, bestätigte Erileas Entschluss nur noch mehr. Sie würde es tun! Ganz egal, was es kosten würde… Sie musste diese verängstigten Kreaturen retten.
     
         Nachtflügel erhob seine beruhigende Stimme und sogar der Wind schien seiner Geschichte aufmerksam zu lau-schen. Er erzählte von der Begegnung mit den Schatten-wandlern, von Erileas Dorf, von ihrer langen Reise. Und er erzählte von ihrem Plan, wie sie den Menschen entkommen konnten. Ein Hoffnungsschimmer erstrahlte in den vielen, auf sie gerichteten Augenpaaren. Die Elfe würde sie retten! Das innige Vertrauen, das sie Nachtflügels Worten schenk-ten, war unübersehbar. Diesen Abend würde sie das Unter-fangen wagen, beschloss Erilea.
     
    Der Tag verging wie im Flug. Nachtflügel wich nicht von der Seite seiner neugewonnenen Freundin. Die Jungelfe bereitete sich mental auf den mächtigen Zauber vor, den sie wirken würde…
         Die Sonne passierte den Zenit und machte sich auf in Richtung Horizont, bis sie schließlich langsam dahinter ver-sank. Die hoffenden Wesen versammelten sich auf der großen Lichtung und erwarteten sehnsüchtig die Ankunft ihrer Retterin. Dann, endlich erschien die Elfe. Ihr Umhang wehte im kühlen Abendwind. Stolz und entschlossen schritt sie in die Mitte des Kreises. An ihrer Seite stand Nacht-flügel mit ehrfürchtigem Blick. In dieser kurzen Zeit des Beisammenseins hatte sich eine innige Liebe zwischen ih-nen aufgetan.
         Erilea blickte entschlossen in die Runde. Als sie ihre Arme erhob, verstummten die Anwesenden.
    Kein Geräusch erklang nun mehr. Ehrfürchtig neigten sie ihre Häupter vor der Elfe. Sie begann ein wunderschönes Lied zu singen. Keiner verstand die alten, elfischen Worte, doch jeder lauschte der prächtigen Melodie. Erilea sang aus voller Kehle. Ein warmer Wind zog auf und ließ ihre Haare aufflattern. Ihre hellgrünen Augen leuchteten unheimlich im fahlen Licht der beiden Monde. Sie hob ihre blassen Hände übereinander, als würde sie ein e Kugel festhalten. Ein helles, strahlendes Licht entstand zwischen ihren Handflächen.
    Ein erstauntes Raunen ging durch die Reihen der Um -stehenden.
         Erilea sang das uralte Lied in der Elfensprache. Ihre Stimme war so wunderschön, dass einigen Einhörnern und Zwergen die Tränen über die Wangen rannen.
    Das grünliche Licht zwischen ihren Händen wurde heller und blendete die Versammelten. Erilea spürte, dass sie das Ende ihrer Kräfte schon beinahe erreicht hatte. Doch umso lauter sang sie und das Licht erstrahlte immer stärker.
    Schweißperlen bildeten sich auf ihrer konzentrierten Stirn. Ihre Arme begannen vor Anstrengung zu zittern.
    Doch sie konnte jetzt nicht aufgeben! Ihre müden Augen-lider fielen zu.
         Doch vor ihrem inneren Auge spielte sich ein sonder-bares Szenario ab. Sie sah, wie ein Lichtschleier, von ihren Worten gewoben, den dunklen Wald umschloss. Beinahe war es vollbracht! Ein Schleier, der

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